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Verden zum NM-Saisonschluss

Zurück zu den Anfängen: An historischem Ort, da wo bis zum Zweiten Weltkrieg die Verdener Meute gestanden hat bevor die letzten Hunde zum Grundstock der Niedersachsenmeute wurden, war jetzt das Stelldichein der Verdener Frühjahrsjagd angesetzt. Fast 50 Reiter trafen sich - auf einem Dressurviereck! - zu einem Multi-Anlass-Fest.


Zunächst war es für die Auswärtigen gar nicht so einfach, den Parkplatz an der traditionsreichen und jetzt ehemaligen Reit- und Fahrschule zu entdecken. In der Niedersachsenhalle lief zeitgleich die VEWR-dinale, mit Nennungen „bis zum Anschlag“, so die Turnierleiterin Frauke Dettmer, und nebenan baute ein Zirkus an der Lindhooper Straße sein Zelt auf. Aber die Turnierordner wussten weiter und winkten die Jagdpferde-Transporter Anhänger freundlich durch bis ans Ende des Parkplatzareals, wo der Einritt zum Reitschulgelände festlich mit weißen Gattern markiert war.



Dann wurde gratuliert bei Schnittchen und Portwein: Der Jagdherr Karl Wallis und der NM-Pikör Gregor Lünebach feierten zusammen einen 100-sten Geburtstag, und Madeleine Wäthjen, frisch verheiratet mit Ehemann Thees und weißem Schleier am Helm, hatte sechs Freundinnen als „Team Braut“ zu ihrem Junggesellenabschied in ein separates fünftes Feld eingeladen.


Nicht zuletzt markiert der letzte Sonntag im März in Niedersachsen das Saisonende und damit die letzte Jagd-Gelegenheit bevor zum 1.April die Brut- und Setzzeit und demnach Ausgangsverbot für Hunde ohne Leine herrscht.

Stilvoll-auffällige Erscheinung unter den vielen Reitern: Antje Cordes im gut sitzenden Reitkostüm aus Tweed. Ihr sieben Jahre alter irische Hunter Shanbally Rolo erlebte seine erste Jagd in Deutschland und trug die Seitsitz-erfahrene Cuxhavenerin souverän über alle fünf Schleppen im Stadtwald.




Dort hatte die Crew des Schleppjagd-Reitvereins fast 30 Hindernisse mit Weihnachtsbaum-Restgrün dicht gestopft und sorgfältig hergerichtet und bot damit Spaß und Spannung für die Reiter, die sich in fünf Felder aufgeteilt hatten. Karl Wallis und Katja Wilke führten die beiden ersten Gruppen. Im Jugendfeld hatte Caroline Wittbold-Müller das Kommando, Niclas Kutzer leitete an den Sprüngen vorbei und den Schluss bildete das „Team Braut“ mit seinen pinkfarbenen Schärpen. An den passenden Stellen untermalten die Bläser der „bien aller“ mit ihren Signalen den Ritt.



Leonhard v. Schultzendorff führte die Hunde und hatte seine Equipage schon vorgewarnt. „Die sind griffig heute“. Und in der Tat: Voll austrainiert und mit ihrer guten Ortskenntnis im Stadtwald flitzen die Foxhounds fast in Beagle-Manier haarscharf um die Bäume und hatten bis zum Halali am Springplatz des VSJRV, dem ehemaligen Poloplatz der Engländer (Verden ist wirklich "die Reiterstadt") hat wirklich immer die Nasen gut am Boden. Ein Sturz beschäftigte den begleitenden Arzt. Innenbandriss war die Diagnose am nächsten Morgen.

Text und Bilder: Petra Schlemm


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