„Jagdreiten wurde in früheren Zeiten beim Militär oder durch Vorbilder in der Familie erlernt. So ist es heute nicht mehr möglich.“ Aus dieser Erkenntnis heraus veranstaltetet der Schleppjagdverein „von Esebeck“ mit der Mecklenburger Meute eine Jugend- und Einsteigerjagd in Redentin.
„Die Ausbildung wird und muss von den Meutehaltern und von Institutionen wie dem Reiterpark Max Habel in Süsel, ehrenamtlich geleistet werden, wenn die Jagd in Rot hinter den Hunden eine Zukunft haben will“, sind die Mecklenburger überzeugt und handelten.
Der Tag in Redentin begann mit Theorie. Etwa 30 Pferde/Reiterpaaren wurde zunächst eine Fibel des Jagdreitens überreicht und vom Master der Meute Gabriel Rodenberg und vom Präsidenten Peter Leibold erklärt. Das Reiten an den Hunden ist ein Glück, das man nur bei einer Schleppjagd erfahren kann. Die einzigartige Stimmung zwischen Menschen, Pferden und Hunden zu erleben, zu erspüren, ist etwas nicht Alltägliches, zumal in unserer Zeit.
Das Jagdreiten soll allen Beteiligten Freude bereiten. Voraussetzung dafür ist Rücksicht auf die Hunde, die Pferde und die Mitreiter zu nehmen. Die Schleppjagd ist seit nahezu 100 Jahren in Deutschland unblutig und die Wildjagd zu Pferde verboten. Es ist damit eine reine Sportveranstaltung, aufbauend auf langer Tradition.
Nach der Einführung ging das Feld mit dem Nachwuchs direkt hinter der Meute, geleitet von Sabrina Schmeiser vom Reiterpark Süsel, auf die erste geführte Schleppe.
Im Verlaufe des jagdlichen Ausritts wich die Anspannung mehr und mehr der Freude an der wunderschönen Herbststimmung und der Freude am Reiten hinter den Hunden.
Begleitet wurde die Jagd von der Bläsergruppe Malenter Wiesel aus Malente. Zwei der jungen Bläser sind auf ihren Ponys mitgeritten.
Manche, vor allem jüngere Reiter, zeigten sich zunächst noch überfordert – erfahrene, gelassene Jagdpferde, die ihren Job unaufgeregt erfüllen, fallen nämlich auch nicht vom Himmel. „Der Tag hat gezeigt, dass viel Arbeit notwendig ist um junge Menschen, aber auch unerfahrene Reiter an die Schleppjagd heranzuführen.“
Zwei gute Beispiele dafür wie das Reiten an den Hunden der Mecklenburger Meute erlernt werden kann sind Nele Pannwitt (14) und Jule Borchert (17). Seit genau einem Jahr trainieren die Beiden an den Hunden, und mittlerweile arbeiten sie während der Jagden in der Equipage an den Hunden mit.
Text: Peter Leibold/PS und Bilder: Klaus-Dieter Baumgart
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