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Jagd in Neuhaus "fabelhaft"

Ist doch immer schön, wenn nicht nur die Gäste sich vergnügen, sondern auch die Gastgeber selber Spaß haben bei ihrer Veranstaltung. Bei der Schleppjagd in Neuhaus im Solling war das der Fall.


„Perfekt gelaufen“, bilanzierte Torsten Koßmann, der die reiterliche Seite der Jagd mit Rolf Merkentrup zusammen organisiert hat. Die stellvertretende Bürgermeisterin Ruth Koßmann war sehr angetan, und die Projektleiterin der Tourismus-Information Neuhaus und Silberborn fand es sogar „fabelhaft“.


Das ist umso entscheidender, weil die Stadt Holzminden mit dem Touristik-Büro die Veranstaltung ausgerichtet hat - zum ersten Mal kommunale Einrichtungen auf der „aktiven“ Seite, nicht nur als Austeller von Genehmigungen oder als Erteiler von behördlichen Auflagen.


Und es war wirklich perfekt, was Torsten Koßmann am Ende zusammenfassen konnte: Insgesamt 35 Pferde, der Boden „überwiegend gut“, zwar an der Ahle-Quelle erwartungsgemäß tief, aber in den höheren Lagen gut wieder abgetrocknet, und „ohne Ende“ Zuschauer, am Stelldichein in Silberborn und beim Halali. Genau darauf kam es ja auch an, denn die Stadt und das Touristik-Büro sahen die Traditionsjagd – zu 58. Mal im Solling - als Attraktion für Bewohner und Besucher, wollen die Kultur und Tradition erhalten. Dass es das wert ist, zeigte Casimir v. Schultzendorff, der die Niedersachsenmeute „souverän geführt“ hat mit seiner Equipage sehr eindrucksvoll.



Am Versuchsgut Relliehausen waren eigens größere Umtriebe der Viehherden vorgenommen worden. „Wir hatten lange Schleppen da oben und eine tolle Stimmung. Das war richtiges Jagdgefühl“, schwärmte Torsten Kossmann. Regionaltypische Attraktion waren die Steinmauern als Relikte des ehemaligen Gestüts. Die eindrucksvollste davon war in diesem Jahr als Halali-Sprung ausgewiesen.


Das kommunale Engagement ist gut angekommen und hat auch den Organisatoren selbst geholfen. „Sehr zufrieden bin ich mit der Zusammenarbeit mit den Akteuren aus dem Reiterbereich aber auch mit den anderen Institutionen und städtischen Ämtern, sei es mit dem Ordnungsamt, Bauamt oder den Stadtwerken. Die Feuerwehren der beiden Orte waren wieder mit Eifer dabei und die Johanniter stellten sogar ein zusätzliches Geländefahrzeug bereit. Die Nähe und Kooperation mit den Niedersächsischen Landesforsten, speziell mit dem Forstamt Neuhaus, ist großartig. Die Landpächter (Anm. d.Red. unter anderem das Gestüt Hunnesrück und der Landwirt Max Merle) zeigten sich ebenfalls kooperativ,“ freute sich die Touristik-Expertin Alicja Wiatr, die für die Zuschauer auch ein großes Rahmenprogramm organsiert hatte. „Entscheidend für das Gelingen waren sicher die guten Netzwerke und Freundschaften, die sich im Laufe der Zeit hier entwickelt haben. Gegenseitiges Vertrauen, Einsatzbereitschaft und auch Mut Neues zu wagen führten zum Erfolg“, fasste sie zusammen.


Auch nicht unwichtig: Gut gelungen war auch die abendliche Party am „Haus des Gastes“, die sich nach dem Abbrennen des Halali-Feuers entwickelte – das „Stallgefühl“ kam dabei nicht zu kurz, denn das Haus des Gastes der Stadt Holzminden ist untergebracht in den ehemaligen Stallungen des 1774 gegründeten Neuen Gestüts für die Pferdezucht im Solling, wo schon seit je her Jagden geritten worden sind.

Text: Petra Schlemm und Bilder: Thomas Ix

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