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  • Jubiläumsfest mit drei Meuten

    Das war ein Fest! Zu ihrem 25jährigen Bestehen hatten die „Jagdreiter Fulda“ drei Meuten eingeladen und über 70 Reiter und Pferde gingen hinter 60 Hunden auf die Schleppen rund um das Jagdschloss Fasanerie in Eichenzell bei Fulda. Die drei Master waren als Trio unterwegs, nachdem die Hunde zusammengeführt waren. Brigitte Roggendorf führte die Foxhounds der Taunusmeute und Uwe Hochbrückner und Sandra Voth hatten das Kommando über die Beagles vom Vogelsberg und aus Franken. Wie schon in den vergangenen Jahren war das Event Hessens größte Schleppjagd-Veranstaltung, stilvoll umrahmt von den Bläser-Signalen der Rallye Rheingau. Vor der Jagd wurde im Schloss ein großes Frühstück serviert, bevor Gäste und Zuschauer das Stelldichein der Reiter zu Pferd im Ehrenhof verfolgten. Durch den Schlossgarten führte der Weg dann auf die gut 20 Kilometer lange Jagdstrecke mit 15 Hindernissen, darunter ein Graben und das für die Fasanerie-Jagd typische Schafsgatter. Geritten wurde in drei Feldern über Pilgerzell durch die Dirloser Aue bis Dietershausen zum Stopp bei Voglers in Dassen. Über Melters führte die Strecke zurück zum Halali und Bügeltrunk am Eichenzeller Türmchen. Rundherum erschallten die Hörnerfanfaren der Ralley Rheingau. Zum Jubiläum kamen neue zertifizierte Jagdhindernisse wie Schweinerücken, Bürsten, Futterraufen und Fässersprung zum Einsatz, die gut angenommen wurden. Durch die Innenhöfe des Schlosses ging es zurück zum Ehrenhof, wo die Jagdgesellschaft mit Hörnerklang und einem lodernden Halalifeuer empfangen wurde. Der Jagdherr dankte allen Beteiligten, insbesondere den Landwirten und der Hessischen Hausstiftung. Die 60 Hunde wurden mit dem Curée belohnt. Nach dem Schüsseltreiben auf der Schlossterrasse bei herrlichem Wetter wurde von Dr. Michael Weiler der Rote Rock an verdiente Jagdreiter verliehen: Christopher Wehner und Ramona Wies. Am Abend gab es die Jubiläumsveranstaltung im Schlossrestaurant „Fasanerie“ und mit der Band „Gute Nacht Marie“. Nach dem Essen und dem traditionellen „Jagdgericht“ wurde ausgelassen getanzt und gefeiert. Der Verein zählt heute über 100 aktive Mitglieder, und ein Viertel davon sind junge Reiter unter 25 Jahren. „Darauf sind wir stolz“, betonte Sandra Walter, die den Verein inzwischen als Vorsitzende führt. Dieser Erfolg gerade bei den jungen Reitern kommt nicht von ungefähr, denn der Verein bietet Unterricht in Dressur und Springen und legt besonderen Wert auf das gemeinsame Reiten im Gelände. So wurde vor der Jubiläumsjagd wieder ein Lehrgang zur Vorbereitung angeboten, bei dem auch das Jagdreiterabzeichen Klasse I erworben werden konnte. Alle haben mit Bravour bestanden, nachdem von Dienstag bis Freitag nachmittags geritten worden war. Nach den geselligen Abendessen war Theorie vermittelt worden, jeweils unter Leitung der beiden Ausbilder Jürgen Weber, auch Sportwart des Vereins, und Erik Schlaudraff. Schon während des Lehrgangs wurden einzelne Schleppen gemeinsam geritten. Im Sommer jeweils donnerstags wird auf einem gepachteten Reitplatz in Bimbach Unterricht angeboten – für jegliches Niveau. Im Verein gibt es vier Ausbilder, die unterschiedlichste Lehrgänge gestalten, und in Bimbach wird auch jedes Jahr der Jagdreiter Cup für Geländereiter ausgerichtet. Zum Jubiläum waren die teils auch selbst noch um Sattel aktiven Gründungsmitglieder des ersten Vorstandes, Klaus Becker, Reinhold Schulz und Hubertus Birkenbach als Schirmherren dabei und wurden als Ehrenmitglieder geehrt. Dass der Verein der Jagdreiter Fulda tatsächlich generationsübergreifend wirkt zeigt auch schon die Liste des aktuellen Vorstandes. Da steht neben Sabine Walter schon ihre Tochter Laura als Kassenwartin. Die beiden reiten auch gemeinsam und Laura macht bei der Hundearbeit mit. Text: Sabine Walter/PS und Fotos: Peter Jäger/www.givemeasmile.de

  • Jagdherrenjagd an der Ronneburg

    Sie ist eines der Top-Events der Vogelsbergmeute: die Jagdherrenjagd an der Ronneburg. Nicht zuletzt der „exklusive“ Termin am Mittwoch, 18. Oktober zeigt es an. Ein Team aus acht Personen hat die Jagdherrschaft übernommen und den Tag durchgeplant: sportlich und stilvoll. Die Jagdherren diesen Jahres und ihre Vorgänger aus früheren Jahren haben die Ehre und das Vergnügen in einem eigenen Feld direkt hinter den Hounds zu reiten, die von Sandra Voth geführt werden. Die beiden Master Hans Nimrichter und Axel Malm lassen ihr den Vortritt. Besonderer Charme dieser Veranstaltung liegt nicht nur in der Örtlichkeit der Ronneburg sondern auch in der musikalischen Begleitung durch die Rallye Trompes Moselle Sarre, mit der die Vogelsberger schon lange verbunden sind. Das Abendprogramm schließt sich an direkt nach der Jagd und dem Versorgen der Pferde. Im Bandsaal der Burg wird ein Wildessen serviert und die Moselle Sarre-Bläser geben ein Konzert. Alle Einzelheiten hier: Foto: Stefanie Empter/Archiv Schleppjagd24

  • Schleppjagd am Landgestüt Redefin

    Wenn nicht hier, wo dann? Oder: Zurück zu den Anfängen: Das Landgestüt Redefin lädt zur Schleppjagd mit der Mecklenburger Meute. Am 21. Oktober, Samstag, ist Stelldichein zum Ritt durch die herrliche weite Landschaft. Alle Info in der Einladung:

  • Immer wieder schön: Jagd in Roth

    In Roth-Kiliansdorf trafen sich wie jedes Jahr gut 35 Jagdreiter aus nah und fern am Reiterhof der Familie Kratzer um den diesjährigen 34. Rother Jagdtag hinter den Foxhounds des Schleppjagdvereins von Bayern zu erleben. Beim geselligen Stelldichein mit Frühstück am Jagdstall der Familie Kratzer wurden angeregte Gespräche geführt und jeder freute sich über das Wiedersehen liebgewonnener Reitkameraden, bis schließlich um die Mittagszeit die Hörner in die Sättel riefen. Nun wurden die Pferde gesattelt und nach dem Signal zum Aufbruch ging es los auf die bewährte Jagdstrecke zum Rothsee. Rainer Herbst legte heuer die Schleppe. Die Hundeführung des SvB übernahm Sissi Veit-Wiedemann mit ihrer Equipage. Die Feldführung der Reiter war in die bewährten Hände von Patricia Florack, Micky Gindert, Saskia Heumann und Johanna Atzler gegeben worden, die alle einen super Job machten. Am Fässleinsberg erwartete die Teilnehmer bei bestem Reitwetter die gewohnt atemberaubende Kulisse des unterhalb liegenden Rothsees. Die gesamte Strecke führte über 23 einladende und jagdgerechte Hindernisse, welche für die Nichtspringer wieder alle gut umreitbar waren. Auf der Seekoppel des Reitstalls Zwiefelhof der Familie Handschuck hatten Roß und Reiter schließlich in traditionelle gastfreundlicher Atmosphäre Gelegenheit zu einer Pause. Hier stärkten sich die Reiter mit belegten Broten und Getränken. Die Pferde bedienten sich derweil von der grünen Wiese während die Hunde ebenfalls die Pause genossen. Nach dieser Rast machte sich der Tross dann wieder auf den Rückweg nach Kiliansdorf zum Halali. Nach dem Pansen für die spurtreuen Hunde aus dem Wittelsbacher Land und der Bruchübergabe an die Reiter durch den Jagdherren Markus Kratzer wurden die Pferde und Hunde versorgt und danach warteten fränkische Bratwürste auf die Reiter. Alle genossen den Ausklang eines schönen und unfallfreien Jagdrittes. Bei der anschließenden, auch dieses Jahr wieder angeschlossenen „Stiefelparty“ ging es wie im Vorjahr hoch her und der traditionsreiche Jagdtag endete ebenso harmonisch wie er begonnen hatte. Text: Jörg Meiler und Bilder: Reiterhof Roth-Kiliansdorf

  • 20 Jahre Kurfürstliche Jagd in Amberg

    Vor 20 Jahren war die Kurfürstliche Schleppjagd die Abschlussveranstaltung für die Landesaustellung „Winterkönig Friedrich IV“ in Amberg. Das war der Auftakt, und am 14. Oktober, Samstag, findet die Jagd in der 16. Auflage statt. Der passionierte Jagdreiter Claus Herrmann und seine Familie organisierten im November 2003 die erste kurfürstliche Schleppjagd auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Fuchsstein, die ursprünglich nur einmal stattfinden sollte. Aber weil alles so gut lief, ging es doch weiter. Die Reiter erwartet dieses Mal eine 15 Kilometer lange Strecke durch das Gelände um den Ammerbach mit einigen Hindernissen wie Baumstämmen oder Gräben. Oberbürgermeister Michael Cerny hat die Schirmherrschaft. Die Zuschauer können mit einem Platz auf einer Kutsche zu den schönsten Stellen der gesamten Jagd gefahren werden und live mit dabei sein. Musikalisch begleitet wird die Jagd traditionell von den Amberger Jagdhornbläsern. Die Kutschenplätze sowie auch die Teilnahme müssen vorher beim Veranstalter reserviert und angemeldet werden. Treffpunkt ist im ehemaligen Munitionsdepot Lengenloh/Atzlricht beim Jägerheim. Dort erwartet die Zuschauer und die Reiter Zeltbetrieb mit Speis und Trank. Die Kutschen fahren dann von dort auch die geplante Strecke. Wer das alles nicht verpassen möchte, meldet sich entweder unter 09621 15014 oder schreibt eine E-Mail an info@profimakler.de. Dazu gibt es auch eine Facebook-Gruppe „Schleppjagd in Amberg“. Text: Hubertus Herrmann und Foto: Doris Frank-Schneider

  • Transport in meutegrün mit gelb

    Gut Ding will Weile haben, und endlich ist er fertig geworden, der neue Meute-Transporter der Niedersachsen. Am Freitag rollte er in Verden vom Hof des Fahrzeugbau-Betriebs und am Samstag und Sonntag warteten gleich die ersten Praxistests, in Völkersen und Mechtersen. Die Sektkorken haben geknallt, denn das Projekt ist über fünf Jahre langsam gewachsen. Der alte Lkw hat nach 30 Jahren endlich ausgedient, wurde mit 270.000 Kilometern auf dem Tacho verrentet. Der neue Iveco ist etwas kleiner als sein Vorgänger und dementsprechend musste zentimetergenau geplant werden. Seit fünf Jahren haben die Meute-Verantwortlichen Geld zu Seite gelegt, seit zwei Jahren wurde ernsthaft nachgedacht über das neue Transportfahrzeug. Ein Orga-Team um Master Leonard von Schultzendorff erwog die verschiedensten Möglichkeiten und dann wurden „Nägel mit Köpfen“ gemacht und bei Sascha Wahnschaffe – natürlich ein Jagdreiter - bestellt. Der 7,4-Tonner bietet Platz für zwei Pferde direkt hinter dem Führerhaus. Die Hunde steigen ebenfalls über die Seitenklappe ein in verschiedene Abteile. Im alten Lkw fanden drei Pferde Platz. „Aber das war immer reichlich eng und jetzt können wir noch einen Anhänger mit zwei Pferden ziehen und sind demnach sogar besser aufgestellt als früher“, freut sich „Löwe“ Schultzendorff. Die kleine Ladefläche erforderte genaueste Planung, jeder Zentimeter wird ausgenutzt. Der super-individuelle Ausbau erfolgte in Verden bei einem Karosseriebau-Betrieb und nach dem zweiten Einsatz in Mechtersen stand schon fest, es passt alles. Unverändert stand zunächst weiter der notwendige Lkw-Führerschein als Problem im Raum. Inzwischen können die Aufgaben breiter verteilt werden. Klaus Stutzbach fährt den Transporter und die Kennel-Huntslady Carina Ebert hat ebenfalls die Prüfung gemacht. Unterstützt werden die beiden auch von Lia und Theresa v. Schultzendorff, die beide ebenfalls eine passende Fahrerlaubnis haben. Bei der Jungfernfahrt nach Völkersen saß Lia am Steuer und Leonard mit Sohn auf dem Beifahrersitz. Wie immer bei großen Anschaffungen: sie werden teurer als erwartet. Aber Spenden der Mitglieder sind reichlich geflossen. „Und wir haben jetzt erst einmal weniger Reparaturkosten und brauchen auch weniger Diesel.“ Und die schicke meutegrüne Lackierung mit dem gelben Emblem der Meute ist ein Hingucker. Text: Petra Schlemm und Fotos: Niedersachsenmeute

  • Verbandsjagd verlegt nach Rheinböllen

    In schnellem Tempo denken und handeln. Oder: Flexibel muss man sein. Nachdem die Verbandsjagd in Gornhausen abgesagt werden musste ist der Reit- und Fahrverein Rheinböllen eingesprungen. Die Veranstaltung des Pferdesportverbandes Rheinland-Nassau mit der Rheinlandmeute wird um eine Woche vorgezogen, auf den 8. Oktober, Sonntag, und Stelldichein ist jetzt an der Reitanlage in Kleinweidelbach. Als Schirmherrin ist die Bürgermeisterin von Rheinböllen, Bernadette Jourdant gewonnen worden und die Jagdherrin ist Nicola Teusch. Foto: Helga Koch Alle Info in der Einladung:

  • Gesmold: Jagd als Charity-Event

    Spaß haben und dabei Gutes für andere tun – diese Möglichkeit bietet die Schleppjagd auf Schloss Gesmold am 8. Oktober, Sonntag. Die Schleppjagd hinter der Niedersachsenmeute ist bekannt für stilvollen Rahmen und jagdgerechte Hindernisse, und der Verein Horses for Heroes bietet therapeutisches Reiten für Menschen mit Behinderungen. Mit dem Erwerb einer Armbinde können Reiter und Zuschauer den Verein unterstützen. Der Jagdherr Philipp Frhr. von Hammerstein-Gesmold ist begeistert von der Idee, die die Vereinsgründerin Anuschka Bayer verfolgt: pferdegestütztes Coaching und therapeutisches Reiten mit dem Ziel, möglichst vielen Menschen mit Beeinträchtigung den Zugang zu Pferden zu ermöglichen. Stelldichein am 8. Oktober ist um 12 Uhr im Schlosshof, Abritt um 12:30 Uhr. Ein kurzes Zwischenhalali ist geplant am Gesmolder Jagdschlösschen (Mausoleum) gegen 13.30 Uhr und etwa 15 Uhr findet das Halali statt, dann wieder im Schlosshof. Geritten wird in zwei Feldern über eine Strecke von 16 Kilometern mit 20 jagdgerechten Hindernissen und Gräben, die ausgeflaggt sind. Das Kuratorium für therapeutisches Reiten ist Kooperationspartner von Horses for Heroes. Anuschka Bayer kennt die Problematik aus eigener Erfahrung. Die Nichte von Busso Freise (Weser Vale Hunt) hat einen schwerbehinderten Sohn. Als Vielseitigkeits- und Jagdreiterin ist sie vertraut mit der positiven Wirkung, die Pferde auf Körper und Seele von Menschen haben. „Umso unverständlicher ist es, dass die Krankenversicherungen schon vor Jahren ihre Unterstützung eingestellt haben“, betont sie. Mit dem Erlös aus dem Verkauf von Armbinden in Gesmold werden Projekte des Vereins unterstützt. Ehrenamtliche Helfer unterstützen zertifizierte Therapeuten und ganz wichtig ist es dem Verein, die gesamte Familie mit in ein Coaching einzubeziehen, denn diese trägt oft schwer daran, wenn ein Familienmitglied erkrankt oder verunfallt ist. Zur Einladung: Text: PS und Bild: Thomas Ix

  • Willy Rehr (1939 - 2023)

    Er wollte ins Guinness-Buch der Rekorde und er wollte mindestes 80 werden. Diese beiden Wünsche hat er oft erwähnt, und beide sind ihm erfüllt worden. Am 21. September ist Willy Rehr verstorben – und beide Wünsche haben sich für ihn erfüllt. Er wurde 84 Jahre alt. Der Eintrag in das Guinness-Buch hat dem Gründer, Master und Präsidenten der Warendorfer Meute einen Platz in der Geschichte der Deutschen Schleppjagdvereinigung gesichert: mehr als 400 Hunde aus insgesamt zehn Meuten in Deutschland gemeinsam auf der Schleppe an der Ems hat Rehr dafür zusammengebracht. Es waren ganz genau 412 Hunde, die ein von der Guinness-Redaktion bestellter Notar anschließend Kopf für Kopf durchgezählt hat. Der Anlass für das Riesen-Festwochenende, das darum herum als großes Meute-Treffen angelegt war, ist das 30-jährige Bestehen seiner Meute und Willy Rehrs 70. Geburtstag gewesen. Insgesamt einhundert Jahre Schleppjagd, hatte er das genannt und ein Bild geschaffen, das auch jetzt noch sicher jeder im Kopf hat, der 2009 dabei gewesen ist. Dass der Boden von Pferdehufen dröhnt, wenn eine Jagd los geht, das kennt man. Aber dass auch Hundepfoten solche Akustik schaffen können – wenn nur genug davon auf das Kommando losstieben – diese Erkenntnis ist Willy Rehr zu verdanken. Mit der Schleppjagd in Berührung gekommen ist er als Pikör bei der Cappenberger Meute. Aus der Schule des ehemaligen Rittmeisters Franz Jandrey sind viele hervorgegangen, die später selbst Hunde führten oder sogar eine eigene Meute gegründet haben, wie zum Beispiel Toni Wiedemann mit dem Schleppjagdverein von Bayern, Jürgen Böcking, langjähriger Huntsman der Cappenberger Meute, Helmut Kleinschmidt mit der Sauerland-Meute. Auch bei jüngeren Meutehaltern hat Rehr später selbst aktiv Starthilfe in Theorie und Praxis geleistet. So haben die Mecklenburger Meute mit Gabriel Rodenberg und auch die Nienhagener Foxhound-Meute von Jörg Markgraf ihre Anfänge in Warendorf bzw. Telgte und an der Ems genommen. Nah an 200 Hunde standen zeitweilig im Kennel in Telgte, bis zu 120 hat Rehr davon in einem geschlossenen Pack mit zur Jagd gebracht. Sie hatten keinen Namen, aber waren in beeindruckender Disziplin vorgestellt. Das Wissen ihres Vaters um Hundeführung haben später auch die zwei Töchter Elke und Beate übernommen, die beide als Huntsladies ihrem Vater nachgefolgt sind. Willy Rehr war ein kantiger, knartziger Westfale, der polterte und pampte, aber auch zugewandt, freigiebig und witzig sein konnte. Humor und Schlagfertigkeit kamen ihm nicht nur als Mitglied der Karnevalsgesellschaft Schwarz-Gold zugute, wo er im Jahr 2000 als „Prinz Willy I. von Ems und Meute“ regiert hat. Viele, sehr viele Menschen verbinden ganz persönliche Erinnerungen an ihn und ihre gemeinsame Zeit mit ihm beim Reiten hinter der Meute und mit der "Jagd in Rot" . Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung ist festgelegt für Freitag, den 29. September, 11 Uhr auf dem Friedhof in Telgte. Text: Petra Schlemm und Bilder: Bernd Eylers, Hubert Barth, PS/Archiv Schleppjagd24

  • Eine Stadt als Retter der Jagd

    Das kennen viele Ausrichter einer Schleppjagd auch anders, die sich bei einer Stadtverwaltung bemühen müssen um die Genehmigung einer Schleppjagd und sich dann nicht selten einem Wust von Verordnungen, Ge- und noch häufiger Ver-boten gegenübersehen. Es gibt auch ein entgegengesetztes Beispiel, und das hat zumindest Seltenheitswert: Die Stadt Holzminden lädt ein zur Schleppjagd, damit die Tradition in den Solling-Ortschaften nicht verloren geht. Am 22. Oktober, Sonntag ist die Stadt mit ihrem Bürgermeister Christian Behlke neuer Veranstalter für die Schleppjagd in Neuhaus. Damit tritt die Kommune die Nachfolge an für den Kreisreiterverband Holzminden, der sich nach 57 Jahren nicht mehr in der Lage sah, die Jagd mit der Niedersachsenmeute durchzuführen. Federführend ist jetzt die Touristik-Information Neuhaus und Silberborn. Die dortige Projektleiterin Alicja Wiatr hat zunächst im vorigen Jahr den Bürgermeister zum Zuschauen bewegt und ihn für den „Sport in Rot“ so begeistert, dass er die Zusage gegeben hat, die Jagd unter kommunaler Ägide durchzuführen. Dazu hat Wiatr in diesem Jahr neben der Schleppjagd einen „Tag in der Natur“ entwickelt mit einem Rahmenprogramm für die Zuschauer, das Verkaufs- und Infostände wie die „Rollende Waldschule“ bietet. Neben einem Pilzkenner zeigt auch ein Experte für den Bau von Trockenmauern sein Können, denn die Steinmauern sind ganz besondere Hindernisse, typisch für die Jagd im Weserbergland. Musikalisch begleitet werden Reiter und Zuschauer vom Parforcehorncorps Hannover – Treffpunkt Fermate. Für den sportlichen Ablauf bleiben weiter die Fachleute aus dem Kreisreiterverband zuständig, Rolf Merkentrup und Torsten Koßmann. Sie haben eine Strecke über gut zehn Kilometer mit jagdlichen Sprüngen vorbereitet und trafen dafür in diesem Jahr auf breite Zustimmung. So ist bei Dassel das Gelände des Versuchsguts Relliehausen der Universität Göttingen für den Beritt freigegeben, ebenso wie andere Flächen der Niedersächsischen Landesforsten. „Da werden sogar die Viehbestände für uns umgetrieben“, freut sich Koßmann über die Offenheit für ihre Pläne. Die kommunale Unterstützung hat offenbar Türen geöffnet. Die Projektleiterin für die Schleppjagd unter Regie der Kommune hat dafür auch selbst Anregung bei der Niedersachsenmeute gewonnen, die einmal im Jahr alle ihre Jagd-Veranstalter einlädt um über neue Entwicklungen, Wünsche, Vorschläge diskutieren zulassen. „Das fand ich richtig spannend“, erinnert sich Wiatr, die selbst gar nicht reitet und jetzt ihrem „Experiment“ gespannt entgegensieht. „Wir freuen uns, diese besondere Aufgabe zu übernehmen und damit das Fortbestehen der Hubertus-Reitjagd als traditionsreiche Veranstaltung auch für die Zukunft im Solling zu sichern“, so Wiatr. Stelldichein ist um 11.30 Uhr am Parkplatz „Skilift“ Nachtweide. Das Halali gegen 15 Uhr mit anschließendem Essen wird am Haus des Gastes ausgerichtet. Holzminden gehört zu Niedersachsen und deshalb ist für die Reiter die LAVES-Bescheinigung unverzichtbar. Text: PS und Bilder: Touristik-Information Neuhaus und Silberborn, Fotograf Andreas Rissel Alle Einzelheiten in der Einladung:

  • Meute-Präsentation in Schwaiganger

    Geritten wird immer – und wenn das Thermometer 30 Grad anzeigt! Bei strahlendem Sommerwetter präsentierte sich die Meute des Schleppjagdvereins von Bayern im Bayerischen Haupt- und Landgestüt Schwaiganger. Viele Tausend begeisterte Zuschauer erlebten die Vorstellung – entweder auf den überdachten Tribünen oder gut geschützt unter vielen bunten Sonnenschirmen. „Eine gute Werbung für unseren Sport“., freute sich Toni Wiedemann, der die Besucher am Mikrofon mitnahm auf den Ritt der Equipage mit Sissi Veit-Wiedemann und die Feinheiten des Schleppenlegens erklärte. „Den An- und Abmarsch über die Gestütswege, vollgestellt mit reizvoll duftenden Verkaufsständen war ein gutes Fremdhundetraining“, fanden die PIköre. Jagdreiter sind Stammgast in Schwaiganger. Bereits seit 40 Jahren, damals noch mit dem Leih-Pack aus Hunden der Cappenberger Meute, dann als SvB, ist Wiedemann als Akteur und Partner des Bayerischen Haupt- und Landgestütes dabei. Aus der traditionellen Hengstparade ist inzwischen eine Gestütsschau geworden, die möglichst viele Facetten der Pferdezucht von Schwaiganger den Menschen nahebringt. Text: SvB und Bilder: Hubert Fischer

  • Jagdreitertage aus Franken-Sicht

    Auf Empfehlung einer befreundeten Jagdreiterin haben wir uns im August zu den Jagdreitertagen der Niedersachsenmeute in Dorfmark angemeldet. Schon beim ersten Stelldichein am Freitagabend auf einem Stoppelfeld nahe der Kennelanlage hat uns die große Zahl der Teilnehmenden – es müssten wohl an die 80 gewesen sein – beeindruckt. Auch als von weit her Angereiste aus dem nördlichen Bayern wurden wir freundlich empfangen und führten beim Warmreiten schon die ersten Gespräche von Pferd aus. Nach der Präsentation der Hunde durch den Master und dessen Equipage ritten alle gemeinsam wie ein Jagdfeld zum großen Übungsgelände auf der anderen Autobahnseite. Dort erfolgte zügig die Gruppeneinteilung von Fortgeschrittenen bis hin zum Genießerfeld, sodass ein jeder nach individuellem Leistungsstand mit dem Training beginnen konnte. Toll war, dass trotz der Größe und vielseitigen Gestaltung des Übungsgeländes während des Gruppentrainings immer wieder andere Reitergruppen und vor allem auch die Hunde, die parallel zum Reiterausbildungsbetrieb geführt wurden, beobachtet werden konnten. Am Ende des ersten Übungstages wurde auch bereits die erste Schleppe geritten, was vor allem für neue Jagdreiter spannend war. Am zweiten und dritten Tag wurde der Trainingsbetrieb in gleicher Manier fortgeführt und die Zahl der Schleppen letztlich auf vier erhöht. So wurde das Gefühl für eine Schleppjagd neu oder wieder geweckt und die Vorfreude auf die beginnende Saison gesteigert. Der Master und die Equipage legten die Schleppen dabei so an, dass auch der Reiter im Feld immer wieder die Arbeit der Hunde beobachten konnte, was den Reitgenuss umso mehr steigerte. Natürlich darf unter Jagdreitern auch das Gesellige nicht zu kurz kommen. Neben der gut organsierten Verpflegung zum Trainingsende – danke an die vielen freiwilligen Helfer!!! - fand am Samstag ein gemeinsamer Abend in der örtlichen Gastwirtschaft statt. Bei einem gemeinsamen Essen konnte man sich untereinander austauschen, wobei wir „Zugereiste“ witzigerweise auch feststellen konnten, wie viele gemeinsame Bekannte man doch hat. Gepaart mit der gemeinsamen Leidenschaft für unseren Reitsport zeigte sich ein schon fast heimeliges Bild einer Jagdreiterfamilie. Ein kurzweiliger und sehr interessanter Vortrag einer Tierärztin aus Warendorf über das Training von Meisterschafts- und Olympiapferden rundete den Abend ab. Die Jagdreitertage klangen am Sonntagmittag bei einer Suppe auf der Kennelanlage aus. Wir haben eine tolle Veranstaltung erlebt, gutes Training mitgemacht, viele positive Eindrücke gesammelt und kommen bestimmt einmal wieder. Und weil wir die Tage in Dorfmark mit einem „Pferdeurlaub“ kombiniert haben, werden wir die tolle Zeit in Norddeutschland nie vergessen. Text und Bilder: Michael und Kathrin Hess aus Bad Staffelstein

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