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- Bigfoot: Das Pferd, das nachsitzen sollte
Ein Reiter ist immer nur so gut wie sein Pferd – gerade im Jagdfeld ist das mehr als eine Binsenweisheit. Dass den „Wüstenfuchs“ Manfred Heinz in Schleppjagd-Deutschland jeder kennt, das verdankt der Hesse aus Schlüchtern im Main-Kinzig-Kreis auch seinem Wallach Bigfoot. Vierzehn Jahre lang waren die beiden ein Team, das durch dick und dünn galoppiert ist. Im Alter von 20 Jahren wurde der Dunkelbraune jetzt verabschiedet und sein Reiter hat bei der Jagd auf dem Rosenhof in Büdingen eine feierliche Dankes-Rede auf ihn gehalten. Hier ist sie: „Mein lieber Bigfoot, heute möchte ich mich mit ganzem Stolz vor dir verneigen! Denn du bist so ein wundervolles, zuverlässiges für mich einzigartiges Pferd. Als Du vor 14 Jahren sechsjährig, gerade fünf Wochen hier in Germany aus Irland ankamst, warst Du im Stall bei Fritz Pape schon sehr bekannt als das Pferd, welches alle schon runter gebuckelt hat…, was ich als ich Dich zum Probe reiten bestieg noch nicht wusste, und das war gut so... So hast Du es auch bei mir bei diesem ersten Ritt zweimal heftig probiert. Zum Glück bin ich oben geblieben und habe mich in Dich verliebt und letztendlich dann auch gekauft. Diese Liebe dauert nun schon 14 Jahre an und wenn wir auch anfangs große Probleme hatten... Ich meine damit die ersten drei Monate. Du warst ein sehr, sehr stures Pferd. Ich erinnere mich an unseren ersten großen Ausritt anlässlich des Geburtstags von meinem geschätzten Jagdreiter- Freund Gerhard Schmidt, als Du auf den 20 Kilometern gefühlte acht Mal angehalten hast, Dich quer gestellt hast und zum Schluss noch in die andere Richtung geschaut hast. Bliebst dann immer stehen wie ein Panzer und nur mit Geduld konnte man Dich dazu bewegen weiter zu gehen. Gerhard Schmidt, der ja leider schon verstorben ist, meinte damals, dass ich wohl der berühmteste Jagdreiter in Deutschland werden würde. Meine Frage warum: ja, weil ich der Jagd Reiter bin, der immer gegen das Reiterfeld steht.... so ging das drei Monate und ich wollte Dich auf dem Weg in den Urlaub schon bei Fritz Pape abgeben um Dich Korrektur reiten zu lassen, da ich mir damals keinen Rat mehr wusste. Drei Tage vor der geplanten Abfahrt, Du hattest mitbekommen, dass Du „nachsitzen“ solltest, hast Du aber eingelenkt, wofür ich Dir heute noch dankbar bin. Ich habe Dich die drei Tage vor der geplanten Abreise jeden Tag geritten und Du hast Dich nicht mehr quer gestellt. Denn nur so konnten wir letzt endlich diese tollen 14 Jahre miteinander verbringen. Wir haben die schwersten Jagden in ganz Deutschland unter anderem Sudermühlen, Isernhagen, Ehlbeck oder auch Rügen und Chiemsee erritten. Waren mehrmals in Tschechien und auch in Belgien. Mein lieber Bigfoot, ich möchte Dir ganz, ganz herzlich für diese tollen Jahre danken. Du bist das beste Pferd was ich bis dato in meinem Leben hatte. Ich habe Dich ja bereits auf die ganztägige Weide geschickt. Du bist so fit, dass Du auch noch die ein oder andere leichte Jagd gehen kannst. Bleib lange noch gesund mein Freund… Ich weiß, dass du jetzt im Westerwald bei meiner Freundin Katja in besten Händen bist. Wir sehen uns also weiterhin... Auf viele schöne, wenn auch geruhsamere Jahre mit Dir.... auf Bigfoot, unseren tollen Sport und auf den Rosenhof ein dreifach kräftiges Horrido.“ Bigfoot freut sich jetzt seines Lebens auf der Weide und bei leichter Arbeit unter dem Sattel. Seine Nachfolge im Stall von Manfred Heinz hat Mr. Bean angetreten, ebenfalls ein Ire und auch schon in zwanzig Jagden bewährt. „Der ist schon eingenordet.“ Und wenn er genauso hart und ausdauernd ist wie Bigfoot, dann wird Heinz über ihn das Gleiche sagen können wie über seinen Jung-Rentner: „Der hat überall gefressen und gesoffen und hat in 14 Jahren alles erlebt, was ein gutes Jagdpferd erleben kann.“ Foto: Privat
- Offiziell: Nathalie Wiederspahn ist Huntsman
Der Alltag bei einer Meute ist lang, aber niemals lang-weilig. Wer es ernst meint, trägt ständig eine Doppelbelastung, denn wer beritten an den Hunden arbeitet, muss sich sowohl um das eigene Pferd als auch um die Hunde kümmern. Das ist ein hohes Stresslevel und ein schmaler Streifen Freizeit, der nicht vom Hobby aufgefressen wird. Und dann gibt es jene, die mit solcher Leidenschaft dabei sind und sich für die Arbeit mit den Hunden und den Pferden begeistern. Eine von denen ist Nathalie Wiederspahn. Die „strahlende Blonde“ ist seit 2010 eng an der Vogelsbergmeute und wurde nun für ihre Dienste mit dem Titel und dem Amt des Huntsman bekleidet. „Eine Funktion, die sie sich mehr als verdient hat. Die Vogelsbergmeute setzt auf diesen Durchhaltewillen“, denn das ist es, was laut Hans Nimrichter (1. Vorsitzender & Master) unerlässlich bei der Arbeit mit der Meute ist. „Die Arbeit an den Hunden unterscheidet sich stark von der mit dem Pferd. Während man sich dabei lediglich um ein Tier zu kümmern hat, ist das Pensum einer Meute erheblich höher. Wir haben viele kommen und gehen sehen, die gerne eine Hetzpeitsche in der Hand trugen, aber nur bedingt bereit waren, auch die tägliche Verantwortung für die Hunde zu übernehmen. Darunter fallen auch sehr bescheidene Aufgaben, wie das Reinigen der Kennelanlagen, was besonders bei warmen Temperaturen nicht sehr angenehm für das eigene Geruchsempfinden ist. Da verabschieden sich schon immer die ersten, die anfangs große Träume als Equipage-Reiter haben.“ Für Nathalie ist es das Größte: Der Alltag mit Hund und Pferd. Oftmals schon vor der Arbeit macht sie Halt am Kennel und sieht nach den Beagles und den Jagdpferden. So ist sie meistens die Erste, der etwaige Verletzungen oder Unregelmäßigkeiten auffallen und sie koordiniert dann entsprechend. Der Feierabend ist ebenfalls nur von kurzer häuslicher Privatsphäre gekennzeichnet, Nach einem kleinen Zwischenstopp zu Hause ist sie sofort wieder am Kennel. Dort steht das Füttern der Hunde, die notwendigsten Arbeiten vor Ort aber auch das Training der Jagdpferde auf dem Programm. Es ist nicht selten schon nach 21 Uhr bis sie wieder in den eigenen vier Wänden ist. Von A-Z, also von Aufzucht bis Zwischenstopp beim Tierarzt, übernimmt sie seit über zehn Jahren große Verantwortung für die Meute. So ist sie in ihre Aufgabe hineingewachsen und führt seit einigen Jahren auch vermehrt die Hunde auf Jagden. Scherzhaft wird manchmal geschmunzelt, dass die Beagles mittlerweile sogar besser auf sie, als auf Hansi hören, wobei es darauf gar nicht ankommen soll. Wichtig ist ein gemeinschaftliches Engagement für den Verein, das nicht ohne die übrigen Helfer und Equipage-Mitglieder möglich ist, „wofür ich allen sehr dankbar bin“, so Nimrichter. So hat jeder seinen Platz im Verein: Die Reiter an den Hunden, die Helfer in zivil, Sponsoren, die Jagdherren und viele mehr. Dennoch ist man sich bei den Vogelsbergern einig: Nathalie hat sich das Amt des Huntsman mehr als verdient! Text: Philipp Jakob und Bilder: givemeasmile, Constantin Zinn, Archiv S24
- Dr. Thomas Röpke (1934 - 2022)
Dr. Thomas „Tom“ Röpke ist tot. Lange war er Vorsitzender der Niedersachsenmeute, seit 2005 als Ehrenvorsitzender im Präsidium. Wenige Tage vor seinem 88. Geburtstag wurde der Träger des Verdienstkreuzes am Bande unter großer Anteilnahme in der Ärzteschaft, des Rotary Club Verden-Aller, der Politik und natürlich vieler Reiter in Thedinghausen beigesetzt. Der Mediziner hat in seinem Beruf die Familientradition fortgesetzt, schon sein Vater war Landarzt in Thedinghausen. Als Ratsherr kümmerte er sich in erster Linie um Schulen und Kindergärten, baute die Sozialstation Thedinghausen auf, engagierte sich im Katastrophenschutz. Zeitweilig hatte er bis zu elf Ehrenämter inne. 2002 übernahm sein Sohn, Dr. Matthias Röpke die Praxis und der Vater nahm sich Zeit für humanitäre Einsätze in einem Buschkrankenhaus in Tansania. Dr. Röpke hinterlässt seine Frau, Dr. Sigrid Röpke und drei Söhne mit ihren Familien. Für die Niedersachsenmeute sprach Camill von Dungern in der Thedinghauser Maria-Magdalena-Kirche: „Heute wollen und müssen wir Abschied nehmen von Dr. Thomas Röpke (6.4. 4. 34 -18.3.22). Aber wir tun das mit Respekt und Dankbarkeit. Seine Persönlichkeit und seine Lebensleistung sind beachtlich. Als ich Tom kennen lernte, war er noch Chefarzt im Krankenhaus Thedinghausen. Es hat mich damals sehr beeindruckt, dass dieses Krankenhaus in der Nähe von Bremen von der Stadt Braunschweig unterhalten wurde und stets auf dem neuesten Stand war.-Bis zur Gebietsreform. Und dann wurde es irgendwann geschlossen. Damit blühte die Gemeinschaftspraxis des Ehepaares Röpke auf. In diese Zeit fiel das große Reitengagement von Tom Röpke. Bei unzähligen Jagden - am Anfang mit seinem Pferd Saturn - folgte er der Meute. Ich war in dieser Zeit ebenfalls sehr aktiv und ich erinnere mich an Tom bei allen großen Veranstaltungen der Meute - sei es in Oberhaverbeck in der Nordheide, auf Norderney, bei den Privat-Herrenjagden bei unserem damaligen1. Vorsitzenden Ernst-August Delius oder in Gartow. Und natürlich im Raum Bremen/ Verden. Zu seinem 50. Geburtstag im Jahr 1984 hat er sich eine Privatjagd für sich und seine Freunde gewünscht. Ich war da erst seit wenigen Jahren Master, kann mich aber noch ganz genau an diese besondere Jagd erinnern. Aber auch als Veranstalter von weiteren Jagden hat er sich hervorgetan und bewährt. Die Jagd in Schliere/ Horstedt trug eindeutig seine Handschrift, nach dem Motto „bange machen gilt nicht“! Man hatte den Eindruck, es war Tom egal wie viele Reiter kommen, Hauptsache es wurde ordentlich geritten. Dabei ging es immer auch um die berühmten zwei Hecken. Er gab jedes Jahr deren Höhe bekannt: 1,75 m oder1,80 m war beinahe Standard. Einmal blieb der damals kleine Sohn von Herrn Goldschmidt (er war etwa 12 Jahre alt) oben auf der Hecke sitzen. Das Pony war gesprungen, aber der Junge verhedderte sich in der Hecke und blieb oben sitzen. Oder die Steilsprünge am Ende der Jagd: die Stangen auf 1,10 oder 1,20m, kein Unterbau und gegen die am Nachmittag tiefstehende Sonne zu springen. Für Tom ein Vergnügen, aber kein Problem. Auf diesen Erfahrungen aufbauend hat Tom mal seine berühmte Vision des Jagdreitens formuliert: Ich sehe die Zukunft des Jagdreitens so, dass Master und Equipage der Meute über die Hindernisse folgen. Die anderen Reiter stehen in der Mitte und sehen zu. Parallel zu seinen praktischen Einsätzen kam sein Engagement im Ehrenamt bei der Meute. 1975 wurde er stellvertretender Vorsitzender, von 1995 bis 2005 waren unser Erster Vorsitzender, danach Ehrenvorsitzender. Nicht ohne Stolz erwähnte er öfter, dass er, obwohl die Meute schon so alt war, erst der vierte Vorsitzende war. Er sagte dies auch, um deutlich zu machen in welcher Ruhe das Schiff Niedersachsen-Meute dahin segelte. Häufig hat er auch erwähnt, dass der Vorsitz der NM das schönste Ehrenamt sei, das er kenne. Viel Ehre, wenig Arbeit und ganz viel Freude. Aber dass das so war, lag natürlich zum großen Teil auch daran, dass er so klar, so kompromisslos geführt hat. Tom Röpke hat viele Möglichkeiten genutzt, um das Jagdreiten bekannt zu machen, zu unterstützen, mit Schauschleppen bei den Rotariern oder bei Sitzungen im Pferdemuseum etc. Auch als Ehrenvorsitzender hat er - wenn nötig- immer noch seine Stimme erhoben. Aber er war für uns Jagdreiter auch immer ein guter Arzt. Viele haben von ihm profitiert. Auch ich. Unzählige Male hat er uns einen guten Rat -teils auch ungefragt- gegeben. Aber auch Praktisch. Zum Beispiel hatte er eine Unregelmäßigkeit auf meiner Haut erkannt und gesagt. Das muss man rausschneiden. Also habe ich eine Dienstreise bei ihm unterbrochen. Ich wurde mit einem Sherry empfangen, dann schnell in die Praxis, örtlich betäubt, geschnitten, genäht und dann zurück zum Mittagessen. Danach ging die Dienstreise weiter. Oder ein anderes Mal. Tom war bei den Zuschauern, ich ritt und stürzte schwer - was er aber nicht gesehen hatte. Beim Halali kam er auf mich zu und sagte, was ist los - Du siehst nicht gut aus. Als ich ihm den Sturz schilderte fragte er, wo es wehtue. Ich zog den roten Rock aus. Er liess mich tief einatmen und sagte: 2 oder 3 Rippen gebrochen. Wenn Du es genau wissen willst, kannst Du Dich morgen röntgen lassen. Das war dann nicht mehr nötig. Diese Begabung hat er wie manches andere an seine Söhne weitergegeben. Matthias hat mich auch schon auf der Hängerklappe - kurz vor dem Aufsitzen mit vier Stichen genäht. Mit seiner Art hat Tom bei mir jedenfalls erreicht, dass ich möglichst nur noch zu Ärzten gehe, die auch reiten. Ich persönlich habe jedenfalls sehr viel von Tom gelernt, habe sehr gerne mit ihm zusammengearbeitet - und das kann ich sicher für uns alle sagen, ihn auch sehr geschätzt.“ Foto: Archiv Schleppjagd24
- Junghundeschau seit 50 Jahren beim RWS
Seit 1972 richtet der Rheinisch-Westfälische Schleppjagdverein die Junghundeschau der deutschen Meutehalter aus. Vor 50 Jahren wurden die Meutehunde auf Einladung der Deutschen Schleppjagdvereinigung zum ersten Mal am Haus Schwarzenstein in Hünxe-Drevenack vorgestellt. Traditionell am ersten Samstag im Juli, in diesem Jahr somit am 2. des Monats, wird das Jubiläum gefeiert. Ab Freitagnachmittag stellen die Meutehalter aus neun (von 16) Meuten in Deutschland die Hounds beim Tierarzt vor, der Fehlstellungen beim Gebiss und den Geschlechtsteilen ausschließen muss. Am Samstag steht die „Materialprüfung“ an. Internationale Richter – zum ersten Mal nach der Corona-Pause wieder aus England angereist - bewerten Gebäude und Benehmen der Hounds im Ring. Am Nachmittag werden die Champions der Foxhounds und Beagles gekürt. Die aktuelle Zeiteinteilung hier: Anmeldungen f+ür FReitag abend bis Dienstag, 28. Juni unter Tel. 01783562363 als Whatsapp. Die Vorstellung der Meutehunde im Rahmen der Junghundeschau ist die erste Voraussetzung für die Eintragung beim Jagdgebrauchshundeverband (JGHV). Die Bewährung in der Praxis muss im Rahmen der Betriebssicherheitsprüfung unter Beweis gestellt werden. In diesem Jahr stellt sich die Rheinland-Meute den Prüfern aus DSJV und Jagdgebrauchshundeverband. Auch diese „Praktische Prüfung“ hat ein historisches Vorbild und feiert Jubiläum. Vor 65 Jahren fand die erste Meutevergleichsschau statt. Darüber wird in der Zeitschrift „Die Peitsche“ berichtet. Axel Henrich hat den Bericht im Archiv gefunden:
- Cappenberger Saisonauftakt
Mit zwei Großveranstaltungen läutet die Cappenberger Meute ihre Jagdsaison 2022/23 ein. Auftakt ist vom 24. bis 28. August in Haren mit zwei Jagden und dann geht es gleich am 3. September weiter im Odenwald, zusammen mit der Vogelsbergmeute. Die Harener Reitertage im Emsland, ausgehend vom Reiterhof Lüssing, haben Tradition. Der Tag am Donnerstag ist „zum Warmlaufen“. Hier haben Cristina und Frank Döring die Jagdherrschaft übernommen. Freitag bei der Hundearbeit sind auch Einsteiger gern gesehen und die feierliche Eröffnung auf Einladung der Familie Stecker ist dann am Samstag vorgesehen. Den Jagdtag am 3. September im Odenwald, in Buchen-Hainstadt, durch Wald und das Morretal organisieren Peter Hofmann & Kristina Sadakova und Henrik Kessel & Dr. Isabel Boecker-Kessel für den Jagdherrn Dr. Bernd Scheifele. Alle Info hier für Haren und für Buchen. Und das Anmeldeformular hier:
- Junghundeschau in kleinem Rahmen
Zum Jubiläum – 50 Jahre DSJV-Junghundeschau beim RWS in Schwarzenstein – wird die Veranstaltung in diesem Jahr eher klein ausfallen. Hunde aus neun Meuten werden am 1. Juli, Freitag, zur Vorberichtung vorgestellt bevor es am Samstag um die Titel geht. Aber es gibt ein Wiedersehen: nach zwei Jahren Pause wegen der Reisebeschränkungen durch Corona kommen wieder Richter aus England nach Drevenack. Andrew Sallis und William Cursham werden 60 Foxhounds und Anglo Francais-Hunde sehen. Der Schleppjagdverein von Bayern hat daran den größten Anteil mit 15 Foxhounds. Der Gastgeber RWS stellt elf. Besondere Beachtung wird die Hardt-Meute haben, die mit sieben Anglo- Francais vertreten ist. Der Beagles-Ring hingegen sieht nur eine ganz kleine Besetzung, von der Vogelsberg und der Beagle Meute Münsterland. Am Samstag um 10 Uhr beginnt die Bewertung im Innenhof vor dem Schloss, die mit der Vergabe der Championstitel abschließt. Der Höhepunkt ist die Konkurrenz um die Schwarzensteiner Siegerkoppel. Hier messen sich der SvB, RWS und die Taunus-Meute. In der Mittagspause zuvor legt die Rheinland-Meute ihre Gebrauchsprüfung ab. Die Tierärzte Jochen Schlesies und Chris Gabrielse nehmen am Freitag ab 17 Uhr die Vorberichtung vor. Um 18 Uhr wird die Junghundeschau 2022 offiziell eröffnet. Dann ist Gelegenheit zu einem ausführlichen Austausch über das Geschehen in den Kennels der Meutehalter in Deutschland.
- Meutearbeit als Naherlebnis für den FRB
„Ach ja, die Reiter mit den Hunden…“ In Bayern ist der SvB nicht ganz unbekannt – Toni Wiedemann und sein Team sind ja umtriebig genug und fehlen bei keinem großen Turnier. Aber wie Meutearbeit im Detail aussieht, in Zucht und Haltung, bis die Hunde so laufen, wie sie es in der Öffentlichkeit zeigen, das erlebten Mitglieder des FRB jetzt am Kennel in Gundelsdorf. Der Förderkreis des nationalen u. internationalen Reitsports in Bayern wurde 1972 in München gegründet um weiterhin von der Basis bis zum Spitzensport Bayerns Reiter zu fördern. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Reiter- und Fahrerverband wie auch mit der Hippo GmbH, welche als Turnierveranstalter und gemeinsame Träger der Olympia Reitanlage in München kooperieren. Auch der Schleppjagdverein von Bayern ist seit Jahrzehnten in München Riem und anderen Veranstaltungsorten mit seiner Meute präsent und wirbt für die Vielseitigkeit des Reitsports, im speziellen natürlich für Jagdreiten mit dem Schleppjagdverein und seiner Meute. Natürlich wurde auch die Meute im Einsatz vorgestellt. Eine gelungene Schauschleppe mit Wiederkehren zeigte eindrucksvoll die Nasenarbeit der Meute im Gelände.
- Junghundeschau in kleinem Rahmen
Zum Jubiläum – 50 Jahre DSJV-Junghundeschau beim RWS in Schwarzenstein – wird die Veranstaltung in diesem Jahr eher klein ausfallen. Hunde aus neun Meuten werden am 1. Juli, Freitag, zur Vorberichtung vorgestellt bevor es am Samstag um die Titel geht. Aber es gibt ein Wiedersehen: nach zwei Jahren Pause wegen der Reisebeschränkungen durch Corona kommen wieder Richter aus England nach Drevenack. Andrew Sallis und William Cursham werden 60 Foxhounds und Anglo Francais-Hunde sehen. Der Schleppjagdverein von Bayern hat daran den größten Anteil mit 15 Foxhounds. Der Gastgeber RWS stellt elf. Besondere Beachtung wird die Hardt-Meute haben, die mit sieben Anglo- Francais vertreten ist. Der Beagles-Ring hingegen sieht nur eine ganz kleine Besetzung, von der Vogelsberg und der Beagle Meute Münsterland. Am Samstag um 10 Uhr beginnt die Bewertung im Innenhof vor dem Schloss, die mit der Vergabe der Championstitel abschließt. Der Höhepunkt ist die Konkurrenz um die Schwarzensteiner Siegerkoppel. Hier messen sich der SvB, RWS und die Taunus-Meute. In der Mittagspause zuvor legt die Rheinland-Meute ihre Gebrauchsprüfung ab. Die Tierärzte Jochen Schlesies und Chris Gabrielse nehmen am Freitag ab 17 Uhr die Vorberichtung vor. Um 18 Uhr wird die Junghundeschau 2022 offiziell eröffnet. Dann ist Gelegenheit zu einem ausführlichen Austausch über das Geschehen in den Kennels der Meutehalter in Deutschland.
- Lulu mit Lucinda in Luhmühlen
Sie war wieder der heimliche Star in Luhmühlen: Vor 40 Jahren ist Lucinda Prior-Palmer in der Heide Weltmeisterin geworden und hat seither insgesamt vier Mal Gold und zwei Mal Silber von dort mit nach England genommen. Dort hat sie sechs Mal (!) Badminton gewonnen (mit sechs verschiedenen Pferden!) – die Lady weiß, wie vielseitiges Reiten geht und hat das wieder einmal wunderbar vermittelt in zwei Lehrstunden auf dem Platz – auch mit Musterschülern aus ... Katharina Luise „Lulu“ Steinkraus (Hanstedt) hat sich nach ihrer Zeit als Joint Master beim Hamburger Schleppjagdverein wieder auf ihre alte Stärke als Vielseitigkeitsreiterin besonnen (Europa-Mannschaftssilber als Juniorin und Junge Reiterin) und funktioniert ein Springpferd aus der Zucht von Karl Rabeler (Sudermühlen) für die Vielseitigkeit um. Der achtjährige Braune tat sich zunächst schwer aber nach der Einweisung durch Lucinda Prior-Palmer scheint ihr Vorhaben doch aussichtsreich zu sein. Die Sache mit den schmalen, ungewöhnlichen Hindernissen und dem Schräganreiten hat er jedenfalls recht schnell verinnerlicht. Genauso wie das Geradebleiben nach dem Hindernis mit dem Zurückkommen im Tempo. Auch Felicia von Baath (Putensen), die schon Drei-Sterne-Erfahrung hat, wußte die Tipps der Grande Dame des Eventing mit ihrer talentierten Fuchsstute gut umzusetzen.
- Lulu mit Lucinda in Luhmühlen
Sie war wieder der heimliche Star in Luhmühlen: Vor 40 Jahren ist Lucinda Prior-Palmer in der Heide Weltmeisterin geworden und hat seither insgesamt vier Mal Gold und zwei Mal Silber von dort mit nach England genommen. Dort hat sie sechs Mal (!) Badminton gewonnen (mit sechs verschiedenen Pferden!) – die Lady weiß, wie vielseitiges Reiten geht und hat das wieder einmal wunderbar vermittelt in zwei Lehrstunden auf dem Platz – auch mit Musterschülern aus dem Jagdfeld. Katharina Luise „Lulu“ Steinkraus (Hanstedt) hat sich nach ihrer Zeit als Joint Master beim Hamburger Schleppjagdverein wieder auf ihre alte Stärke als Vielseitigkeitsreiterin besonnen (Europa-Mannschaftssilber als Juniorin und Junge Reiterin) und funktioniert ein Springpferd aus der Zucht von Karl Rabeler (Sudermühlen) für die Vielseitigkeit um. Der achtjährige Braune tat sich zunächst schwer aber nach der Einweisung durch Lucinda Prior-Palmer scheint ihr Vorhaben doch aussichtsreich zu sein. Die Sache mit den schmalen, ungewöhnlichen Hindernissen und dem Schräganreiten hat er jedenfalls recht schnell verinnerlicht. Genauso wie das Geradebleiben nach dem Hindernis mit dem Zurückkommen im Tempo. Auch Felicia von Baath (Putensen), die schon Drei-Sterne-Erfahrung hat, wußte die Tipps der Grande Dame des Eventing mit ihrer talentierten Fuchsstute gut umzusetzen. Lucinda fasst ihre Anforderungen an einen Eventer „mit den drei F“ zusammen. Ihre F’s sind Fokus – d.h. dem Pferd helfen, das Hindernis bzw. die damit verbundene Aufgabe zu verstehen, Footwork – das heißt gute Beinarbeit des Pferdes vor dem Sprung, und nicht zuletzt Fun - Pferd und Reiter sollen Spaß haben bei der ganzen Sache. Beim „Fokus“ stehen dem Reiter sieben Hilfen zur Verfügung. Lucinda: „Zwei Augen, zwei Beine, zwei Hände und das Gewicht.“ Wenn das alles richtig und abgestimmt eingesetzt wird, dann braucht es tatsächlich nicht mehr, wie auf dem Turnierplatz von Luhmühlen eindrucksvoll zu sehen war. Die Zuschauer blieben jedenfalls gebannt in ihren Sitzen auf der Tribüne und verfolgten die Demonstration der beiden Reiterinnen, die mit ihren Noch-nicht-Gelände-Profipferden riesige Fortschritte schon in kurzer Zeit zeigten. Kunst kommt eben tatsächlich von Können. Bilder: Thomas Ix
- Meutearbeit zum Anfassen in Luhmühlen
„Für die Hunde lege ich die Hand ins Feuer“, sagt der Huntsman Heiko Lindner und macht aus der „Not“ der relativ kleinen Arena in Luhmühlen eine Tugend. Meutearbeit zum Anfassen bot der Hamburger Schleppjagdverein beim Schaubild am Abschlußtag der Vielseitigkeit 2022. Die 12 Koppeln Foxhounds nahmen die Streicheleinheiten aller Kinder unter den Zuschauern entgegen und ließen sich am Wassergraben im Parcours knuddeln. Reitmeister Dolf Keller ... Huntsman Heiko Lindner und Nicola Hütter - beide beritten mit Füchsen - führten die Meute an. Unter den elf Paaren in ihrem Gefolge stach besonders Sophie Wuppermann hervor, die stilvoll im Seitsitz mitritt – und hier bemerkenswert ruhig auch den schwungvollsten Trab ihrer hübschen braunen spanischen Stute aussaß. 65 Hounds haben die Hamburger zurzeit im Kennel auf Gut Schnede – fast in Hörweite des Luhmühlener Geländes - berichtete Dolf Keller den Zuschauern. Sechs davon sind Welpen von diesem Jahr. Und im kommenden Jahr feiert der HSJV die einhundert Jahre seines Bestehens seit der Gründung durch Hamburger Kaufleute zusammen mit dem Husarenregiment. Viele prominente Mitreiter haben die Hamburger in ihren Reihen, angefangen vom Erfinder des Hamburger Derby-Parcours, Eduard F. Pulvermann, dessen „Grab“ zumindest seit den Zeiten von TV-Übertragungen jeder kennt. Aktuell sind es unter anderem die Familie Rüder aus Fehmarn, Andreas Ostholt aus Warendorf und nicht zuletzt der langjährige Bundestrainer der Vielseitigkeitsreiter, Hans Melzer – und nicht zuletzt Reitmeister Dolf Keller selbst, der das auch gern im Meute-Blazer zeigt. Text: PS und Fotos: Thomas Ix
- Titel für Jung und Ehrung für Melzer
Er kann es einfach: Multi-Champion Michael Jung ist nach der Vier-Sterne-Prüfung von Luhmühlen wieder Deutscher Meister, zum dritten Mal, und diesmal mit dem 11-jährigen Iren Highlighter. Oder soll man sagen, sie können es einfach? Denn auf dem Podium stehen hinter Jung auch Dirk Schrade auf Silber und Sandra Auffarth auf Bronze – die Weltmeister- und Olympia-Weggefährten aus gar nicht so „alten“ Zeiten. Mit seinem Dressurergebnis von 25.6 Punkten beendete Jung die Prüfung. "Er hat sich super entwickelt und in diesem Jahr einen richtigen Höhenflug". Die beiden konnte es mit Weile angehen lassen, denn der Vorsprung reichte. Alle anderen 38 verbliebenen Reiter in dieser Wertung mussten gegen die Uhr kämpfen, denn die 83 Sekunden Richtzeit waren knapp bemessen für die 550-Meter-Strecke mit 12 Hindernissen und 15 Sprüngen. Dirk Schrade blieb unter dem Limit und bei Null mit 29,6 Punkten, ärgerte sich höchstens über die Sekunden, die er im Gelände liegen gelassen hatte. „Casino war sehr gut heute im Parcours, obwohl er - ganz ungewöhnlich für ihn - beim Abspringen einen Klotz gemacht hat. Er war sehr aufmerksam und vorsichtig – höchstens Siegerehrung müssen wir noch üben.“ Sandra Auffarth, die gerade noch beim Hamburger Derby und der Deutschen Meisterschaft in Balve im Parcours geglänzt hatte, konnte ihre Zeitfehler aus dem Gelände ebenfalls nicht mehr gutmachen, aber zeigte blitzsaubere Runden; mit dem polnisch gezogenen Rosveel für Bronze (29,8) ebenso wie mit dem Franzosen Viamant du Matz, der für Aachen geschont werden sollte und deshalb im Gelände nur verhalten galoppiert worden war. Neben dem Profi „Mats“ zeigte sich ihr Rosveel nahezu ebenbürtig, selbst wenn er noch keine lange Prüfung gegangen ist. „Er war nie ein „grünes“ Pferd, immer ein tolles Verlasspferd im Gelände. Auf das Springen heute war ich selbst gespannt, denn ich bin ihn noch nie so richtig schnell geritten und wusste deshalb nicht, ob er dann müde sein würde. Aber heute Morgen in der Verfassung war er schon sehr lustig“, so die Stilistin aus Ganderkesee, die es genießt in beiden Disziplinen unterwegs zu sein. „Ich bin selbst gespannt wie es weiter geht.“ Der Sportsoldat Jerome Robiné, der vor dem Springen noch auf Silberkurs gelegen hatte, verzeichnete mit dem Iren Black Ice einen Abwurf und fiel zurück auf den 5. Rang. Zum Abschluss der Reitertage in der Heide stand einer im Mittelpunkt, der in Luhmühlen zu Hause ist. Nach 21 Jahren im Dienst der Deutschen Reiterlichen Vereinigung wurde der vormalige Bundestrainer Hans Melzer mit dem Deutschen Reiterkreuz in Gold ausgezeichnet. Nun kann er sich ganz auf das Jagdreiten konzentrieren… - obwohl er auch weiterhin den Warendorfern und seinem Nachfolger Peter Thomsen hilfreich und motivierend zur Verfügung stehen wird. Text: PS