Das war eher ein Distanz- als ein Jagdritt, was der Vorstand der Niedersachsenmeute jetzt absolvierte: Eingebettet zwischen interner Sitzung für das Präsidium und abendlichem Treffen der Jagdveranstalter war zur Jahreshauptversammlung geladen. Wie immer traditionell im „Deutschen Haus“ in Dorfmark, verfolgten dieses Mal 47 Mitglieder die Jahresbilanz.
Nach dem Gedenken an vier verstorbene Mitglieder, von denen der langjährige Ehrenvorsitzende Dr. Thomas „Tom“ Röpke erst eine Woche zuvor zu Grabe getragen worden war, wurden die Namen der 33 neu Hinzugekommenen verlesen, darunter eine ganze Familie. Insgesamt zählt die Meute jetzt 827 Mitglieder.
In seinem Bericht als 1. Vorsitzende machte Jobst von Reden deutlich, dass eben dieser Mitgliederstamm „die Burg ist, auf der wir stehen“. Die Burg hat ein festes Fundament, das Fundament der Meute ist die Jugend. Die engagierte Jugendarbeit spiegelt sich in eben diesem starken Fundament wider.
Casimir v. Schultzendorff erklärte in seinem Meutebericht, dass die Pandemiezeit für intensive Zeit für und mit den Hunden genutzt werden konnte. Carina Ebert und Johan Ellenrieder sind ein routiniertes Gespann in der Betreuung der Hunde, sodass zurzeit auch ohne weitere Aushilfen gearbeitet werden kann. In 2020 gab es keinen eigenen Wurf, wohl aber in 2021. Die Einführung der Patenschaften für die Hunde hat sich bewährt und so haben alle neuen Foxhounds aus dem Jahr 2021 einen Paten. Die Zusammenarbeit mit den anderen Meuten wurde gelobt, auch hinsichtlich eines Austauschs von Hunden zur Zucht. Es steht die Überlegung an, Kontakte zu einer Meute in Irland zu nutzen, um von dort zwei Hunde zur Blutauffrischung zu übernehmen. Bei der Junghundeschau des Bundesverbandes in Schwarzenstein stellte die NM im vergangenen Jahr die Siegerkoppel und verbesserte sich auch in anderen Wettbewerben. Erwähnung fand auch die Jugendjagd 2021 in Schmölau, bei der eine Hündin nach einer Woche und beeindruckendem Einsatz vieler Helfer wieder unversehrt zur Meute zurückkehrte. Einen solchen Vorfall hatte es in vier Jahrzehnten nicht gegeben und die engagierten Helfer erhielten noch einmal einen verdienten Beifall.
Camill von Dungern berichtete, dass trotz sich ständig ändernder Corona-Auflagen im vergangenen Jahr 48 Veranstaltungen einschließlich zweier Jagdreitertage, der Jugendlehrgang und die Mitgliederversammlung stattfinden konnten. Die Hunde waren hervorragend – manchmal auch herausfordernd. Insbesondere hob von Dungern die außergewöhnliche Situation hervor, dass die Meute unter sieben verschiedenen Mastern gut laufe, ohne Unterschiede im Appell. Er warb erneut um Spenden und machte deutlich, dass bei gleichbleibenden Mitgliedsbeiträgen nur so anstehende Aufgaben zu meistern sind.
Mit ihren „Innenansichten“ von Gruppenleitern auf Jagdreitertagen verstand es Celestina Löbbecke, denen, die dabei gewesen sind, aus der Seele zu sprechen und einmal mehr das alle Aktiven verbindende „Wir Gefühl“ zu beschreiben.
Johanna Vorreier berichtete von Jugendlehrgang, der relativ kurzfristig doch stattfand. Mit 53 Teilnehmern zwischen 10 und 20 Jahren und 19 Gruppenleitern war der Lehrgang gewollt kleiner als sonst. Die gestaffelten Anreisezeiten sollen beibehalten werden, um den Ankunftstag zu entzerren. Mit gewohnt großem Engagement der Gruppenleiter, die meistens einen Teil ihres Jahresurlaubes einplanen, um in Dorfmark den Kindern und Jugendlichen unvergessliche Erlebnisse mit und ohne Pferd zu ermöglichen, wurde ein abwechslungsreiches Programm veranstaltet. Mehrfaches Testen und die Abschlussjagd ohne Zuschauer - somit auch ohne bangende und stolze Eltern, waren Kompromisse, um allen eine schöne und dennoch sichere Zeit zu bieten.
Paul v. Schultzendorff als Jugendwart erwähnte die beiden Jugendjagden in Verden und Schmölau. In Verden waren die Jugendlichen mit zwei Feldern in einer mit insgesamt 90 Reitern großen Hubertusjagd vertreten. Die Jagd von Fiona und Karsten Alt in Schmölau wurde zusätzlich als Jugendjagd veranstaltet und mit besonderen Sprüngen für ein leicht springendes Feld ausgestattet.
Dorothea v. Behr berichtete anschaulich über die Finanzen, die stabil sind aber nur dank der hohen Spendenbereitschaft und der hohen Mitgliederzahl noch immer so bleiben können.
Der Vorstand wurde entlastet und Camill von Dungern gab einen Ausblick auf die geplanten Termine des laufenden Jahres. Als große Anschaffung steht ein Ersatz für den Meute-Lkw an.
Text und Foto: Dagmar von Eichel-Streiber-Ahrens
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