Frühnebel im Wiesental von Dreilingen, in der Lüneburger Heide zwischen Munster und Uelzen, niedrige Temperaturen, ideales Jagdwetter. Rund 40 Teilnehmer sind gekommen – das ist überschaubar und „etwas wenig“ im Vergleich zu früheren Jahren.
Aber die örtliche Feuerwehr nimmt alle freundlich in Empfang, kassiert Jagdgeld und die nur in Niedersachsen offenbar unvermeidlichen LAVES-Bescheinigungen. Zwei Vorsitzende der Niedersachsenmeute sind da, der Ehrenvorsitzende, "alte“, Carl-Armin Hincke und der inzwischen auch nicht mehr so ganz neue, Jobst von Reden. Camill von Dungern ist nach 1998 zum zweiten Mal als Master in Dreilingen mit den Hounds und seiner Equipage, nachdem sein Schwager, Egbert von Schultzendorff sich hier im vorigen Jahr aus dem Masteramt verabschiedet hat.
In der Vorankündigung der Jagd war gefragt worden: „Jagd in Dreilingen wie immer“? Die Antwort fiel deutlich aus: „Ja - wie immer anders!!! Wegen des andauernden Regens vorher mussten die Wiesenschleppen verkürzt,werden. Es war viel zu nass. Der Jagdherr in Dreilingen ist immer der gleiche, im 37.Jahr diesmal zu Fuß - aber dabei. Und wie immer konnte er sich verlassen auf die vielen Unterstützer in seinem Team: die Landwirte, die extra Wiesen gemäht haben, Forstwirte, Jäger, Rot-Kreuz-Helfer, die Feuerwehr...
Die erste Schleppe: weite Ackerfläche, in diesem Jahr ohne Staubwolken, ideal für den Aufgalopp, dann Wald mit Sprüngen. Die zweite Schleppe: wie vor, mit Wiesenflächen und Sprüngen. Dann die dritte Schleppe, eindeutig das Highlight des Tages. Erinnerungen an tolle Zeiten auf den Jagden in der Göhrde werden wach. Die zahlreichen Wildfährten waren eine Herausforderung für die Meute, besonders für die „Nasenindividualisten“, die alles ausarbeiten wollten. Das Masterhorn hatte einiges zu tun. „Wie früher auf der Wildjagd“, waren die Reiter im Feld begeistert. Die berühmte „uncertainty of hunting“, eine Jagd ist nicht immer planbar, verläuft nicht auf Schienen! Die Zuschauer hatten hier allerdings das Nachsehen, waren weiter entfernt. Aber so ist das manchmal. Man kann die Hunde auch hören, muss nicht alles in Nahaufnahme sehen. Vor der vierten Schleppe eine kurze Getränkepause, dann geht es weiter. Die Temperatur steigt ebenso wie die Anstrengungen, aber die Zuschauer sehen interessante Sprungfolgen, und die Nichtspringer sind über Boden wie gewachsen immer dicht dabei.
Ein Halali mit fröhlichen Gesichtern der Teilnehmer und zum Abschluss in der Jagdscheune das wie immer gute Essen, die Jagdnachlese und gute Gespräche mit Ausblick auf die weitere Saison.
Fazit/Ausblick: Dreilinger Jagd wie immer?... anders... Mal sehen, was 2024 geboten wird.
Text: Martin Bergmann und Bilder: Thomas Ix, mehr von ihm unter www.foto-ix.de
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