1. Station Pichersee/ Brandenburg
- prschlemm
- vor 1 Tag
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Auf einer Skala von 1 bis 10 war das heute eine 12! Das perfekte Dinner! Der große Preis! Einfach grandios! Neun Schleppen, kein Sprung! Und es war perfekt!

Aber der Reihe nach: Die Frankenmeute-Reisegruppe machte sich auf den Weg zur „Drei-Bundesländer-An-Einem-Wochenende“-Tour. Die erste Station war Gestüt Pichersee im Spreewald südöstlich von Berlin, in Brandenburg. Mit dem Gestüt Pichersee und seinen Bewohnern verbinden die Franken schon seit vielen Jahren eine innige Freundschaft. Natürlich trifft man sich nur einmal im Jahr, aber dennoch ist vom ersten Moment und der ersten Begrüßung die Qualität dieser Freundschaft zu spüren. Die offene Herzlichkeit, die uns jedes Mal auf dem Gestüt begegnet, ist einfach wunderschön. Nch der Ankunft auf der Anlage haben wir die Hunde an den schönen Pichersee geführt, damit sie sich nach der langen Fahrt die Beine ein bisschen vertreten konnten. Im Anschluss haben wir die Pferde gesattelt und einen kleinen Ausritt durch die herrlichen Kieferwälder gemacht.

Um Punkt 19 Uhr startete unsere Dinnertour und wir wurden von Ulrike Bröcker im Forsthaus mit einer perfekten Kürbissuppe in Empfang genommen. Das Feuer prasselte am Kamin und ein äußerst gemütlicher Abend nahm seinen Lauf, denn neben der Equipage, trafen die Jagdherren Christian Hammerstein und Dr. Carl-Stephan Schweer und immer mehr Jagdreitergäste ein und komplettierten die Runde.


Bereits zum 34. Mal wurde in diesem Jahr die Märkische Schleppjagd veranstaltet. Immer zum 3. Oktober lädt der Brandenburger Hunting Club zur großen Schleppjagd an den Pichersee. Auch in diesem Jahr folgten wieder 30 Jagdreiter aus dem gesamten Bundesgebiet der Einladung des BHC. Master Uwe Hochbrückner meinte bereits im Frühjahr bei einer Vereinsveranstaltung, „Ich sag‘s euch, die Reise nach Brandenburg wird sich lohnen!“ Manne Keckeisen und Andreas Hertkorn ließen es sich nicht zweimal sagen und machten sich mit dem Frankenmeute-Tross auf den Weg nach Norddeutschland.

Dass es sich lohnen sollte, war uns schon klar, den beiden aber noch nicht so recht. Glaubten wir in den letzten Jahren, dass wir sportlich durch die Ausläufer des Spreewaldes geritten waren, so wurden wir in diesem Jahr wahrlich eines Besseren belehrt. Andreas Hofmann, einer der Hausherren auf Gestüt Pichersee, griff in diesem Jahr noch einmal ganz tief in seine Trickkiste und zauberte eine Jagdstrecke hervor, die wirklich ihresgleichen sucht. Bereits auf der ersten Schleppe U-Schleppen über den alten Geländeplatz der Gestütsanlage, um dann bergauf, bergab durch den Wald dem Geläut der Hunde zu folgen.

Die erste Schleppe setzte bereits ein Ausrufezeichen und es ging auf den nächsten Schleppen so weiter! Die zweite und die dritte Schleppe tangierten sich und die Hunde lösten diese Aufgabe ohne den kleinsten Moment des Zögerns. Auf Schleppe vier und fünf ging es dann bergauf und bergrunter! Und das waren wirklich Berge. Die Hunde legten bergab noch an Tempo zu und wir mussten uns ranhalten. Andreas Hofmann hat seine Schleppe so geschickt angelegt, dass immer mit plötzlichen Richtungswechseln auf der Strecke zu rechnen war. Wie die Schleppen, so waren auch die Hunde und unsere Pferde sagenhaft. Ja, auch unsere Pferde sind einfach fanstastisch! Dies sind Momente in denen wir einmal mehr unseren vierbeinigen Partnern danken müssen!

„Am gestrigen Abend bewunderte ich im Alten Forsthaus ein Hirschgeweih an der Wand. Heute auf diesen wirklich grandios ausgesuchten Schleppen, muss ich permanent an den alten Hirschen an der Wand denken! So musste es wahrscheinlich früher auf höfischen Jagden zugegangen sein. Danke lieber Andreas, für dieses absolut einzigartige Jagderlebnis!“ So Präsident Armin Kirchdorfer während der kurzen Rast irgendwo im Wald rund um Gestüt Pichersee. Hier klärte er die Jagdgesellschaft darüber auf, dass auch hier die Frankenmeute auf Trittsiegel arbeitet, und stellte so die außerordentliche Leistung der 12 Koppeln Franken-Beagles heraus.

Das, was wir heute zusammen mit unseren wunderbaren Pferden und Hunden erleben durften, ist wahrlich schwer mit den richtigen Worten zu beschreiben. Der Plan für diesen Bericht war eigentlich ein anderer, denn wir wollten eigentlich berichten, warum der Pichersee Pichersee heißt und was das mit dem Baumharz auf sich hat. Aber wir befürchten, dass wir das bis zum nächsten Jahr schuldig bleiben müssen.
Text: Dr. Armin Kirchdorfer und Fotos: Frankenmeute



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