Mit einem neuen Joint Master an der Spitze feiert der Hamburger Schleppjagdverein am Zweiten Weihnachtsfeiertag den für die Jagdreiter in aller Welt traditionellen Boxing Day. Zweieinhalb Jahre nach dem Rücktritt der bisherigen Führungsriege um Jens Möllering und „Lulu“ Steinkraus hat sich Hans-Friedrich Nagel angeboten, die Vakanz zu füllen.
„Eigentlich wollte ich nach 27 Jahren Vorstandsarbeit im Bielefelder Reitclub und neben meinen Aufgaben als FEI-Richter nicht mehr irgendwo in die Bütt, aber wenn man anderen helfen kann….“, sagt der Bielefelder Immobilienmakler, der seinen größten sportlichen Erfolg 1989 als Deutscher Meister in der Vielseitigkeit gefeiert hat und Deutschland auch bei einer WM vertrat, 1986 in Gawler/Australien. Nagel hat seit Jahren auch als Jagdreiter einen Namen, ist Mitglied sowohl beim Hamburger Schleppjagdverein als auch bei der Niedersachsenmeute, und über ihn haben etliche irische Pferde den Weg zu deutschen Jagdreitern gefunden. „Ich habe inzwischen einige meiner Firmen verkauft und bin mit jetzt mit 69 zeitlich unabhängiger.“ Das sei eine nette Truppe in Hamburg, mit der er viel Spaß gehabt habe und jetzt wolle er etwas zurückgeben und die Doppelbelastung von Heiko Lindner als Huntsman und acting master nehmen, betonte Nagel. Für das Jubiläumsjahr 2023, wenn der HSJV als ältester Schleppjagdverein in Deutschland sein hundertjähriges Jubiläum feiert, will er die vorläufige Planung organisieren und personell umsetzen. „Wir haben das vor der Brust und müssen sehen, wie wir das hinkriegen.“
Zunächst steht allerdings der Boxing Day am 26. Dezember an. Geritten wird ohne Meute als jagdsportlicher Ausritt über die anspruchsvolle Strecke der Sudermühlener Herbstjagd und über Schleppen des Georgenhofes entlang der früheren Military Strecke des Garlstorfer Waldes. Stelldichein ist um 11 Uhr am Hotel Sudermühlen, Abritt eine Stunde später. Nach dem Ritt in zwei Feldern lassen die sechs Jagdpaten Dolf und Manuela Keller, Dr. Wilhelm und Elke Kröncke und Andreas und Anne Viebrock Glühwein und ein weihnachtliches Essen in der Mühle servieren. Für Hans Nagel ist seine Rolle hier klar. „Ich werde nicht die Erfahrenen an die Seite drängen.“ Er sieht sich eher als Ausbilder und Werber für den Jagdsport. Im neuen Jahr sind bereits drei Lehrgänge geplant, „um junge Leute auf neues Terrain zu holen und vielleicht auch Ältere wieder über die Sprünge zu bringen.“
Text: PS und Foto: Ix
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