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- Karl Raabe (1930 - 2022)
So einer wie Karl Raabe täte jedem Verein gut: auf Harmonie bedacht, Kompromisse suchend, bescheiden im Hintergrund, nie auf seine Person und seinen Vorteil fixiert. So beschreiben Altgediente des Verdener Schleppjagdreitvereins Karl Raabe, der über Jahrzehnte dem Jagdreiten und der Niedersachsenmeute verbunden war. Im Alter von 92 Jahren ist er jetzt verstorben. Der Verdener war ein „Urgestein“. Das Mitgliederverzeichnis des VSJRV von 1975 listet ihn mit seiner Frau Annemarie und der ältesten Tochter Antje. Die jüngere Tochter Edda wurde später als erfolgreichste Jugendreiterin der Verdener ausgezeichnet. Karl Raabe war aber schon sehr viel früher eingetreten, agierte als Jagdherr und Feldführer schon in den 60er Jahren. Und noch im Alter von 70 Jahren führte er das erste Feld hinter der Meute, nicht nur auf der berühmten „Gasschneise“ im Verdener Stadtwald. In Erinnerung bleibt ein Stilist mit feinen Pferden, so wie der Wallach Kurdistan. Das Foto zeigt ihn im Jahr 1971 über einem der Verdener Ricks in den Allerwiesen. Die Urnenbeisetzung findet in aller Stille im Kreis der Familie statt. Seine Reiterkameraden wollen sich später in einer besonderen Zeremonie von ihm verabschieden. Text: PS und Bild: VSJRV
- Regen in Roth macht glücklich
Regenwahrscheinlichkeit 97 Prozent – jeder Zocker würde bei einer Gewinnchance von nur drei Prozent zu Hause bleiben. Nicht so Jagdreiter, die die 33. Große Herbstjagd des Reiterhof Roth-Kiliansdorf hinter den „Flitzebeagles der Vogelsbergmeute“ lockt. Stelldichein im schön hergerichteten Jagdstall der Familie Kratzer, bei bester Versorgung mit Sekt, heimischem Bier und Weizen, selbst gebackenen Leckereien und belegten Broten. Hausherr Markus Kratzer schaut besorgt auf die kleine Schar Reiter. Beim Abritt sind es doch 25, von den ursprünglich 36 gemeldeten Reitern geworden, darunter Benno Fischer, der auf den Tag genau, vor 60 Jahren seine erste Schleppjagd in Roth-Kiliansdorf mit der Cappenberger Meute ritt. Nach tollen drei Stunden, mit lachenden Gesichtern und bester Laune, kamen die Jagdreiter an der letzten Schleppe auf der „Hoy“ an. Die letzten vier Sprünge, darunter eine Steinmauer, machten die letzten Stunden perfekt!
- Mitglied werden! Bundesverband goes digital
Mit der Zeit gehen – das muss der, der nicht zurückbleiben will, und an Digitalisierung geht inzwischen kein Weg mehr vorbei. Einfach und unkompliziert online kann man jetzt Mitglied im DRFV werden. Was das einen Jagdreiter angeht? Ziemlich viel! Die Deutsche Schleppjagdvereinigung (DSJV) ist der Bundesverband der Meutehalter und Jagdreiter und ist als Fachgruppe „Jagdreiten“ dem Deutschen Reiter- und Fahrerverband (DRFV) angeschlossen. Die DSJV ist dort die Stimme für das Reiten hinter Hunden und steht gleichberechtigt neben Berufsreitern, Amateurausbildern, Dressur, Springen, Vielseitigkeit, Fahren und Gesundheitssport mit Pferden. Aus- und Weiterbildung ist das Ziel, das die Schleppjagdvereinigung über die einzelnen Meuten bzw. die Schleppjagdvereine in ganz Deutschland fördert und finanziell bezuschusst, aber auch ganz direkt verfolgt, unlängst zum Beispiel mit einem Seminar über Zucht, Haltung und das Wesen von Meutehunden. Mehr Mitglieder in der Fachgruppe „Jagdreiten“ bedeuten mehr Zuschussmöglichkeiten aus dem „großen Topf“ und ganz generell mehr Aufmerksamkeit für den traditionsreichen Sport des Jagdreitens. Gemeinsam sind wir stärker! Der DRFV ist jetzt digitaler und damit interessanter für seine Mitglieder geworden und neue zu werben ist einfacher geworden. Unter dem Link drfv.de/mitgliedschaft/antragsformular/ findet sich das digital zu bearbeitende Formular. Die Korrektheit der Angaben wird durch eine Kontrolle-Mail an den Absender überprüft. Mehr über den DRFV insgesamt unter drfv.de Text: PS und Bild: Archiv Schleppjagd24,
- Auf, auf zum Jagen am Feiertags-Wochenende
Der 3. Oktober fällt in diesem Jahr auf einen Montag: der Feiertag zum Tag der Einheit als Abschluss eines langen Wochenendes. Da lohnt sich das Reisen. Und die Jagdveranstalter bieten reichlich Optionen an. Ein Blick auf den Terminkalender auf Schleppjagd24 lohnt sich: Im Norden traditionell nach Hermannsburg? Oder noch traditioneller nach Vanselow im schönen Tollensetal. Da hat die Brooker Meute des Freiherrn von Esebeck im vorigen (oder vorvorigen?) Jahrhundert schon gejagt. Mit den Böhmern Harzluft genießen (oder danach schnappen?) Oder hinter der Rheinlandmeute nach Boppard? Die Bayern haben am Samstag und Sonntag einen Doppeltermin: Lalling und Laichingen. Die Vogelsberger sind im familiären Ambiente des Reitclubs Roth-Kiliansdorf und die Franken machen eine Meutepräsentation zur „Rittersgrüner Fuchsjagd“. Die Cappenberger satteln in Coesfeld-Lette und die Münsterländer Beagles sind ganz im Westen, in Wiethmarschen unterwegs. Also: wer hier nichts findet…? Alle Einladungen sind im Terminkalender oder auf den Seiten der Meuten zu finden.
- Aus Jagd wird Brunch
Erst sollte es zum Tag der Deutschen Einheit eine Schleppjagd am 3. Oktober, Montag, auf Gut Schnede werden, jetzt hat der Hamburger Schleppjagdverein die Veranstaltung wegen anhaltender Niederschläge abgesagt und das Treffen zu einem Brunch umfunktioniert. Stelldichein: 11 Uhr „Nach Rücksprache mit den Landeignern ist der für die einzelnen Schleppen vorgesehene Boden wegen der Nässe nicht zu bereiten ohne deutlich bleibende Schäden auf den landwirtschaftlichen Flächen zu hinterlassen,“ heißt es in der Erklärung. Mitglieder und Freunde treffen sich an diesem für die Hamburger nun jagdfreien Montag zu einem Brunch rund um den Clubraum auf Gut Schnede. Wetterfeste Oberbekleidung wird empfohlen.
- Clemenswerth: Magnet im Emsland
Das Sammeln am Schloss ist schon der erste Höhepunkt der Cappenberger Jagd in Sögel. Das Jagdschloß Clemenswerth von Clemens August I. von Bayern, das er sich ab 1737 im Hümmling bauen ließ, um dort mit seinen Gästen (und einer Geliebten) tolle Feste zu feiern, ist eine architektonische Sensation des Emslandes, und da zu reiten ist schon etwas Besonderes. Der einzige komplett erhaltene Jagdstern in Deutschland – wer als Besucher (in Filzpantoffeln, um das kostbare Einlege-Parkett zu schonen) aus einem der Fenster in dem achteckigen Bau sieht, der erkennt die Intention des Erbauers Schlaun sofort, wenn er eine der Alleen entlang blickt: Der Herrscher als Mittelpunkt des Weltgeschehens. Für die Jagdreiter geht es dort sofort zur Sache. Die breiten Hindernisse auf den bedeutenden Grasstreifen sind ein Auftakt, der nicht nur die Pferde sondern auch das Herz hüpfen macht. Der Auftakt der herbstlichen Schleppjagd dort ist nicht nur eine Attraktion für Reiter sondern auch für Zuschauer, die oft in Trauben dabei sein. Die NOZ hat berichtet: Eine Anmerkung dazu aber doch noch, auch wenn man Kollegen immer nur ungern korrigiert: Die Bläser sind nicht die Jagdhornbläser Schloß Clemenswerth sondern – natürlich, muss man schon fast sagen - die Krefelder Parforcehornbläser, denen die Cappenberger seit Urzeiten verbunden sind. Auch beim Equitana-Treff in Essen haben sie schon mehrfach geblasen und sind demnach auch einem überregionalen Kreis von Jagdreitern gut bekannt. Text: PS
- WM-Teamgold und Einzelsilber für Krajewski
Mannschaftsgold gewonnen, Einzelgold für Jung verloren, aber dafür Julia Krajewski versilbert – das ist die Zusammenfassung nach vier aufregenden Weltmeisterschaftstagen in Pratoni. Atemlose Spannung lag über dem Platz bis die Rangierung des Vielseitigkeitschampionats feststand: Deutschland vor USA und Neuseeland. Einzelgold für die junge Britin Yasmin Ingham vor Julia Krajewski und dem Neuseeländer Tim Price. Mehr dazu hier:
- WM-Teamgold und Einzelsilber für Krajewski
Mannschaftsgold gewonnen, Einzelgold für Jung verloren, aber dafür Julia Krajewski versilbert – das ist die Zusammenfassung nach vier aufregenden Weltmeisterschaftstagen in Pratoni. Atemlose Spannung lag über dem Platz bis die Rangierung des Vielseitigkeitschampionats feststand: Deutschland vor USA und Neuseeland. Einzelgold für die junge Britin Yasmin Ingham vor Julia Krajewski und dem Neuseeländer Tim Price. So sehen Sieger aus Das sagten die deutschen Reiter: Julia Krajewski/ Amande de B‘Neville: Michael Jung/ fischerChipmunk FRH: Christoph Wahler/ Carjatan S: 42,4 Punkte und Platz 22 (nach 54 in der Dressur), fehlerfrei im Springen und mit seinem Endergebnis auch für das Team gewertet. „Das war für mich ein super Abschluss. Das Pferd ist fantastisch gesprungen und ein gutes Pferd lässt den Reiter glänzen. Es war überragend, es hat so viel Spaß gemacht. Wir haben auch noch ganz viele Tipps bekommen von unseren Trainern und den anderen Reitern und habe das dann auch ganz gut umsetzen können.“ Und nach seiner ersten WM: „Das mache ich gerne noch einmal.“ Sandra Auffarth/ Viamant du Matz: 43,3 und Platz 23 nach drei Abwürfen im Springen. „Das war heute richtiger Sport, rauf und runter. Gestern hatten wir ein sehr anspruchsvolles Gelände, sehr anstrengend für die Pferde und dafür heute ein sehr anspruchsvoller Parcours. Ich glaube es steckte ihm schon noch das Gelände in den Knochen. Die Zeit war knapp und hier war sehr viel Atmosphäre. Normalerweise wird Mat sehr vorsichtig, wenn er einen Fehler gemacht hat. Heute hatte ich das Gefühl, er war so ein bisschen mit allem anderen beschäftigt." Alina Dibowski/ Barbados: 65.2 Minuspunkte nach vier Abwürfen bei ihrem ersten Championat: „Erst war ich gar nicht so beeindruckt von den Hindernissen und der Kulisse, dachte ich zumindest, aber ich glaube, dass einen das Unterbewusstsein doch ein bisschen beeinflusst. Nach dem ersten Fehler an Hindernis fünf, da habe ich die Distanz nicht gefunden, die ich mir vorgenommen hatte, bin ich da zu viel „rückwärts“ geritten. Auch danach ging etwas die Vorwärtsdistanz verloren und daraus resultierten dann auch nachfolgenden Fehler. Das war so eine Unsicherheit, die sich dann leider etwas durchgezogen hat. Das Pferd sprang an sich wirklich hoch, es hätte mehr in die Weite springen können. Daraus lernt man auch für die Zukunft damit umzugehen, wie sich das Pferd nach so einem Gelände reiten lässt. Eigentlich bin ich sehr zufrieden mit der Leistung, die wir an diesem Wochenende gezeigt haben. Das Springen hätte ich mir natürlich besser vorgestellt.". Alle Ergebnisse unter rechenstelle.de Text und Bilder: PS
- Pratoni: Deutsche Führung vor USA
Danach hatte es noch am Donnerstag nicht ausgesehen: Mit drei fehlerfreien Runden geht die deutsche Mannschaft mit 76,1 Zählern als Führende in das abschließende Springen und Michael Jung behält seine Spitzenposition. Die USA liegen mit 77,4 Zählern derzeit auf Silberposition und Großbritannien zielt auf den Bronzeplatz (80,9), nachdem einem Einspruch wegen einer „missed flag“ für Tom McEwen/Toledo de Kerser stattgegeben worden ist. ... Mehr dazu hier:
- Pratoni: Deutsche Führung vor USA
Danach hatte es noch am Donnerstag nicht ausgesehen: Mit drei fehlerfreien Runden geht die deutsche Mannschaft mit 76,1 Zählern als Führende in das abschließende Springen und Michael Jung behält seine Spitzenposition. Die USA liegen mit 77,4 Zählern derzeit auf Silberposition und Großbritannien zielt auf den Bronzeplatz (80,9), nachdem einem Einspruch wegen einer „missed flag“ für Tom McEwen/Toledo de Kerser stattgegeben worden ist. ... Volle Anspannung bei den Rothemden vor den Monitoren im Reiterzelt Christoph Wahler erfüllte seine Rolle als Pfadfinder, erster für das Team und wie in der Dressur als allererster Starter raus ins Ungewisse bestens: fehlerfrei, aber 24 Sekunden über die Zeit. „Ich hatte alles gut geplant, aber konnte nicht alles umsetzen.“ Der Kurs lag ihm genauso wenig wie seinem mächtig galoppierenden Schimmel Carjatan. Wahler: „Mein Pferd will immer alles richtig machen, aber seine Stärke ist das Flüssigere. In Luhmühlen fliegt er nur so.“ Wie sich der Steilhang anfühlt? „Du springst den Baum und zwei oder drei Sekunden später bist Du unten.“ Aha. Er hatte den Schimmel gut in der Hand, aber das Aus-dem-Fluß-nehmen war anstrengend „und die enge Distanz zieht Kraft“. Gut gemeistert haben die beiden das Wasser, das in diesem WM-Kurs von Pratoni erst ungewohnt spät kommt. Wahlers Abschluss-Kommentar: „Wenn ich heute Abend immer noch das Streichergebnis bin, dann bin ich sehr zufrieden und wir gehen alle glücklich ins Bett.“ So kommt es nun ja wohl auch. Sandra Auffarth hat voll umgesetzt, was Wahler der Weltmeisterin von 2014 noch an Tipps geben konnte: an den Hängen ins Pferd hineinhorchen und dann auf der Ebene Speed fordern: ohne Fehler und in der Zeit. Sie hatte sogar noch drei Sekunden übrig und rangiert nun mit 31.3 Zählern auf Platz 14. „Es ist mir gelungen, hier die Balance zu finden.“ Es sah leicht und locker aus als die beiden alles umsetzen konnten, was sie sich vorgenommen hatten. Einmal hat sie ihren Plan geändert und am Coffin den mittleren Weg gewählt, nachdem die Scouts bis dahin schon einige Auslöser an dem dortigen MIM-Sprung gemeldet hatten. Der Erfolg aus Aachen habe ihr Vertrauen gegeben und die vielen deutschen Fans am Rand der Strecke, die lautstark unterstützten. „Das hier ist doch etwas anderes im Vergleich mit Tokio.“ Ihre Ansage an den Rest der Truppe: „Wir sind zurück im Spiel und werden kämpfen.“ Anspannung weil die Prüfung vor Jungs Start unterbrochen ist Kunst kommt von Können. Das demonstrierte Michael Jung in gewohnt souveräner Weise: fehlerfrei und mit 9 Sekunden „zum Verschenken“. Ungeachtet seiner vorherigen Kritik am Kurs managte er fischerChipmunk FRH mit seinem großen Galoppsprung bestens auch durch die engen Stellen. „Dieses Pferd ist unglaublich, mit seiner Luft, wie er galoppiert, kämpft.“ Einen „silly moment“ gab er zu: „Am letzten Wasser hätte ich es besser machen können, aber er hat super mitgedacht.“ Heil und Null im Ziel: Freude im Team Jung Gut geschlagen hat sich Alina Dibowski als Einzelreiterin mit Barbados. Das Bergtraining in der Heide, in Oldendorf und Sahrendorf und zum Abschluss in Bonn-Rodderberg hat sich ausgezahlt. „Er war deutlich fitter als noch in Haras und war noch mitten auf der Strecke voller Saft.“ Wegen einer „missed flag“ am Coffin Nr. 19 schlugen 15 Punkte zu Buche und vor dem Springen rangiert sie mit 48.4 Punkten auf Platz 43.
- Pratoni: Dressur Tag 2 - Team GER holt auf
Mit einer Rekordwertung von 69.2 nach der Dressur geht Großbritannien als führende Mannschaft in die Geländeprüfung der Weltmeisterschaft in Pratoni am Samstag. Michael Jung führt mit seiner persönlichen Bestleistung von 18.8 die Einzelwertung an, und insgesamt rangieren die Deutschen mit 76.1 Zählern für drei Reiter jetzt an zweiter Stelle, 5,7 Punkte hinter England und nur ein Zehntel vor dem Team der USA. Dass das so bleibt, ist wichtig, denn ... Mehr dazu hier:
- Pratoni: Dressur Tag 2 - Team GER holt auf
Mit einer Rekordwertung von 69.2 nach der Dressur geht Großbritannien als führende Mannschaft in die Geländeprüfung der Weltmeisterschaft in Pratoni am Samstag. Michael Jung führt mit seiner persönlichen Bestleistung von 18.8 die Einzelwertung an, und insgesamt rangieren die Deutschen mit 76.1 Zählern für drei Reiter jetzt an zweiter Stelle, 5,7 Punkte hinter England und nur ein Zehntel vor dem Team der USA. Dass das so bleibt, ist wichtig, denn ... Ein Bild wie man es kennt: Vater Joachim Jung immer dabei Als vierter Mannschaftsreiter hatte Multi-Champion Michael Jung es in der Hand noch etwas zu drehen an dem eher mäßigen Ergebnis des ersten Tages - und das tat er mit seinem Hannoveraner fischerChipmunk FRH. Schön im Seitenbild, alle Lektionen exakt am Punkt, eine kleine Schiefe rückwärts. Drei Neunen für die Galoppverstärkung, und auch das war zunächst noch nicht genug für Platz 1. Erst zwei Mal die 10 für den Schlusshalt drehten das Ergebnis: 18.8 Punkte und die Führung. Das kann man wohl als „in letzter Sekunde“ bezeichnen. „Ich kenne ihn jetzt immer besser und es ist einfach ein gigantisches Gefühl beim Einreiten mit diesem Pferd: so konzentriert und trotzdem ruhig“, lobte der Hochdekorierte seinen Braunen. Geländetrainer Rodolphe Scherer hatte einen knackigen Spruch für die Vorstellung: „A fucking machine. The more the pressure the better.“ Und das muss man wohl nicht übersetzen. Das Gelände bewertet sie auch nach mehrmaligem Abgehen immer noch als „sehr anspruchsvoll“. Die Klippen seien „reelle 4-Sterne-Aufgaben“. Da nennt sie an erster Stelle die Bürsten auf dem Berg (Hindernis 11) und das erste Wasser. Den Abhang von Hindernis 7, den die Reiter „Die Rutsche“ nennen, ist sie bereits galoppiert als sie im Rahmen ihrer Vorbereitung für Kentucky (wohin sie dann nicht flog) im Frühjahr fünf Wochen in Pratoni trainierte. Die Anzahl ihrer Trainingseinheiten am Berg, auch in Deutschland, summiert sie auf „bestimmt 25“. Insgesamt beschwert der Druck sie weniger als noch in Tokio „als sich alle immer gefragt haben, ob ich ein Championat kann. Jetzt war ich schon mal Einzelolympiasiegerin. Das hilft so ein bisschen.“