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Eine Stadt als Retter der Jagd

Das kennen viele Ausrichter einer Schleppjagd auch anders, die sich bei einer Stadtverwaltung bemühen müssen um die Genehmigung einer Schleppjagd und sich dann nicht selten einem Wust von Verordnungen, Ge- und noch häufiger Ver-boten gegenübersehen.


Es gibt auch ein entgegengesetztes Beispiel, und das hat zumindest Seltenheitswert: Die Stadt Holzminden lädt ein zur Schleppjagd, damit die Tradition in den Solling-Ortschaften nicht verloren geht. Am 22. Oktober, Sonntag ist die Stadt mit ihrem Bürgermeister Christian Behlke neuer Veranstalter für die Schleppjagd in Neuhaus. Damit tritt die Kommune die Nachfolge an für den Kreisreiterverband Holzminden, der sich nach 57 Jahren nicht mehr in der Lage sah, die Jagd mit der Niedersachsenmeute durchzuführen.

Federführend ist jetzt die Touristik-Information Neuhaus und Silberborn. Die dortige Projektleiterin Alicja Wiatr hat zunächst im vorigen Jahr den Bürgermeister zum Zuschauen bewegt und ihn für den „Sport in Rot“ so begeistert, dass er die Zusage gegeben hat, die Jagd unter kommunaler Ägide durchzuführen. Dazu hat Wiatr in diesem Jahr neben der Schleppjagd einen „Tag in der Natur“ entwickelt mit einem Rahmenprogramm für die Zuschauer, das Verkaufs- und Infostände wie die „Rollende Waldschule“ bietet. Neben einem Pilzkenner zeigt auch ein Experte für den Bau von Trockenmauern sein Können, denn die Steinmauern sind ganz besondere Hindernisse, typisch für die Jagd im Weserbergland. Musikalisch begleitet werden Reiter und Zuschauer vom Parforcehorncorps Hannover – Treffpunkt Fermate.


Für den sportlichen Ablauf bleiben weiter die Fachleute aus dem Kreisreiterverband zuständig, Rolf Merkentrup und Torsten Koßmann. Sie haben eine Strecke über gut zehn Kilometer mit jagdlichen Sprüngen vorbereitet und trafen dafür in diesem Jahr auf breite Zustimmung. So ist bei Dassel das Gelände des Versuchsguts Relliehausen der Universität Göttingen für den Beritt freigegeben, ebenso wie andere Flächen der Niedersächsischen Landesforsten. „Da werden sogar die Viehbestände für uns umgetrieben“, freut sich Koßmann über die Offenheit für ihre Pläne. Die kommunale Unterstützung hat offenbar Türen geöffnet. Die Projektleiterin für die Schleppjagd unter Regie der Kommune hat dafür auch selbst Anregung bei der Niedersachsenmeute gewonnen, die einmal im Jahr alle ihre Jagd-Veranstalter einlädt um über neue Entwicklungen, Wünsche, Vorschläge diskutieren zulassen. „Das fand ich richtig spannend“, erinnert sich Wiatr, die selbst gar nicht reitet und jetzt ihrem „Experiment“ gespannt entgegensieht. „Wir freuen uns, diese besondere Aufgabe zu übernehmen und damit das Fortbestehen der Hubertus-Reitjagd als traditionsreiche Veranstaltung auch für die Zukunft im Solling zu sichern“, so Wiatr.

Stelldichein ist um 11.30 Uhr am Parkplatz „Skilift“ Nachtweide. Das Halali gegen 15 Uhr mit anschließendem Essen wird am Haus des Gastes ausgerichtet. Holzminden gehört zu Niedersachsen und deshalb ist für die Reiter die LAVES-Bescheinigung unverzichtbar.

Text: PS und Bilder: Touristik-Information Neuhaus und Silberborn, Fotograf Andreas Rissel

Alle Einzelheiten in der Einladung:


NM-22Okt-Neuhaus_Einladung
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