„Mund aufmachen – Eintreten für unsere Sache“ haben wir an dieser Stelle in einem Kommentar am 11. Januar gefordert. Dieser Aufruf ist nach wie vor aktuell. Die aktiven Jagdreiter und Anhänger des „Sport in Rot“ müssen informieren, informieren und noch mehr informieren über das, was sie in den Sattel zieht. Auch Leute wie Antje und Hajo, die sich als „echte Tierfreunde und –blogger“ bezeichnen und das ohne Frage auch ...
Die beiden betreiben einen umfassenden Blog BerufungTier.de. Aus ihrem dort zu findenden Beitrag „Ist die Schleppjagd heute überhaupt noch zeitgemäß?“ klingt allerdings durch, dass sie den Kern der Sache nicht wirklich erfasst haben. „Eine Weste wird getragen, da sie Wärme spendet.- Dann kommen noch Handschuhe, Reiterstiefel und die Reiterhose - Und um das Pferd zu lenken, braucht es Sporen und eine Gerte“. Als ob das die Hauptsache wäre… Und ich wüsste auch nicht, wo Hirschkeulen (!) hinter dem Pferd hergezogen würden um eine Fährte zu markieren.
Im Gegenteil ist klar ersichtlich: Aufklärung tut not. Viel zu viele Menschen pflegen zwar mit Hingabe ihr schönes Vorurteil, haben aber keine Ahnung, warum Schleppjagd auch heute noch aktuell ist. Auch und gerade deshalb, weil wir doch gar nicht „richtig“ jagen. Und selbst das hat sich noch nicht wirklich breit herumgesprochen, dass bei uns kein Tier zu Schaden kommt.
Wir jagen ohne Blutvergießen. Wir reiten auf der künstlichen Fährte hinter Hunden, um unsere Pferde und unsere Hunde artgerecht einzusetzen, um uns und unsere Tiere in der Natur zu bewegen, ohne Wettbewerbsgedanken Spaß in der Gemeinschaft zu haben, ohne gutes und damit sicheres Reiten zu vernachlässigen und um eine Jahrhunderte alte Tradition aufrecht zu erhalten. Pferde sind Herdentiere, die in der Gruppe Sicherheit finden und in der Herde galoppieren seit es diese Kreatur auf der Erde gibt. Dressurreiten in der Reithalle ist eine gute und notwendige Vorbereitung dafür, aber beileibe kein vollumfänglicher Ersatz. Hunde lebten früher und noch heute in der Wildnis im Familienrudel und/oder jag(t)en in einer Meute um sich zu ernähren. Durch die Haltung in der Meute jetzt in einem Kennel (Zwingeranlage) für die Schleppjagd (bei voller Verpflegung) werden wichtige Gene für soziales Verhalten untereinander erhalten, die in der heute üblichen Einzelhaltung andernfalls weitgehend verloren gingen. Viele Jäger in Grün, die dazu auch Hunde führen, kommen aus dem Staunen nicht heraus, wenn sie unsere Meutehunde beobachten und sehen, wie friedlich die miteinander umgehen. Die Meutehunde erhalten einen wichtigen Genpool, von dem auch andere Hunderassen profitieren können.
Und breiter gefasst: Ohne die Schleppjagd und den Reitsport mit seinen vielen anderen Disziplinen wäre für Meutehunde und Pferde in Zukunft schon bald nur noch Platz im Zoo.
berufungtier.de/ist-die-schleppjagd-heute-ueberhaupt-noch-zeitgemaess
Text: Petra Schlemm und Bild: Archiv schleppjagd24
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