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Franz Peter Coenen (1931 - 2023)

Fast sieben Jahrzehnte Mitglied im Rheinisch-Westfälischen Schleppjagdverein RWS, 800 Jagden geritten, Ehrenmitglied der Equipage: am 22. Oktober ist Franz Peter Coenen gestorben im Alter von 91 Jahren.


Die Anfänge als Reiter waren nicht so einfach wie es diese Zahlen vermuten lassen. Reiten? Auf gar keinen Fall! Solche Ansprüche müsse er sich selbst verdienen, hörte Franz Peter von seinem Vater, dem Technischen Händler in Neuss in den 50er Jahren. Und das hat der dann auch gemacht. Noch als Maschinenbau-Student hat er sein Auto in die Stute Amsel umgetauscht, war täglich im Stall und hat dort auch seine Frau Anna kennengelernt. Heute sind die beiden Söhne die „Motoren“ im RWS, Peter Hubert Coenen als stellvertretender Präsident und Schatzmeister, Christian als Master. Und die ganze Familie, inklusive Enkel Clara und Florian reiten alle hinter den Hounds.

Der „Neusser Jung“ Franz Peter hat Springen geritten, seine spätere Frau eher Dressur. 1963 sind beide in Breitscheid zum ersten Mal bei einer Schleppjagd dabei gewesen. Seit 1964 wurde in Schwarzenstein die Meute täglich gearbeitet und seit 1965 waren Franz Peter Coenen und seine Frau regelmäßig dabei. 1966 wurde geheiratet, die „hunting box“ in Wesel ausgebaut. Mittwoch abend bis Donnerstag morgen in Schwarzenstein, die Wochenenden regelmäßig. Dieser Rhythmus hat Jahrzehnte das Familienleben bestimmt. 1967 wurde Sohn Christian geboren, heute der Master. Der Vater erhielt im gleichen Jahr den Ehrenpreis für die meisten gerittenen Jagden. Und in dem Jahr ist die Schäferhündin Simba von Coenens der erste „Fremdhund“ in der RWS-Meute gewesen. Das Konzept der Morgen-Ritte mit Nicht-Foxhounds wird dort bis heute umgesetzt. Lange hat Coenen senior, wie er zur Unterscheidung genannt wurde, die Erziehungsarbeit der Hounds mit seiner Retrieverhündin „Blondie“ begleitet. Überhaupt die Hounds. Sie waren für ihn immer das Zentrum des Ganzen. Er hat sie oft als „Mäuse, Mäuse“ gerufen – und sie kamen zu ihm.

In mehr als sechs Jahrzehnten kommen und gehen viele Pferde, aber der Schecke Indian Summer war das Herzenspferd, seit 1993, als er als Zweieinhalbjähriger in Irland ausprobiert worden war. Viele, viele Jagden ist Coenen mit diesem großrahmigen bunten Verlass-Pferd gegangen. Ein Schlaganfall vor einigen Jahren machte ihm das Reiten zunächst unmöglich, aber mit viel Willenskraft und in monatelanger Therapie hat er es dann noch einmal geschafft, sich in den Sattel seines Pferdes zurück zu kämpfen und im Schwarzensteiner Gelände langsame Runden zu drehen.

„Die Förderung von Kunst und Kultur war ihm ein besonderes Anliegen, seine schönsten Momente erlebte er mit seinen Pferden und Hunden“, beschreibt seine Familie das Leben des Vaters, Schwiegervaters und Großvaters in der Traueranzeige, passend unterlegt mit dem Bild des Haus Schwarzenstein.


Die Trauerfeier ist angesetzt am Dienstag, den 31. Oktober 2023, um 12.30 Uhr in der Kapelle des Neusser Hauptfriedhofs, Rheydter Straße, anschließend erfolgt die Beisetzung.

Text und Bild: Petra Schlemm/ Archiv Schleppjagd24

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