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- Weiter in Wendlinghausen
„Fünfzig Jahre – so viel Tradition soll nicht verloren gehen“. Mit diesem Vorsatz hat Fred Schlingheider mit Joachim und Enno von Reden die Jagdherrschaft für die Schleppjagd am Schloss und Gut Wendlinghausen übernommen. Am 7. September, Sonntag, folgen die Hunde der Cappenberger Meute den Spuren der Hounds der Lipperland Meute, die vor einem halben Jahrhundert im ostwestfälischen Dörentrup erstmals auf der Schleppe liefen. Die Aufgaben sind verteilt: Fred Schlingheider als Pikör und auch bis vor kurzem noch Vorsitzender der Cappenberger Meute übernimmt die Kosten für die Meute, gestaltet die Pause und sorgt für die Brüche. Die Festlegung der Strecke obliegt dem Schlossherrn Joachim und dessen Sohn Enno. Auch deren Familien und die verbliebenden Mitglieder des Schleppjagdvereins Lipperland Meute engagieren sich. Im vorigen Jahr hatten die Lipperländer noch die 50-Jahr-Feier ausgerichtet. Die Organisatoren sehen die Veranstaltung am Saisonbeginn als gute Möglichkeit auch neue Jagdreiter zu gewinnen. In den umliegenden Vereinen in Ostwestfalen wird am Schwarzen Brett Werbung gemacht. "Wir wollen den Nachwuchs fördern", betont Schlingheider, der dabei auch auf Unterstützung durch den Reiterverband Westfalen hofft. Für die Familie von Reden ist die Schleppjagd „ein Aufwasch“ in Sachen Pferde und Tradition, denn zwei Wochen vor der Schleppjagd wird bei ihnen ein Kaltblüter-Festival veranstaltet: „Die Dicken“ bei der Arbeit. Alle Infos zur Schleppjagd hier: Text: PS und Fotos: Helga Koch und PS
- Detlef Koshorst (1964 - 2025)
Ein schwerer Verlust hat den RWS ereilt: kaum zwei Monate nach seiner Wahl ins Präsidentenamt ist Detlef Koshorst plötzlich verstorben. Er wurde nur 61 Jahre alt. Dem RWS fehlt er jetzt nicht nur als guter Freund sondern auch als Clubsekretär und Mitglied der Equipage, eine unschätzbar wertvolle Stütze. Gemeinsam haben Ulrich Hocker, Peter und Christian Coenen und Birgit Wiesehahn-Haas für den Vorstand des Rheinisch Westfälischen Schleppjagdvereins einen Nachruf verfasst: „in tiefer Betroffenheit haben wir die traurige Pflicht, mitteilen zu müssen, dass unser Präsident und hochgeschätzter Freund, Detlef Koshorst, plötzlich und unerwartet verstorben ist. Die unfassbare Nachricht erreichte den Vorstand des Rheinisch Westfälischen Schleppjagdvereins am gestrigen Sonntag. Detlef Koshorst starb in seinem Haus in Hamminkeln. Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt seiner Mutter und seiner Schwester sowie der ganzen Familie Koshorst. Der RWS hat eine tragende Säule des Vereines verloren. Seit 2013 arbeitete Detlef Koshorst im Vorstandsgremium mit und erfüllte die umfangreichen Aufgaben des Club-Sekretärs über viele Jahre. Erst im April wurde er in der diesjährigen Mitgliederversammlung zum neuen Präsidenten des RWS gewählt. Dieses Amt übernahm er mit großer Freude und betonte immer wieder, welche Ehre es für ihn bedeute, sich für den Erhalt der RWS-Tradition als Präsident einsetzen zu dürfen. Er hatte viele Pläne und Ideen, die er anstrebte, in der nächsten Zeit anzugehen und umzusetzen. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen. Detlef Koshorst wurde nur 61 Jahre alt. Sein Herz gehörte der Jagdreiterei. Nach Eintritt in den RWS im Jahr 1992 wurde er 2007 in die Equipage berufen. Hier übernahm er sehr häufig die Funktion als „Schlepper“ und erstritt seitdem fast alljährlich den begehrten Wanderpokal für die meistgerittenen Jagden. Trotz großer beruflicher Auslastung als Unternehmer schaffte er es, sehr oft zur Hundearbeit da zu sein. Das war ihm in all den Jahren sehr wichtig, denn die RWS-Meute stand bei ihm stets im besonderen Fokus. Der Jugendarbeit im Verein galt sein besonderes Augenmerk. Er förderte und begleitete viele Aktivitäten der Jugend und blieb bis zuletzt ein enger Freund und Mentor der jungen RWS-Generation. Ob gemeinsam bei der Hundearbeit, beim sportlichen Reiten im Jagdfeld oder beim abendlichen Grillfest – Detlef freute sich über jedes Event im RWS und war so oft es seine Zeit erlaubte mitten im Kreis seiner Freunde. Er motivierte Jung oder Alt zur Teilnahme am Vereinsgeschehen wann immer sich eine Gelegenheit bot. So war es für ihn selbstverständlich, auch die älteren und nicht mehr aktiven Mitglieder des Vereins oder auch ehemalige Mitglieder in den Freundeskreis der Schleppjäger einzubeziehen. Sie standen stets auf der Gästeliste seiner Einladungen, und Detlef schenkte ihnen seine ganz besondere Aufmerksamkeit. Über seine Kompetenz und Großzügigkeit hinaus waren es auch die kleinen Dinge, mit denen er im Vereinsleben einen Stempel setzte. Er war ein aufmerksamer Gastgeber. Die kurzen Stopps vor dem Garten seines geliebten Wochenenddomizils in den Lippewiesen entwickelten sich zur Tradition - ob im Sommer mit gekühlten Getränken oder im Winter mit duftendem Glühwein. Für den RWS werden seine Aktivitäten und seine Großzügigkeit, mit der er die Geschicke des Vereins begleitete, unvergesslich bleiben.“ Text und Bild: RWS
- Bläsertreffen in Graditz
In so geschichtsträchtigem Umfeld wie in Graditz bläst es sich noch einmal so gut. In dem „Zentrum der Pferdezucht, direkt an der Elbe und nur wenige Kilometer von der Stadt Torgau“ in Sachsen trafen sich die Bläser mit Jagd- und Parforcehörnern in B und Es zu ihrem Bundeswettbewerb., dem 26. mittlerweile. Das Hauptgestüt Graditz der Sächsischen Gestütsverwaltung ist 1630 zum ersten Mal erwähnt und 1694 von August dem Starken ausgebaut. Es ist das älteste Gestüt seiner Art in Deutschland. Jetzt residiert hier die Gestütsleiterin Antje Kerber, verantwortlich für die Stutenherde zur Remontierung des Hengstbestandes, Bewirtschaftung von 200 Hektar Grünland zur Eigenversorgung, Ausbildung von Pferdewirten und Ausrichtung von sportlichen und kulturellen Veranstaltungen. Der 1. Gildemeister der Jagdhornbläsergilde Andreas Rometsch dankte den Ausrichtern der Parforcehorngruppe Taucha-Sachsen für ihre Organisation, und die Gestütsleiterin Antje Kerber erhielt eine Fanfare, geblasen mit 50 Instrumenten in Anerkennung für die Bereitstellung dieses beindruckenden Rahmens für die „Jagdhornbläserfamilie aus dem gesamten Bläserland“. Denkmalgeschützte Stallungen, Lindenalleen, zehn Paddockanlagen, wobei die schönste einen reetgedeckten Stall mit sechs großen Boxen und drei Koppeln umfasst: die Bläser aus acht Gruppen fühlten sich angemessen in eine andere Zeit versetzt und genossen ein fröhliches Miteinander bei bestem Wetter. „Es war schon ziemlich anstrengend, aber auch sehr schön“, lautete das abschließende Fazit. Die Siegerliste liest sich „gesamtdeutsch“: Bei den Parforcehörnern in Es spielte die Parforcehorngruppe Bayerischer Untermain aus dem Spessart ihre ganze Erfahrung aus. Die vor 50 Jahren gegründete Gruppe tritt nicht nur beim Bundeswettbewerb der Reiter, sondern auch bei Veranstaltungen der Jäger an. Der Reservesieg ging an die Bläserinnen und Bläser der Parforcehornbläser `bien aller´ Verden, die einzigen aus dem Norden, die die weite Reise nach Sachsen unternommen haben. Die Gruppe unter der Leitung von Gerd Offer wurde Deutscher Vizemeister und das Trio mit Holger Lienhop, Britta Hellwinkel und Carmen Thalmann erzielte Platz 3. Brilliant auch Holger Lienhop im Solo mit dem Fürst Pless-Horn. Mit sehr hoher Punktzahl siegte er in diesem Klassement. Bei den Parforcehörnern in B gewann die Jagdhornbläsergruppe Jagdreiter Westfalen, die man wie die Verdener auch bei etlichen Schleppjagden hören kann. 1980 gegründet ist diese Formation seit 1982 bei allen Gildewettbewerben vertreten gewesen und bereits drei Mal Bundessieger geworden. Text: PS und Fotos: Sabine Behrendt Weitere Info: www.jagdhornblaeser-gilde.de und www.bienaller.de
- Cappenberger mit neuer Website
Lange wurde davon gesprochen, dann noch länger darüber beraten, jetzt ist sie fertig, die neue Internetpräsenz des Cappenberger Schleppjagdvereins – ohne das traditionelle Grün mit Rot, Cappenberger Farben seit der Zeit der Meutegründung vor mehr als 50 Jahren am Schloß Cappenberg. Neu, interessanter und moderner werden jetzt die aktuellen Informationen rund um den Cappenberger Schleppjagdverein dargeboten: alle Veranstaltungen, Trainingsangebote und alles Wissenswerte zum Jagdgeschehen. „Ob Reiten mit den Foxhounds oder gemeinsame Events, auch ohne Pferd, „bei uns steht die Freude am Miteinander von Mensch und Tier im Mittelpunkt“, betonen die Macher um Daniel Monhof, der in der Mitgliederversammlung 2025 mit der Öffentlichkeitsarbeit des Vereins betraut wurde. Dort wurde auch Hendrik Könemann neuer Vorsitzender nachdem Fred Schlingheider aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr angetreten war. Anklicken und nachsehen unter www.cappenberger-schleppjagdverein.de
- JuHu am zweiten Juli-Wochenende
Veränderter Termin, vertrautes Programm: Zu jährlichen Junghundeschau der Deutschen Schleppjagdvereinigung (DSJV) treffen sich die Meutehalter und Jagdreiter aus ganz Deutschland am 12. Juli, Samstag, beim Rheinisch Westfälischen Schleppjagdverein in Hünxe-Drevenack am Haus Schwarzenstein. Bei der Junghundeschau 2025 zeigen die Meutehalter der DSJV aus neun Meuten rund 65 Hounds. Bewertet wird auf zwei Ringen, Foxhounds und Beagles getrennt, um sie in das Stammbuch des Jagdgebrauchshundeverbandes JGHV eintragen zu lassen und ihre Champions zu küren. Ohne Konkurrenz, weil die einzige Meute mit Grand Anglo Francais in Deutschland, stellt Andrea Wiehn die Hounds der Hardt-Meute vor. Die Richter bewerten in verschiedenen Klassen: Junge Hunde, die nicht älter als 25 Monate sind, Ankäufe und/oder ältere Hunde, die noch nicht vorgestellt und somit auch nicht eingetragen sind, und als „Kür“ gilt die Koppelklasse. Hier werden jeweils zwei möglichst ähnliche Hunde paarweise vorgestellt. Damit soll das Gleichmaß in der Zucht der jeweiligen Meute unter Beweis gestellt werden. Der RWS tritt hier gegen den Schleppjagdverein von Bayern an. In diesem Jahr werden zwei Richter im Amt sein: Robert Zurl (Bergheim) ist seit Jahren Juror in Schwarzenstein. Der Führer von Jagd-Beagles bewertet in diesem Jahr erstmals auch die Foxhounds. Alexandra Baum aus Kleve war 2024 zum ersten Mal eingeladen worden. Die engagierte Jägerin züchtet Labrador Retriever und bringt einen unvoreingenommenen Blick auf den Zuchtstandard in den deutschen Meuten mit. Inoffiziell eröffnet die Junghundeschau traditionell bereits am Freitag, 11. Juli, wenn ab 17 Uhr Veterinäre die Hunde begutachten und die Papiere und den Chip zur Identifizierung überprüfen. Der DSJV-Vorstand trifft sich zur Beratung und die Mitglieder der Equipagen finden sich zu einem zwanglosen Meinungsaustausch zusammen. Das ist die Zeiteinteilung: Text und Foto: PS
- VS-Nationenpreis in Marbach
Jagdreiter können Marbach im kommenden Jahr mal anders erleben. Der Weltreiterverband (FEI) hat den Nationenpreis von Deutschland in der Vielseitigkeit 2026 nach Marbach vergeben – vom 14. bis 17. Mai 2026. Die Veranstalter der Interessengemeinschaft der Vielseitigkeitsreiter in Baden-Württemberg (IGV-BW) sind begeistert. Dr. Anna Fecke (Bad Grönenbach), Mitglied der Turnierleitung: „Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, in 2026 mit unserer Internationalen Marbacher Vielseitigkeit Teil der Nationenpreis-Serie zu werden!“ Ein offizieller Nationenpreis (CCIO4*) darf in jedem Land nur einer pro Jahr ausgetragen werden. „Normalerweise“ findet dieser immer beim CHIO Aachen, dem „Weltfest des Pferdesports“, statt. Doch weil dort vom 11. bis 23. August 2026 die Weltmeisterschaften in den Disziplinen Springen, Dressur, Vielseitigkeit, Voltigieren, Fahren und Para-Dressur ausgetragen werden, sind die Nationenpreise der verschiedenen Kategorien im kommenden Jahr an anderen Standorten organisiert – der Nationenpreis in der Vielseitigkeit eben in Marbach. Designer des Cross-Country-Kurses wird – wie in den vergangenen Jahren – Bernd Backhaus (Gladenbach) sein, ihm steht FEI Course Advisor Mike Etherington-Smith (GBR) zur Seite, der zuletzt die Strecke beim internationalen Fünf-Sterne-Event in Luhmühlen „gebaut“ hat. „Sein Wissen und seine Kompetenz werden zweifellos ein wertvoller Gewinn für die Veranstaltung sein!“, erklärt Lola Énée von der FEI. Neu ist der Parcoursbauer im Springen: Rüdiger Rau (Altensteig), zugleich Bundestrainer der deutschen Ponyvielseitigkeitsreiter. Die Vorfreude auf das Highlight im kommenden Jahr ist in Marbach jedenfalls riesengroß. Noch einmal Dr. Anna Fecke: „Dank unseres tollen Teams und der Unterstützung des baden-württembergischen Haupt- und Landgestüts Marbach werden wir ein hochkarätiges Event auf der schwäbischen Alb erleben.“ Quelle: IGV-BW Hartmut Binder, Foto: privat
- Saisoneröffnung in Isernhagen
So langsam wird es Zeit, wieder ins Training zu gehen. Am 13. August eröffnet die Niedersachsenmeute die Jagdsaison 2025/26 – wie immer mit der Veranstaltung Isernhagen RR (was bekanntlich abgekürzt für rechtsrum steht). Stelldichein ist um 18 Uhr auf dem Hof Weitz, Burgwedeler Straße 141 in Isernhagen, Abritt 30 Minuten später. Die letzte Schleppe wird „wie vor 20 Jahren unter den Eichen im Voltmers Hof“ gefeiert“, gegen 20 Uhr. Geritten wird in vier Feldern unter der Jagdherrschaft von Eugen Klein, und der wird wie alle anderen Reiter und Zuschauer unter dem Oberkommando von Ursel Bülthuis stehen. Diese Jagd feiert auch ein kleines Jubiläum: vor 20 Jahren von Eugen Klein „erfunden“ und vor 19 Jahren dann auf Drängen von Ursel Bülthuis in diesem Rahmen weitergeführt. Alle weitere Info unter Tel. 0174 6336000 Foto: Thomas Ix
- Hindernisse sicher springbar machen
Die „ungleichen Schwestern“ hielten Familientreffen. Jagdreiter und Freunde der Vielseitigkeit kamen zusammen bei einem Dressur- und Geländeturnier des Reitervereins in Hamm-Rhynern. Auf dem imposanten Cross Country-Platz am Holthöfener Weg diskutierten Reitmeister Martin Plewa und der VS-Trainer Elmar Siepmann die dort aufgebauten Hindernisse unter dem Aspekt der bestmöglichen Sicherheit bei der Gestaltung. Dressur- und Geländeturnier? Diese durchaus ungewöhnliche Kombination erklärte Elmar Siepmann ganz einfach: „Ich hatte keine Lust, mir den ganzen Tag Dressur anzugucken, und da habe ich das mal vorgeschlagen. Ergebnis: wir lassen die Dressurarbeiter in Ruhe, aber am Nachmittag kommen immer mehr zu uns rüber und gucken zu.“ Von der Führzügelklasse bis zum Grand Prix Spezial tanzten die Sandplatz-Athleten über vier Tage auf mehreren Dressurvierecken – aber in der Geländepferdeprüfung der Klasse A bereits am Donnerstag waren es auch 151 (!) Starter, darunter auch Olympiasiegerin Julia Krajewski mit drei jungen Nachwuchspferden. Danach wurden bis Sonntagabend weitere Prüfungen über unterschiedliche Höhen absolviert. „Das sind unsere Hoffnungen für die Zukunft“, betonten die beiden VS-Experten. Für den langjährigen Bundestrainer Martin Plewa steht fest: Reiten im Gelände gehört zu einer artgerechten Ausbildung eines Pferdes. Reiter müssen in der Lage sein, ihre Pferde draußen zu reiten, denn das ist die natürliche Umgebung für ein Pferd. „Ausschließlich Sandplatz oder Reithalle – das ist nicht pferdegerecht und auch nicht förderlich für die Erhaltung gesunder Pferdebeine.“ Außerdem macht es den Reiter sattelfester und dient damit der Sicherheit. Wichtig daher ist die Basisarbeit mit Einstiegsprüfungen über Hindernisse von nur 60 Zentimetern Höhe. Oder noch darunter: Cross Country- Reiterwettbewerbe. Auf das Jagdreiten ließe sich das übertragen: Teilnehmen an Hundearbeiten vor der ersten Schleppjagd. Hindernisse für Einzelreiter im Gelände unterscheiden sich mittlerweile deutlich von denen, die für Reiter in Gruppen bei einer Schleppjagd aufgebaut werden, aber das Prinzip ist gleich: das Pferd muss zu Selbständigkeit gebracht werden und darf ab einem gewissen Zeitpunkt (der bei jedem Pferd unterschiedlich weit vor dem Sprung liegt) vor dem Absprung nicht mehr gestört werden. „Das Pferd machen lassen“, sagen die Trainer. Martin Plewa nannte dazu die vier Ausbildungsziele aus den Richtlinien der FN: Weg – Tempo – Rhythmus – Gleichgewicht. Bei der Jahrestagung der Deutschen Schleppjagdvereinigung hat Elmar Siepmann referiert zum Sehvermögen des Pferdes, das sich in einigen Punkten stark von dem des Menschen unterscheidet. Martin Plewa hatte dazu den handfesten Hinweis auf einen Chromatic Vision Simulator, der auf dem Computerbildschirm zeigt, welche Farben das rotblinde Pferd wahrnimmt: aus Rot- werden Brauntöne, Kontraste verschwinden. Die Überprüfung auf der CV Simulator App sollte zum Hilfsmittel jedes Aufbauers auch für eine Schleppjagd werden. Die Ausführungen in Rhynern waren sicherlich „buschlastig“ – aber wie sollte das auch anders sein bei der Betrachtung von Hindernissen, die für Vielseitigkeitswettkämpfe hingestellt wurden? Einige allgemeingültige Kernpunkte in Stichworten trotzdem: · Aufbau immer in Bezug zu den Sinnesorganen des Pferdes sehen · Vom Dunkel ins Helle springen lassen. (Adaption des Pferdeauges braucht drei Sekunden. Vom Hellen ins Dunkle aber bis zu einer Minute). · Klare Aufgabenstellung (deutliche Markierung der Grundlinie/ reinspringen oder drüber springen?) · Grundlinie markieren auch bei Baumstämmen (Pferde können nicht perspektivisch sehen.) · Absprung- und auch die Landestelle mach dem Sprung bei der Standortwahl beachten. · Oberlinie eines Hindernisses wenn nicht gerade, dann eher wie ein Smiley, nicht umgekehrt. · Wasser: Die Landung entweder klar auf sandigem Boden oder klar im Wasser anlegen und die Pferde mit einem klar erkennbarem Sprung ins Wasser bringen. Wassertiefe maximal 30 Zentimeter. · Glatte Oberflächen schaffen, sehr borkige Rinde besser entfernen (Verletzungsgefahr bei Berührung) · „Tische“ am besten mit leichter Steigung hinten nach oben Neigung – nicht waagerecht, ausreichend Profil schaffen. Markierungen an den vier Seiten erleichtern das Taxieren. · In-Outs vermeiden (keinen zweiten Sprung in potenzieller Sturzzone des ersten.) · „Sunken Roads“: die Pferde erst hoch und dann runter springen lassen, besser als umgekehrt. · Bester Sicherheitstipp: Halsriemen nutzen - zur Vermeidung von im Maul ziehen oder in den Rücken fallen! (Bügelriemen mit Schnur oder Sporenriemen am Vorderzeug befestigen oder die (teurere) spezielle Vorderzeug-Version.) Text und Bilder: Petra Schlemm
- Trainieren für Bückeburg
Die neue Saison wirft ihre Schatten voraus. Am 27. September hat die Cappenberger Meute Bückeburg auf dem Plan. Die Schleppjagd- und Fahrsportfreunde Bückeburg als Veranstalter bieten dazu im Vorfeld wieder Trainingsritte im Röcker Feld an (wo im Übrigen sonst nicht geritten werden darf). Drei Termine sind für die Vorbereitung vorgesehen: 31. August sowie der 7. und der 14. September. Für die Bewirtung und zur Unterstützung der Pflege der Jagdstrecke wird ein verbindlicher Kostenbeitrag von 20 € erhoben, zahlbar vor Ort. Alle weiterführenden Informationen zum Treffpunkt, der Uhrzeit und Kontakt zur Anmeldung sind rechtzeitig unter www.jagdreiter-bueckeburg.de einzusehen. Foto: Archiv Schleppjagd24.de
- Luhmühlen fest in Frauenhand
Mit Weile hat Julia Krajewski in der Heide ihren vierten Deutschen Meistertitel gewonnen – den ersten für ihr Olympiapferd Uelzener’s Nickel, und die britische Weltmeisterin Ros Canter hat sich nach Badminton jetzt den zweiten 5-Sterne-Sieg innerhalb weniger Wochen geholt, diesmal mit ihrem zweiten Pferd Izilot. Es war in beiden Prüfungen spannend bis zum letzten Ritt. Meistdiskutiertes Hindernis: die neue Irish Bank. Hier Malin Hansen mit Carlitos Quidditch K in der 5-Sterne-Prüfung. Die neue Deutsche Meisterin der Vielseitigkeit, Julia Krajewski (GER) und ihr elf Jahre altes Olympiapferd Uelzener's Nickel (27,7) sicherten sich mit einem deutlichen Vorsprung von 6,8 Punkten den Sieg in der CCI4*-S Meßmer Trophy. „Ich freue mich ganz besonders, dass Professor Dr. Heike (der Besitzer von Nickel, Anm.d.Redaktion) live dabei war und ich ihm diesen Deutschen Meistertitel schenken konnte. Nickel ist etwas ganz Besonderes. Die Hälfte von dem, was er macht, tut er, weil er so leistungsbereit und ehrlich ist. Ich bin sehr glücklich, dass die Woche so gut gelaufen ist und Nickel heute so großartig gesprungen ist. Ich habe mich auch wahnsinnig für Emma gefreut. Wir trainieren seit etwa zehn Jahren zusammen. Wenn ich nicht gewonnen hätte, hätte ich Emma den Titel von Herzen gegönnt.“ Emma Brüssau selbst konnte ihr Glück kaum fassen. Mit ihrem Juniorenpferd Dark Desire GS (34,5) beendete sie die Prüfung beinahe mit ihrem Dressurergebnis. Lediglich eine Sekunde zu spät stoppte die Uhr im Springparcours und 0,4 Punkte wurden ihrem Dressurergebnis addiert. Damit sicherte sich das Paar als Zweitplatzierte den Titel der Deutschen Vizemeisterin: „Ich war schon mit der Runde so happy und jetzt auch noch Vizemeister. Das Springen ist eigentlich nicht unsere stärkste Disziplin. Deswegen bin ich unheimlich stolz, dass Daisy und mir das Springen heute so gut gelungen ist und ich meine Nerven behalten habe.“ Der Australier Andrew Cooper (AUS) dürfte mit seiner Premiere auf deutschem Boden mehr als zufrieden sein. Mit Sharvalley Thunder (36,1) gelang es ihm, im abschließenden Springparcours fehlerfrei zu bleiben und seinen dritten Platz nach dem Gelände zu verteidigen: „Wie hatten eine tolle Zeit hier in Luhmühlen. Normalerweise geht er sehr sichere Springrunden, aber der Parcours war ziemlich anspruchsvoll und die Zeit recht knapp. Daher bin ich echt glücklich, dass uns die Nullrunde geglückt ist. Meine ganze Familie unterstützt mich aus der Ferne und hält mir den Rücken frei. Deswegen habe ich mir selbst ganz schön viel Druck gemacht, um sie auf der anderen Seite der Welt nicht zu enttäuschen.“ Auch Calvin Böckmann (GER) und Altair de la Cense (37,1) konnten dank eines routinierten Rittes ihr Ergebnis ohne weitere Strafpunkte nach Hause bringen und sich dadurch die Bronzemedaille in der Deutschen Meisterschaft sichern. In der CCI4*-S Meßmer Trophy belegte das Paar Platz Fünf: „Wir haben Ali als Juniorenpferd gekauft und ich bin echt stolz auf sie, Dritte hinter Emma und Julia zu werden ist einfach super. Das Gelände war toll, ich konnte alle Linien so reiten, wie wir es uns vorgenommen haben. Dass ich sie so gut kenne, war auch im Springen ein Vorteil für uns. Ich weiß genau, wo ich etwas enger mit ihr wenden kann, um Zeit zu sparen.“ Der finale Springtag der Longines CCI5*-L war spannend bis zur letzten Sekunde. Die strahlende Siegerin Ros Canter ritt als vorletzte Starterin in den Springparcours ein und zeigte keinerlei Nerven. Dank eines fehlerfreien Rittes innerhalb der erlaubten Zeit, sicherte sie sich mit dem 12-jährigen Wallach Izilot DHI (28,8) den Sieg. Nach ihrem Badmintonsieg im Mai 2025, war dies bereits Canters zweiter Fünf-Sterne-Erfolg innerhalb weniger Wochen: „Ich bin überglücklich. Izilot ist ein guckiges Pferd, insbesondere zu Beginn seiner Karriere war das oft eine Herausforderung. Auch heute hat er ganz schön große Augen gemacht. Ein Glück haben wir mittlerweile eine so starke Verbindung zueinander aufgebaut, dass wir uns trotzdem voll und ganz aufeinander verlassen können. Ich lasse ihm dann genügend Zeit, um sich einen Überblick zu verschaffen. Er ist so vermögend, dass die eigentlichen Sprünge bei ihm gar kein Problem sind. Der Weg bis zum Sprung ist viel schwieriger.“ Auf eine durchweg erfolgreiche Woche zurückblicken kann die zweitplatzierte Neuseeländerin Samantha Lissington mit Ricker Ridge Sooty GNZ. Als Schülerin der Siegerin Ros Canter, fügte sie ihrem Dressurergebnis während der gesamten Longines CCI5*-L lediglich 0,4 Punkte für Zeitüberschreitung im Geländekurs hinzu. Mit 29,3 Punkten freute sie sich über den zweiten Platz in der Fünf-Sterne-Prüfung mit dem gerade mal 1,60 Meter messenden Pferd. „Natürlich fühlen sich die Sprünge auf ihm immer etwas höher an als auf meinen anderen Pferden – ich habe mich aber mittlerweile ganz gut daran gewöhnt. Er hat eine wirklich große Galoppade und überhaupt kein Problem mit den Distanzen oder Kombinationen.“ Die nach dem Gelände noch führende Britin Laura Collett ritt als letzte Starterin mit ihrem Erfolgspferd London 52 in den Parcours und wusste, dass sie sich auf Grund der fehlerfreien Runden von Canter und Lissington keinen Springfehler erlauben durfte. Am Einsprung der Dreifachen Kombination passierte dann das, was die Reiterin unbedingt vermeiden wollte, eine Stange fiel. Mit 29,4 Punkten rutschte das Paar auf den dritten Rang: „Natürlich bin ich ein bisschen enttäuscht, ich glaube das wäre jeder an meiner Stelle. Aber vor allem weil London diesen Sieg verdient hätte. Er ist heute wieder fantastisch gesprungen. Vor zwei Jahren hatten wir einen Springfehler Vorsprung und haben ihn nicht gebraucht, heute hätten ihn gebraucht – so ist das Leben.“ Auch die beiden deutschen Fünf-Sterne-Starter Malin Hansen-Hotopp (GER) und Arne Bergendahl (GER) können sich über eine sehr erfolgreiche Woche in der Westergellerser Heide freuen. Mit einer fehlerfreien Runde im abschließenden Springen, sichern sich Malin Hansen-Hotopp und Carlitos Quidditch K mit 41,5 Punkten Platz Sechs: „Ich hatte so ein tolles Wochenende. Meine beste Freundin hat heute Geburtstag und ich habe ihr gesagt, dass ich an ihrem Geburtstag null reiten will. Gestern war schon ein toller Tag und meine beiden Pferde sind super gegangen. Das Wochenende fing eigentlich schon mit der Dressur total toll an. Das Gelände war mit dem ausgelösten MIM natürlich etwas ärgerlich. Aber ich habe mich da gestern nicht eine Sekunde drüber geärgert. Alles, was den Sport für uns und für unsere Pferd noch sicherer macht, ist eine wichtige Erfindung. Ich glaube, ich hätte den Sprung gestern noch präziser vorbereiten müssen und dann hätte ich die Strafpunkte auch nicht bekommen. Gutes Reiten ist einfach das Wichtigste.“ Arne Bergendahl und Luthien NRW (50,7) können sich mit nur einem Springfehler über Platz 14 im Endklassement freuen. Text: TGL und Fotos: TGL/Thomas Ix
- Sicher! So geht Geländehindernis
Stabil, einladend für die Pferde und sicher zu überwinden – so soll ein gutes Jagdhindernis sein. Theorie dazu ist das eine, Praxis das andere - und noch wichtigere . Am 21. Juni, im Rahmen einer Pferdesportveranstaltung in Hamm Rhynern, wird Reitmeister Martin Plewa zusammen mit Elmar Siepmann erläutern worauf es ankommt, damit Pferd und Reiter einen Geländeritt und ganz besonders in einer Gruppe, im Rahmen einer Schleppjagd, sicher bewältigen. Beispiele gibt es in Hamm-Rhynern reichlich. Im Rahmen des Turniers sind Geländeprüfungen in vier verschiedenen Kategorien ausgeschrieben, über Hindernisse von 60, 70, 80 und 90 Zentimeter Höhe. Reitmeister Plewa, lange Jahre Bundestrainer der Vielseitigkeitsreiter und später Leiter der Westfälischen Reit- und Fahrschule, wird mit Elmar Siepmann Beispiele zeigen – und gegebenenfalls auch Verbesserungsvorschläge diskutieren lassen. Die Kurse werden gemeinsam besichtigt und diskutiert, und besonders interessant für Ausbilder: die Beobachtung von Teilnehmern in den WB/Prüfungen/auf dem Abreiteplatz. Hier werden Probleme in der Ausbildung identifiziert und Abhilfemöglichkeiten aufgezeigt. Die Fortbildung richtet sich neben Turnierfachleuten im Bereich Vielseitigkeit ganz gezielt auch an Ausbilder im Bereich Jagdreiten, Veranstalter von Schleppjagden und „Baumeister“, die gerne ihre Fantasie spielen lassen, wenn es um kreative und natürlich in die Landschaft eingepasste Hindernisse geht. Die Fortbildung richtet sich neben Turnierfachleuten im VS-Bereich gezielt auch an Ausbilder im Bereich Jagdreiten, Veranstalter von Schleppjagden und „Baumeister“, die gerne ihre Fantasie spielen lassen, wenn es um kreative und natürlich in die Landschaft eingepasste Hindernisse geht. Die Teilnahme wird zur Verlängerung der DOSB-Trainerlizenz anerkannt (6 LE, Profil 3). Die Teilnahmegebühr beträgt 10 Euro, vor Ort bar zu entrichten. Mitglieder der DSJV können beim Verband eine Erstattung beantragen. Verbindliche Anmeldungen bis zum 10. Juni unter p.r.schlemm@t-online.de Veranstalter ist der Reiterverein Rhynern e.V., Holthöfener Weg 1a in 59069 Hamm in Kooperation mit dem Pferdesportverband Westfalen e.V und der Deutschen Schleppjagdvereinigung. Vorläufige Zeiteinteilung: 11 bis 17 Uhr.
- Meute bei Ludwigsburger Festumzug
Jagdfreie Zeit ist Ruhezeit? Von wegen! Der Schleppjagdverein von Bayern hat eine Schauvorführung gestaltet beim Ludwigsburger Pferdemarkt. Bereits seit 2010 ist der SvB in der Barockstadt Ludwigsburg zu Gast um beim historischen Festumzug und beim Schauprogramm mit seiner Meute mitzuwirken. Weit mehr als 10 000 Besucher erfreuten sich an dem Anblick und bei der gekonnten Vorführung der „Meute aus dem Wittelsbacher Land“. Schon mehrfach wurde der Verein dort für die beste Vorstellung aller teilnehmenden Gruppen ausgezeichnet. Foto: SvB