top of page

Das Portal für den Sport in Rot

Hunde und Hengste: HM in Marbach

„Das war aufregend.“ Kann man Master Andrea Wiehn nicht verdenken, denn wann führt sie ihre Hardt-Meute mal vor 9.000 Zuschauern, drei Mal 9.000 Zuschauern, um genau zu sein. Alle drei Veranstaltungen zum Jubiläum „100 Jahre Hengstparaden in Marbach“ waren ausverkauft.


ree

Kinder, andere Hunde, Kutschen und sogar Kamele – das war echt viel für die elf Anglo-Francais Hunde und die Equipage aus sechs Pikören, zumal sich solch ein Auftrieb ja schlecht üben lässt.


ree

Zwar haben die Mitglieder des Badischen Schleppjagdvereins schon die Frühjahrsjagd in Marbach zum Kennenlernen des Stadions nutzen können, aber das ist ja nun auch schon wieder ein Weilchen her, und die vier Junghunde waren damals noch gar nicht dabei. „Aber es war insgesamt schon ein großes Erlebnis“, ist das abschließende Fazit nach einer anstrengenden Zeit: am 24. September Generalprobe mit sämtlichen Mitwirkenden, am 28. die erste Vorstellung, am Tag der Einheit zum 3. Oktober die zweite und am 5. die letzte. Dazwischen am 4. Oktober noch schnell eine Schleppjagd in Krautheim, „bei der wir auch noch pitschnass geworden sind“. Und das bei vier Stunden Anfahrt aus dem Kennel in Dunzweiler. „Aber die anderen wohnen zum Glück näher dran und ich hatte am letzten Wochenende ein Zimmer in Marbach und wir konnten von dort nach Krautheim aufbrechen“. Da sage einer, Meutehaltung sei ein niedliches Hobby.


ree

Die Hardt-Meute war bei der Hengstparade Teil eines großen Schaubildes, welches eine königliche Jagd darstellte: In Front Kutschen mit dem „König“ und der „Königin“ mit ihrem Gefolge, dahinter ein Tandem, bei dem das Vorderpferd vor Publikum ausgespannt wurde, um zur Jagd einen Reiter zu tragen, dann Auftritt der Meute mit zwei großen Runden im Galopp, dahinter die „Husarenreiter“, die auch Hindernisse zu überwinden hatten, viele Bläser und schließlich die Curée als feierlicher Abschluss. Ganz großes Kino eben, das die Zuschauer beeindruckt hat.

ree

ree


Ohne ungeplante Einlagen ist es auch nicht abgegangen. Nach der langen Anfahrt nutzten die Piköre zunächst das vertraute Jagdgelände zum Lösen der Hounds. „Da haben wir auch erstmal eine Schleppe gelegt, um den Dampf rauszulassen.“ Beim Rückweg über den Gestütshof begegnete die Meute dort allerdings zum ersten Mal gleich drei Kamelen, was sie einigermaßen fassungslos machte. Und bei der ersten Vorstellung eröffnete einer der Junghunde den Auftritt in der Arena mit dem Absatz eines großen Haufens – was muss, das muss eben. Aber dadurch verlor er den Anschluss an die Meute und sprang aus Verzweiflung über sein Alleinsein über die Bande ins Publikum. „Zum Glück stand da jemand von unseren Leuten, konnte den Hund an der Leine zum Eingang bringen und da hat er sich dann uns wieder angeschlossen“, berichtet Wiehn. „Aber die Leute fanden das witzig und haben herzlich gelacht“. Die Besucher von Hengstparaden haben eben Verständnis für Tiere und Humor.

ree

Text: PS und Bilder: Johannes Gross-Brost, Thore Brockhoff  


Kommentare


bottom of page