Die Frankenmeute hat ihr Führungsteam ergänzt. Christine Wägelein ist zur Joint Master ernannt worden. Der Master Uwe Hochbrückner hat sie bei den Ostertrainingstagen vorgeschlagen und die gesamte Equipage hat das einstimmig befürwortet. „Das ist gut, denn ich brauche die ja auch alle“, macht die „Neue“ ihre Einstellung zu Teamwork deutlich.
Ihre Bewährungsprobe hat sie schon im vergangenen Jahr bestanden und mit der Equipage die Hunde geführt. Damals war der Master gestürzt und nach einer Hand-OP länger nicht einsatzbereit. "Und das ist ja auch nur für den Fall, wenn 'was passiert", weist die Pikörin jeden Sonderstatus zurück. Christine Wägelein ist nicht wirklich neu bei der Frankenmeute. Seit fünf Jahren engagiert sich die Bankkauffrau bei den Beagles, zur Zeit noch in Elternzeit nach der Geburt ihres Sohnes, der jetzt zwei Jahre alt ist. Dafür scheut sie auch weite Wege nicht. Der Kennel in Bad Königshofen ist 165 Kilometer entfernt von ihrem Wohnort Wörnitz. Seit Februar läuft wöchentliches Fußtraining mit den Junghunden und als es das Wetter wieder zuließ wurde die Arbeit zu Pferd wieder aufgenommen. Alle zwei bis drei Wochen ist Wägelein dabei. Dazu hat sie sich mit einer Jungpikörin zusammengetan, um den Aufwand für die Fahrten zu minimieren, aber es bleiben doch jede Menge Kilometer.
Die Reitkarriere der jetzt 37-jährigen verlief „ganz klassisch“: Angefangen mit sechs Jahren in einer Reitschule beim RV Leutershausen und Turnierbesuche. Wägelein war Mitglied im Frankenkader Springen. Das Jagdreiten entdeckte sie mit 16. „Schillingsfürst war meine allererste Jagd, damals mit einem Schulpferd.“ Und das war der Startschuss. „Turniere im Sommer und die Jagden im Herbst – das war eine schöne Abwechslung.“ Mit den Vorurteilen in ihrem Stall konnte sie umgehen. „Jagdreiten – das ist doch so gefährlich, haben die immer alle gesagt. Dabei stimmt das doch gar nicht.“ Wägelein fand Gisela und Alf Strobel Mentoren, die sie und ihr Pferd als Jugendliche mitnahmen zu Jagden und das war wichtig. „Ich konnte nicht mehr aufhören und bin hinter vielen verschiedenen Meuten geritten.“
Seit eineinhalb Jahren ist Wägelein mit dem sächsischen Warmblüter „Klein Herbert“ beritten. „Der hieß schon so als ich ihn kaufte und er ist wirklich nicht das größte Pferd“, beschreibt sie den Wallach. Als 12-jährigen hat sie ihn gekauft und ohne Probleme an den Hunden ausprobiert.
Text: Petra Schlemm und Foto: Doris Frank-Schneider
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