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Pratoni: Deutsche Führung vor USA

Danach hatte es noch am Donnerstag nicht ausgesehen: Mit drei fehlerfreien Runden geht die deutsche Mannschaft mit 76,1 Zählern als Führende in das abschließende Springen und Michael Jung behält seine Spitzenposition. Die USA liegen mit 77,4 Zählern derzeit auf Silberposition und Großbritannien zielt auf den Bronzeplatz (80,9), nachdem einem Einspruch wegen einer „missed flag“ für Tom McEwen/Toledo de Kerser stattgegeben worden ist. ...

Volle Anspannung bei den Rothemden vor den Monitoren im Reiterzelt

Christoph Wahler erfüllte seine Rolle als Pfadfinder, erster für das Team und wie in der Dressur als allererster Starter raus ins Ungewisse bestens: fehlerfrei, aber 24 Sekunden über die Zeit. „Ich hatte alles gut geplant, aber konnte nicht alles umsetzen.“ Der Kurs  lag ihm genauso  wenig wie seinem mächtig galoppierenden Schimmel Carjatan. Wahler: „Mein Pferd will immer alles richtig machen, aber seine Stärke ist das Flüssigere. In Luhmühlen fliegt er nur so.“ Wie sich der Steilhang anfühlt? „Du springst den Baum und zwei oder drei Sekunden später bist Du unten.“ Aha. Er hatte den Schimmel gut in der Hand, aber das Aus-dem-Fluß-nehmen war anstrengend „und die enge Distanz zieht Kraft“. Gut gemeistert haben die beiden das Wasser, das in diesem WM-Kurs von Pratoni erst ungewohnt spät kommt. Wahlers Abschluss-Kommentar: „Wenn  ich heute Abend immer noch das Streichergebnis bin, dann bin ich sehr zufrieden und wir gehen alle glücklich ins Bett.“ So kommt es nun ja wohl auch.  

Sandra Auffarth hat voll umgesetzt, was Wahler der Weltmeisterin von 2014 noch an Tipps geben konnte: an den Hängen ins Pferd hineinhorchen und dann auf der Ebene Speed fordern: ohne Fehler und in der Zeit. Sie hatte sogar noch drei Sekunden übrig und rangiert nun mit 31.3 Zählern auf Platz 14. „Es ist mir gelungen, hier die Balance zu finden.“ Es sah leicht und locker aus als die beiden alles umsetzen konnten, was sie sich vorgenommen hatten. Einmal hat sie ihren Plan geändert und am Coffin den mittleren Weg gewählt, nachdem die Scouts bis dahin schon einige Auslöser an dem dortigen MIM-Sprung gemeldet hatten. Der Erfolg aus Aachen habe ihr Vertrauen gegeben und die vielen deutschen Fans am Rand der Strecke, die lautstark unterstützten. „Das hier ist doch etwas anderes im Vergleich mit Tokio.“ Ihre Ansage an den Rest der Truppe: „Wir sind zurück im Spiel und werden kämpfen.“


Anspannung weil die Prüfung vor Jungs Start unterbrochen ist

Kunst kommt von Können. Das demonstrierte Michael Jung in gewohnt souveräner Weise: fehlerfrei und mit 9 Sekunden „zum Verschenken“. Ungeachtet seiner vorherigen Kritik am Kurs managte er fischerChipmunk FRH mit seinem großen Galoppsprung bestens auch durch die engen Stellen. „Dieses Pferd ist unglaublich, mit seiner Luft, wie er galoppiert, kämpft.“ Einen „silly moment“ gab er zu: „Am letzten Wasser hätte ich es besser machen können, aber er hat super mitgedacht.“

Heil und Null im Ziel: Freude im Team Jung

Gut geschlagen hat sich Alina Dibowski als Einzelreiterin mit Barbados. Das Bergtraining in der Heide, in Oldendorf und Sahrendorf  und zum Abschluss in Bonn-Rodderberg hat sich ausgezahlt. „Er war deutlich fitter als noch in Haras und war noch mitten auf der Strecke voller Saft.“  Wegen einer „missed flag“ am Coffin Nr. 19 schlugen 15 Punkte zu Buche und vor dem Springen rangiert sie mit 48.4 Punkten auf Platz 43.




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