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Günther Dörken (1939 - 2023)

Er war ein Master der alten Schule mit Prinzipien, horseman, houndsman, ein forscher Reitersmann, Familienmensch, Unternehmer, Urgestein im Rheinisch-Westfälischen Schleppjagdverein, der Spuren hinterlässt. Günther Dörken, der Ehrenvorsitzende des Bundesverbandes Deutsche Schleppjagdvereinigung ist am 11. Februar, Samstag, im Alter von 83 Jahren friedlich eingeschlafen.



Mehr als ein halbes Jahrhundert Jagdreiter – Günther Dörken hat sein daraus gesammeltes Wissen auch gedruckt dargelegt als Autor des „Handbuch Jagdreiten“ und als Verfasser etlicher Beiträge über die Geschichte des RWS. 1957 kam der Industrielle aus der Stahlbranche in Ennepetal zum RWS, damals noch auf Gut Hugenpoth in Essen beheimatet. Dort traf er auch seine Frau Ingrid, die zu der Zeit sehr engagiert im ersten Feld ritt. Seit über 50 Jahren waren sie verheiratet und haben gemeinsam ihren drei Kindern Petra, Stephanie und Franz die Leidenschaft für die „Jagd in Rot“ weitergegeben.

Im RWS trat Dörken 1976 der Equipage bei, wurde 1980 Joint-Master mit Dr. h.c. Rolf Schwarz-Schütte, später selbst Master of Foxhounds. Das Masteramt gab er 1996 nach einem schweren Reitunfall in Bielefeld auf, gesundete aber wieder so weit, dass er noch einmal als Joint-Master mit Prof. Dr. Wolfgang Stock reiten konnte. 2006 hat er offiziell die letzte Schleppe gelegt und sich zu seinem 70. Geburtstag, drei Jahre später, aus allen Vorstandsämtern des RWS gelöst, wo er seit 1983 engagiert war.



Der Ruf eines Masters wird auch von seinen Pferden geprägt. Dörkens Name ist verbunden mit vielen. Der bekannteste ist der große Schimmel Walkman, mit dem er sechs Jahre lang in seiner aktivsten Zeit als Master „vorneweg“ war. Nach ihm kam Ryan. Der Engländer war als Masterpferd schon in Gloucestershire unterwegs gewesen. „Ein typischer Hunter, kompakt, sehr muskulös“, beschreibt ihn Franz Dörken, der als Schleppenleger seinen Vater in der Equipage abgelöst hat und dann noch den Schimmel Mandela, ehemals von Karl Schneider geritten, mit ihm geteilt hat. Weggefährten erinnern sich auch an die Braunen Manitou und Much oder an Leicester. Den Dunkelschimmel Royal Adventure setzte Dörken nur sehr gelegentlich im Jagdfeld ein. Er gehörte eigentlich der ältesten Tochter Petra, die mit dem Iren Anfang der 80er Jahre Deutsche Meisterin der Jungen Reiter in der Vielseitigkeit gewesen ist. Der Vater hat sie als Fahrer, Trainer, Manager auf vielen Turnieren begleitet.

Zu seinem 70. Geburtstag hat der Pferdesportverband Rheinland Dörken mit der Ehrennadel mit Lorbeerkranz ausgezeichnet für außergewöhnliche Verdienste um die Förderung des Reitsports, nicht nur im eigenen Verein, sondern auch überregional. Da schlägt bei Dörken einiges zu Buche: Dreizehn Jahre, von 1989 bis 2002, war er Vorsitzender der Deutschen Schleppjagdvereinigung, die er zuvor auch schon fünf Jahre lang als Stellvertreter geleitet hat. Seit seinem Rückzug vom Bundesvorsitz war Dörken Ehrenpräsident der DSJV.



Die Trauerfeier findet am Dienstag, 21. Februar 2023 um 12 Uhr in der evangelischen Kirche Ennepetal-Rüggeberg, Rüggeberger Straßen 243 statt. Die Urne wird später im engsten Familienkreis aus seiner Frau, den Kindern, vier Enkeln und dem jüngst geborenen Urenkel Charlie beigesetzt.

Text: Petra Schlemm und Bild: Archiv Schleppjagd24

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