Einmal im Jahr gehört die ganze Aufmerksamkeit der Jagdreiter in Deutschland ausschließlich den Hunden der Meuten. Sechs neue Champions aus drei Rassen und eine Siegerkoppel feierte die Deutsche Schleppjagdvereinigung (DSJV) bei ihrer traditionellen Junghundeschau am Haus Schwarzenstein in Drevenack. Seit 50 Jahren wird die Schau der Meutehalter beim Rheinisch–Westfälischen Schleppjagdverein ausgerichtet, und auch das Jubiläum war ein Anlass zum Freuen.
Es passte kaum auf eine Urkunde, was der RWS in diesem Jahr alles zu feiern hat: 90 Jahre der Urgründung als Rheinischer Parforce Jagdverein, 70 Jahre Wiedergründung als RWS, 60 Jahre auf Schwarzenstein und eben 50 Jahre Ausrichter der „JuHu“. Die DSJV bedankte sich mit der Bronzestatue eines Fuchses, die einen würdigen Rahmen in der Bar findet, die der RWS-Präsident Ulrich Hocker aus Anlass seines 70. Geburtstag stilvoll – und mit mehr Platz zum Feiern – umgestalten ließ.
In diesen beiden Finalringen wurde auch augenfällig, was ein paar Monate im Leben eines Junghundes ausmachen. Der gerade ein Jahr alte K-Wurf der Niedersachsen präsentierte sich aufgeweckt und insgesamt sehr ansprechend, aber konnte in der Statur mit den „großen Jungs (und Mädels)“ mit achtzehn Monaten noch nicht recht mithalten. Das sagt allerdings nichts über deren Einstellung: Fröhlich-frei bewegten sie sich wie selbstverständlich im Ring mit ihrem Huntsman Johan Ellenrieder und Hans Hubertus von Pander.
Die beiden englischen Richter wurden noch deutlicher, allerdings hinter vorgehaltener Hand - und vielleicht auch nach zwei Jahren Abwesenheit wegen Corona-Reiseverboten auch entwöhnt von deutschen Verhältnissen. „Insgesamt zu leicht“, fanden sie diesen Jahrgang, aus dem aus ihrer Sicht allenfalls Osborne als Deckrüde in Frage kommen könnte. Andrew Sallis, bis Mai 2022 Joint-Master und Huntsman der Kimblewick Hunt, formulierte eine drastische Warnung: „Wer mit solchem Kaliber züchtet, der ist auf dem Weg zum Harrier. Das ist in Ordnung – aber dann sind es eben keine Foxhounds mehr“.
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