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- Bläsergilde zieht Jahresbilanz
Zu ihrer Mitgliederversammlung treffen sich die Bläser der Jagdhornbläser-Gilde am 11. Februar 2024, Sonntag um 13.30 Uhr in der Landesmusikakademie Hessen, Schloss Hallenburg in Schlitz. Die Versammlung bildet den Abschluss des traditionellen Hessenseminars mit verschiedenen Kursen ab Freitag, 9. Februar. Die Mitglieder des Vorstandes geben ihre Jahresberichte ab und stellen die Planung für 2024 vor. Das Hessenseminar richtet sich an Bläser von B-Parforcehörnern, Fürst Pless und Es-Parforce. Zimmer- und Seminarbuchungen über Brigitte Spranger, Lehenbuckl 8, 85101 LentingTel. 08456 2442 oder 0175 7413028, brigittespranger@hotmail.com Mehr Info unter www.jagdhornblaeser-gilde.de Foto: Heike Schrader
- Pferd & Jagd als Branchentreff
Die Pferd & Jagd in Hannover als „Norddeutschlands führende Veranstaltung für den Pferdesport“ verspricht auch in diesem Jahr ein vielfältiges und spannendes Erlebnis für Pferdeliebhaber, Freizeitreiter und Züchter. Mit rund 300 Ausstellern aus verschiedenen Bereichen des Pferdesports und der Pferdeindustrie bietet die Messe eine einzigartige Produktvielfalt und fungiert erneut als bedeutender Branchentreff. Namhafte Aussteller, regionale Firmen sowie nationale Größen der Branche schaffen einen abwechslungsreichen Mix und präsentieren die neuesten Entwicklungen, Produkte und Dienstleistungen und spiegelt die ganze Bandbreite des Pferdesports wider. Die Pferd & Jagd begeistert darüber hinaus mit ihrem Live-Programm in der drei Live-Ringen sowie der großen Show-Arena. Renommierte Pferdetrainer, Ausbildungsbetriebe und Verbände vermitteln einen respektvollen Umgang zwischen Mensch und Pferd und zeigen neue Wege im Zusammenspiel von Pferd und Reiter auf. Mit über 1000 Pferden aus aller Welt wird den Besuchern ein beeindruckendes Spektakel geboten. Zu den wichtigsten Anlaufstellen zählt auch in diesem Jahr der CAVALLO-Ring. Hier stehen pferdegerechtes Training, erstklassige Lehrstunden mit Top-Ausbildern auf dem Programm. Von A wie Apportieren, B wie Basisvertrauen am Boden, P wie Piaffe, T wie Tölt, W wie Working Equitation und Z wie Zirkuslektionen ist alles dabei, was das tägliche Zusammensein mit dem Pferd abwechslungsreich und wertvoll macht. Der Aktionsring in Halle 17 widmet sich Wissensvermittlung und Produktpräsentationen. Hier erhalten Besucher Einblicke in verschiedene Reitweisen und Pferderassen sowie innovative Produktvorführungen. Vom klassischen Training bis zu spezialisierten Ausbildungsthemen bietet der Aktionsring eine vielseitige Informationsquelle. Seit mehr als 25 Jahren ist die Gala Nacht der Pferde das besondere Highlight der „Pferd & Jagd“: ein zweistündiges Show-Feuerwerk – mal glitzernd, mal schrill, mal laut und mal leise und poetisch. Hier erleben die Besucher eine der schönsten Pferdeshows in Europa mit den Stars der internationalen Pferde-Showszene, jungen Talenten, Traumpferden, Pferdeflüsterern und Meistern der Reitkunst. In atemberaubender Perfektion und leidenschaftlicher Hingabe zwischen Mensch und Pferd inszeniert. Die Pferd & Jagd 2023, 7. bis 10. Dezember, täglich geöffnet von 10 bis 18 Uhr. Messegelände Hannover. Alle Info: www.pferdundjagd.com
- Sigrid Eeg-Radowitz (1941-2023)
Sie war eine der bekanntesten Malerinnen der Schleppjagd-Szene in Deutschland, besonders eng verbunden mit dem Schleppjagdverein von Bayern. Sigrid Eeg-Radowitz ist jetzt plötzlich verstorben im Alter von 82 Jahren. Dieses Bild ist sicherlich ihr am weitesten bekanntes: gemalt zum zehnjährigen Bestehen des SvB im Kennel, damals noch auf Gut Koppenzell. „Von Anton bis Jux“ hat sie es genannt. Einen ausführlichen Lebenslauf und ihre Geschichte kann man nachlesen auf www.schleppjagd.de
- Schweigeminute im Gedenken
Es war keine ganz unbeschwerte Schleppjagd der Niedersachsenmeute jetzt in Hermannsburg. In ehrendem Gedenken an Brigitte Roggendorf, Master der Taunusmeute, wurde am Ort ihres tragischen tödlichen Unfalls eine bewegende Schweigeminute abgehalten. Nicht nur bei den Mitgliedern der Taunusmeute ist diese Geste mit Berührung aufgenommen worden. "Wir danken der Niedersachsenmeute für diese Anteilnahme," schreibt Pikör Suat Yilmaz auf der Homepage der Taunusmeute. „Möge ihr Andenken in unseren Herzen weiterleben, und möge die gemeinsame Schweigeminute ein Ausdruck der Liebe und des Mitgefühls für diejenigen sein, die sie kannten und liebten.“ Fotos: Thomas Ix
- Eitze: In schnellem Tempo umplanen
Sonne, knackig kalt, feuchter Boden: ideale Bedingungen für eine gute Jagd. Das dachten sich die 35 Reiter, die der Einladung des Schleppjagdreitvereins Verden nach Eitze gefolgt waren. Wenn das Wetter aber schon einige Tage vorher so gewesen wäre, hätte das nicht nur dem Jagdherrn Karl-Kristian Wallis viel Aufregung erspart. Denn die Allerwiesen von Eitze waren durch Regen absolut unbereitbar geworden. Was nun? Wohl dem, der viel geeignetes Gelände und gute Nachbarschaft hat. So reichten wenige Telefonate, und aus Eitze wurde Neddenaverbergen. Der Verein Graf Schmettow mit seiner Vorsitzenden Frauke Dettmer stellte sein Gelände um den Turnierplatz am Lohberg für das Stelldichein und seine Jagdstrecke zur Verfügung und: Problem gelöst, der Jagdtag gerettet. Auffälligstes Paar unter den Gästen waren zwei Reiter, die eigens aus Dänemark angereist kamen. Ursprünglich hatten sie bei der Herbstjagd in Sudermühlen dabei sein wollen und lernten nun stattdessen ein anderes, deutlich bodenständigeres Ambiente kennen – einschließlich der Hackgrütze „Knipp“ beim Jagdessen. Sei gut gewesen, meinten sie hinterher. Keine Weicheierei: diese Wiesen waren wirklich nicht zu bereiten. Text und Fotos: PS
- Kalender Rote Jagd 2024
Zwei gute Nachrichten auf einen Schlag: Es gibt ihn wieder, den neuen Kalender „Rote Jagd 2024“ von Thomas Ix und der Preis ist stabil geblieben. Für 27,50 plus 6,00 Euro Versand kann sich jeder Anhänger der Jagd in Rot wieder seine Leidenschaft im Großformat an die Wand hängen. Beim Betrachten wird der persönliche Saisonverlauf dann wieder lebendig – und die Vorfreude auf den nächsten Ritt hinter den Hunden wächst. Ab sofort ist der Kalender wieder vorbestellbar und der Versand startet in der ersten Dezember-Woche. Auf der Webseite ist auch eine Vorschau einsehbar. Hier kann man direkt bestellen: https://www.foto-ix.de/galleries/05-kalender/kalender-rote-jagd-2024/
- Allerwiesen quietschenass
„Oberkante Unterkiefer“…. Nach zwei weiteren Tagen ergiebigen Regens sind die Wiesen in der Allermarsch tatsächlich unbereitbar geworden. Die Jagdstrecke von Eitze musste deshalb verlegt werden. Geht nicht gibt's nicht. Deshalb wird die Strecke der Jagd in Eitze von der Marsch in die Geest verlegt. Der Verdener Schleppjagdverein zeigt sich flexibel. Nachdem das Wetter einen Strich durch die Strecke in den Wiesen von Eitze gemacht hat, ist das Stelldichein am Samstag, 25. November, verlegt worden. Treffpunkt ist jetzt um 12 Uhr auf dem Turnierplatz am Lohberg, Hasenheide in Neddenabverbergen, nicht wie geplant in den Lutter Wischen. Beritten werden jetzt Teilstücke der Lohbergjagd und der Jagdherr Karl Wallis ist zuversichtlich, dass es sich auf dem Sandboden der Geest sehr gut reiten lässt. Camill von Dungern, Seniormaster der Niedersachsenmeute zeigt sich beeindruckt. „Das ist ja gewaltig“, kommentierte er die Flexibilität der Veranstalter. Jetzt muss sich nur noch zeigen, wie wasserfest die Teilnehmer sind.
- Schleißheim "gigantisch"
Als „gigantisch“, bezeichnet Toni Wiedemann die Abschlußjagd des Schleppjagdvereins von Bayern auf der Münchener Heide um Schloß Schleißheim. Bei „Bombenwetter“ fanden sich 60 Reiter ein und im Schloß selbst konnte der Master und Präsident insgesamt gut 150 Gäste begrüßen und bewirten lassen. Zum großen Finale waren gleich zwei Bläsergruppen angetreten. Ursula Lukas von der „Fermate“ in Hannover verstärkte die Gruppe „Anjagd“ und dazu kamen die Jungwölfe von Konstanze Hofinger. Prinz Ludwig von Bayern, der Sohn des Schirmherrn Prinz Luitpold, begleitete mit seiner Frau als Ehrengast die gesamte Jagd. Alle Beteiligte erlebten fantastisch laufende Hunde. Kennel und Stall werden jetzt für den Winter vorbereitet. Und am 6. Januar geht es gleich weiter im Programm: Neujahrsspaziergang am Kennel. Bild: RK Fotografie
- Das Geld liegt auf der Straße
Das Geld liegt auf der Straße Es liegt Geld herum! Man muss es nur aufheben. Das Bücken macht vielleicht manchmal etwas Mühe, aber es ist zu schaffen. Der Verein der Jagdreiter Fulda hat damit neue Hindernisse für seine Jubiläumsjagd erreicht. Die Bundesregierung zerbricht sich gerade den Kopf, wie sie 60 Milliarden einsparen kann. Aber es gibt immer noch Fördertöpfe mit Inhalt. Man muss sie nur finden. Christopher Wehner, zweiter Vorsitzender der Jagdreiter Fulda erklärt, wie sein Verein es geschafft hat an Geld zu kommen indem bestehende Fördermöglichkeiten genutzt wurden: „Bei den Jagdreitern Fulda haben wir es wie folgt gehandhabt. Der Verein ist Mitglied im Landessportbund Hessen und zahlt jährlich einen Beitrag, der sich nach der Anzahl der gemeldeten Mitglieder richtet. Entsprechend der angegebenen Mitgliederzahl gestaffelt, kann der der Verein Fördermittel alle sieben Jahre betragen. Somit hängt die Höhe der Fördergelder an den angegebenen Vereinsmitgliedern. Parallel habe ich Fördermittel bei der Stadt erfragt, die mich wiederum auch an den Kreis verwiesen haben, weil unser Verein auch eine Trainingsanlage gepachtet hat, die im Zuständigkeitsbereich des Kreises liegt. Hier wurde mir auch noch eine Fördermöglichkeit des Landes aufgezeigt, die es gibt. Nach Betragung der Fördermaßnahmen über LSB und des Innenministeriums für langlebige Sportgeräte, lagen wir bei einer Förderung von 75 Prozent und einem Eigenanteil von circa 25 Prozent. In dieser Konstellation war für uns dann eine Förderung von Stadt und Kreis hinfällig, weil die Maßnahme sonst „überfördert“ gewesen wäre. Aber es gibt auch noch anderes zu beachten – das vielzitierte „Kleingedruckte“: Wichtig in unserem Fall war, dass die Hindernisse eine CE-Konformität haben mussten. Das bedeutet, wir mussten bei einem Hindernisbauer kaufen, der so eine Bescheinigung auch ausstellen kann/darf. Anderenfalls gibt es keine Förderung. Daher haben wir Hindernisse erworben, die für die Disziplin Vielseitigkeit angeboten wurden. Die Möglichkeit der Förderung kann je nach Land / Stadt / Kreis stark variieren. Daher würde ich immer empfehlen, dass man sich auf den Webseiten der zugehörigen Stadt, Kreis, Land darüber informiert und entsprechende Anträge stellt. Auch die telefonische Kontaktaufnahme mit den Ämtern ist wichtig, damit Fristen und Formalitäten entsprechend abgesprochen und eingehalten werden. Fazit: Es gibt eine Vielfalt an Fördermöglichkeiten, hier muss man die für sich Zutreffenden raussuchen. Und auch mal über den Tellerrand hinaus gucken. Solche eine Förderung kann unter anderem auch Gebäude oder andere Bereiche betreffen. Zusätzlich rate ich dann immer noch bei den eingetragenen Verbänden, zu denen der Verein gehört nachzufragen, welche Möglichkeiten bestehen.“ Text: Christopher Wehner und Bild: Archiv schleppjagd24.de
- 80 und dazu Schleppjagd: Horst Siegel
Wenn man 80 wird, dann ist das Grund zum Feiern. Und wenn einer so rüstig ist wie Horst Siegel, dann lädt er ein zu einer Schleppjagd – bei der er natürlich auch selbst die Schleppe legt. Mit perfekt sauberen Stiefeln übrigens – denn die sind sein Markenzeichen (unter anderem). Zu einer Jubiläumsjagd anlässlich seines 80. Geburtstag hatte Horst Siegel eingeladen. Mit großer Freude hatte er sich auf diesen Tag vorbereitet und eine großartige Jagdstrecke rund um seine Heimat Thalhausen im Rheinland ausgearbeitet. Pünktlich zum Stelldichein am Mittag begrüßte der Jubilar mächtig stolz und doch sehr gerührt seine Gäste. Zahlreiche Reiter und Zuschauer hatten sich an diesem Tag auf den Weg nach Kleinmaischeid gemacht, um gemeinsam mit dem Jubilar diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Sekt und ein kleiner Imbiss schafften eine wunderbar gastliche Kulisse. Liebevoll hatten zahlreiche helfende Hände diesen Ort mit einem gemütlichen Ambiente versehen. Den Auftakt zu diesem tollen Jagdtag leisteten wie immer die Jagdhornbläser der Rheinlandmeute. Nach einer kurzen Ansprache von Ralf Siegel übernahm dann Horst Siegel das Wort und begrüßte alle mit ein paar emotionalen Worten und erklärte dann kurz den Ablauf des Tages. Zuerst bedankte er sich bei seinem Freund Jan Sievers aus dem Emsland, der ihm sein Pferd für diesen Tag zur Verfügung stellte. Denn Horsts Pferd „Norbert“ kam leider nach einem gemeinsamen Ausritt mit Jan am Tag zuvor lahm zurück in den Stall und fiel somit aus. Respekt gilt hier nicht nur Jan Sievers, er sein Pferd zur Verfügung gestellt hat sondern auch Horst Siegel, der sich mit seinen 80 Jahren noch auf ein fremdes Pferd setzt. „Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige“, heißt es und als Senior der Familie Siegel ist Horst der König. Dessen Wunsch entsprechend machten sich alle Reiter zu Pferd und Zuschauer auf den bereitgestellten Anhängern ganz genau eine Stunde nach dem Stelldichein auf den Weg zur ersten Schleppe. Trotz sehr nassem und schwierigem Boden verlief alles super und die Zuschauer bekamen viel zu sehen und einen tollen Eindruck der Hundearbeit. Bei einem längeren Stopp konnten sich alle Reiter und Zuschauer mit Getränken stärken. Immer wieder eine super Atmosphäre boten natürlich die Klänge der Jagdhornbläser vor, während und nach den Schleppen. Nachdem alle Reiter ihre Pferde versorgt hatten ging es dann zum gemütlichen Teil über. Traditionsgemäß hörte man die Klänge der Jagdhornbläser, die zum Eröffnen des Essens noch einmal alles gegeben haben. Bei einem deftigen und leckeren Essen und dem ein oder anderen Gläschen Bier oder Wein fand dieser Tag seinen Ausklang nach Rheinländer Art. Bis spät in den Abend stand „Schleppenleger“ Horst im Mittelpunkt und genoss den Tag als „unvergessliches Erlebnis“. Text und Bilder: Rheinlandmeute
- In schnellem Tempo...
….denken und handeln. So heißt das Motto üblicherweise beim Jagdreiten. In Schneeren-Bolsehle wurde es umfunktioniert: ….ab- und wieder aufsteigen“ traf es passender. Alle zwei Jahre lädt die Jagdgemeinschaft „Unter den Eichen“ zur Jagd im Revier der Welfenfürsten hinter der Niedersachsenmeute. Die Veranstaltung ist immer noch ein Geheimtipp, und so fand sich zum Stelldichein eine kleine Schar von 15 Reitern inclusive der Equipage auf der Wiese von Bauer Struckmann ein, um hinter den 19 Foxhounds auf die rund 15 km lange Strecke zu gehen. Wie immer, wenn Kersten Lieker die Streckenführung erarbeitet hat, konnte man sich auf eine abwechslungsreiche und naturnahe Jagd, mit dem einen oder anderen überraschenden Schlenker, ähnlich einer Wildfährte, freuen. Doch dieses Mal überraschte der Jagdherr mit einer besonderen Einlage und stieg schon vorm Start unfreiwillig von seinem Pferd ab. Dies lief fröhlich heim. Als Ross und Reiter wieder vereint, leicht verzögert, gemeinsam mit dem Schleppenleger losritten, bot sich dem Feld schon die nächste Besonderheit. Wir konnten feststellen, dass nicht wie bei anderen Jagden üblich ein Feldführer bestimmt war. Also galt die Devise: dranbleiben an den Hunden. Allerdings stellte sich dann doch noch heraus, dass zwei der Mitreiter eine vage Idee von der Strecke hatten. Nach kurzer Irritation vor dem ersten Anlegen durch aufgebrachte Anlieger, die Sorge um ihre Tiere hatten, folgten wunderbare Schleppen durch enge Waldwege, über Lichtungen und Wiesen. Ab und zu erwartete uns ein naturnaher Sprung, wo es in die Landschaft passte. Die Stimmung im Feld war fröhlich und familiär. Die Hunde liefen schnell und laut, waren über weite Strecken wegen der Gegebenheiten der Landschaft nur zu hören. Jagdreiten mit allen Sinnen. Der Jagdherr und auch die Schleppenjäger legten Wert auf Hundearbeit. Geradeaus ist langweilig, das kann jeder. Nein. Rechts und links vom Weg, zick zack über die Wiese, dabei Wind und Wetter beachten. Die Hunde sollten Spaß an der Fährte haben. Sehr eindrucksvoll zeigten sie es durch ihr Geläut. Kurz vor der Pause erreichten wir einen Kiesteich, der wieder eine ganz andere Landschaft bot. Als große Überraschung stand nun der Master neben seinem Pferd, sprang aber in beeindruckender Schnelligkeit wieder in den Sattel. Kurzfristig war auch die Meute verteilt um den Heye-See unterwegs, aber zur Pause am See hatten sich alle wieder zusammengefunden. Dort wartete ein Landeigner, der mit seiner Kutsche Begleitpersonal und Verpflegung herangebracht hatte. Nach der Pause ging es ohne weitere Zwischenfälle heim. Es blieb noch der Genuss der Landschaft, die Freude an den Hunden, den Pferden und die netten Gespräche, auch im Anschluss beim Jagdausklang im Gasthaus Asche in Schneeren, wo die Ereignisse und die immer größer werdenden Hindernisse ausgiebig besprochen wurden. Schneeren und Husum-Bolsehle: Eine wunderbare Jagd für Reiter, die in schöner Landschaft Jagdreiten wollen, ohne Zuschauer und Schnickschnack. Ursprünglich und immer einzigartig…. Text: Meike Eichelberg und Bilder: Katharina Höchemer
- Schleppjagd in Seligenporten
Der Name Seligenportens geht auf das Frauenkloster zurück, das als „monasterii felicis porte“ (Kloster zur glücklichen Pforte) bezeichnet wurde, sagt Wikipedia. Auch 781 Jahre später, im Oktober 2023, ist es ein glückhafter Ort geblieben und so schließt sich der Kreis in diesem Jagdbericht. Die Landschaft um Seligenporten, eingebettet in den Markt Pyrbaum, erstreckt sich weitblickend mit herrlichem Grün und leichten Hügeln in Richtung Horizont. Durchzogen wird die Fläche mit manchem Graben und Nadelforst, beritten werden kann sie hier und da auf weichem Sandboden. Von der Durchfahrt Seligenportens biegt man in einer leichten Kurve durch den Torbogen des Klosters ab und betritt einen Ort der Jagdreiterei. Im gotischen Kreuzgang verzieren Gemälde mit Jagdmotiven die Wände. Fast schon historisch wirkende Fotografien in schwarz-weiß charakterisieren die Stimmung hoch zu Ross hinter den Hunden und zeugen von Heldentaten über den berühmten Hecken zu Sudermühlen. Sie stimmen freudig auf den bevorstehenden Jagdtag ein. Im Hintergrund hallen die dezenten Klänge imposanter Hornfanfaren durch den Gang des Klosters. Die erste Line startet auf herrlichem Grün. Es geht über breites Geläuf mit einem leichten Anstieg, der den Pferden sogleich vorhandene, überschüssige Energie raubt. Ein malerischer Blick über das Tal in Richtung Seligenporten wartete am Ende der Schleppe, von der aus es unmittelbar zur nächsten ging. Am Waldrand legten wir die Beagles ab. Unüberhörbar gaben sie Laut und signalisierten ihre Ungeduld. Von breiter Wiese kommend, leicht bergab, fädelte sich das Feld diszipliniert in eine Schlange ein: „Siehe da: ein Gräbelein“, oder „oh Schreck, wie komm‘ ich da nur rüber?“. Die dritte Line war lang und bescherte uns eine naturgewachsene Hecke, leicht bergab zu springen. Sodann ging es auf einer abwechslungsreichen Linienführung auf Feldwegen und Wiesengeläuf weiter, bis wir die Schleppenleger am Waldrand erreichten. Der vierte Run war englisch. Hier überzeugten mehrere Hecken in einem Windschutz von der britischen Seite, die Bayern bislang an sich zu verstecken versuchte. In großen Bögen wurde der Windschutz „s-förmig“ durchritten. Sprung, in breitem Radius die Hand wechseln, sah sich ein paar hundert Meter weiter erneut mit einer Hecke konfrontiert, um sogleich den nächsten Bogen auszureiten, während unmittelbar das nächste im Windschutz versteckte Buschwerk zu überwinden ist. Die Beagles hatten alle Nase voll zu tun; aber meisterten ihre Aufgabe mit großem Erfolg und führten das Feld wie in einer Perlenkette geschnürt durch die einzelnen Elemente dieser Line. Auf dem Rückweg war schnelles Denken und Handeln in hohem Tempo angesagt. Die berühmte Geisterbahn lockte mit all ihren Reizen. So kann man froh sein, dass sie deutlich entschärft im Vergleich zu früher ist, denn hier kommen die Hindernisse dicht an dicht. Zwar sind es nur drei oder vier in Folge, dem Verfasser ging’s spürbar zu schnell. So verzählte er sich beim Überwinden der Sprünge selbst. Wem sein Hunter zu schnell wurde, der konnte sich auf den gut gefüllten Bachlauf am Ende des Wäldchens verlassen, der die Pferde auf natürliche Weise ausbremst. In diesem Jahr war er spürbar tief. Am anderen Ufer ging es weiter. Der Run nimmt noch einmal an Fahrt auf, auf weiten und grünen Wiesen kann man das Glück hoch zu Ross fühlen. Oh Schreck, schon wieder eine Hecke. Sogleich ein Graben. Das Feld nun deutlich entzerrt! Am Ende der Line waren alle glücklich. Es war der letzte Run des Tages. Die Strecke insgesamt: Nicht zu kurz, nicht zu lang. Ganz besonders hervorzuheben: die große Abwechslung! Wo sonst kommt man in den Genuss aus einer Mischung von Wiesen, Sandwegen, Gräben, Hecken, festen Hindernissen, Waldpassagen und Bachlauf? Gepaart mit dem einzigartigen Ambiente, das das Kloster seit jeher bietet! Für Jagdreiter, die eine urige Seite an sich haben, sei gerade die Klostergaststätte eine Wohlfühloase. Holzvertäfelt, mit offenem Kamin, Gemälden und Bildern an den Wänden – es könnte auch ein Pub in England sein. Doch schmeckt man spätestens am guten Bier, doch in Bayern gelandet zu sein! Text: Philipp Jakob und Bilder: Heike Schrader











