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FN-Ehrung für Ulrich Hocker

Hoher Besuch für eine besondere Auszeichnung an einen Jagdreiter: Der kommissarische und inzwischen „richtig“ gewählte neue Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) hat Ulrich Hocker die Graf-Landsberg-Medaille in Bronze verliehen für 25 Jahre ehrenamtliche Vorstandsarbeit im Rheinisch-Westfälischen Schleppjagdverein, 22 davon als Präsident.  Prof. Martin Richenhagen hatte den Cross Country Day des RWS als Kulisse gewählt für die Übergabe dieses besonderen Ansteckers für Engagement im Reitsport.





Es waren keine Fremden, die sich vor dem Haus Schwarzenstein begegneten. Der Jubilar und der oberste Reiter-Chef kennen sich seit mehr als 50 Jahren. Im Wintersemester 1971 begannen sie gemeinsam das Studium in Bonn, Hocker für Jura und Richenhagen in Kirchenrecht und Theologie. „Das verschaffte mir ausreichend Zeit zum Reiten“, verriet der den zahlreichen Vielseitigkeitsreitern, die für ihre Siegerehrung nach den Geländeritten im Schlosshof angetreten waren und dabei ihren neuen Obersten in Persona erleben konnten. Die Auslastung im Studium reichte beiden, um den Akademischen Reitclub Bonn zu gründen, der heute noch besteht und der besonders zu Zeiten von Heinz Hermanns enge Verbindung zum RWS unterhielt. Nicht wenige Jagdreiter aus dem Bonner Raum sind über den ACR zum RWS gestoßen.

Ulrich Hocker nahm die Auszeichnung gern, aber gelassen an. „Vor einer Wahl, während des Krieges und nach der Jagd wird besonders viel gelogen“, machte er sich und dem Publikum hinsichtlich der lobenden Worte bewusst und erinnerte an alte Zeiten mit seinem Studienkollegen. „Da hast Du Deinen ersten Fliegenden Wechsel mit dem Pferd meiner Mutter geritten.“ Beruflich arriviert, widmete der Bonner Hocker, der in Düsseldorf lebt, seine freie Zeit vornehmlich dem Geschehen in Schwarzenstein.




Das neben der bronzenen Landsberg-Medaille an diesem Tag ebenfalls durch Hockers Nachfolger Detlef Koshorst als neuen Präsidenten verliehene Goldene Schleppjagdabzeichen des RWS war der besondere Dank an Hocker für alles das, was er in den 25 Jahren für den Club getan hat. Gut beritten war und ist Hocker, zumeist mit Pferden aus irischer Zucht. Mehrfach erwarb er prämierte Hunter auf der Dublin Horse Show, bevorzugt Schimmel. Gemeinsam mit seiner Tochter Anna war er ein regelmäßiger Teilnehmer an den traditionellen Geländeritten, die sich jetzt zum offen ausgeschriebenen Cross Country Day entwickelt haben. Heute, mit 74, ist er mit nicht weniger Expertise und Begeisterung ins zweite Feld gerückt und schaut zufrieden zurück auf das, was in seiner 25jährigen Amtszeit entstanden ist.

Das ist nicht zuletzt eine eindrucksvolle Jugendgruppe, die auch im Wesentlichen den Cross Country Day realisiert hat. Der fand jetzt zum zweiten Mal statt und ist auch für 2026 schon in Planung. „Und dann haben wir es dreimal gemacht und damit ist es Tradition, und wir kommen davon nicht mehr weg.“ Weithin sichtbare Zeichen seines Wirkens sind auch der Umbau des Kennels mit Neubau eines Futterhauses und die von Vereinsmitgliedern und ihren Gästen sehr gerne und fröhlich genutzte Bar im Schloss, entworfen und prächtig eingerichtet, unter anderem mit einem eindrucksvollen Kronleuchter, von Hockers Frau, Christel Kaufmann-Hocker. Zum jüngsten runden Geburtstag hat der Präsident dieses Werk seinem RWS sogar geschenkt.

Dass ein erfolgreicher Mann nicht ohne eine noch tüchtigere Frau auskommt, so Detlef Koshorst als Nachfolger im Präsidentenamt, ist ja eine allseits bekannte Plattitüde, aber es bleibt doch auch festzuhalten, dass Ulrich Hocker an diesem 1. Mai mit seinem Ehegespons endlich in einer Sache gleichgezogen hat. Sie hat nämlich das Goldene Schleppjagdabzeichen schon vor ihm erhalten, nicht für Ritte im Jagdfeld, aber für ungleich kompliziertere Planung und Durchführung der festlichen Bälle des RWS, die seit Jahren ein Highlight im Veranstaltungskalender des Schleppjagdvereins darstellen. „Wir danken Dir für alle Deine Unterstützung, Zeit und Geduld“,  versicherte ihr Detlef Koshorst mit Blumen als er ihren  Mann für seinen Einsatz im Ehrenamt ausgezeichnete.

Text: PS und Bilder: Friedbert Stemann

 

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