Cappenberger in Clemenswerth
- prschlemm
- 23. Nov.
- 2 Min. Lesezeit
Bester Jagdherr aller Zeiten… Wenn es einen solchen Wettbewerb gäbe – (Gibt es nicht! Jeder macht es genau richtig. Anm. d.Red.) – dann wäre Clemens August ein heißer Anwärter für diesen Titel. Seit 1737, über zehn Jahre, hat der Herzog von Bayern und Kurfürst und Erzbischof von Köln sein Jagdschloß Clemenswerth auf dem Hümmling im Emsland gebaut – und seit 58 Jahren verbindet die Cappenberger Meute mit ihren Schleppjagden hier ein kulturelles Relikt mit der Moderne und zeigt die lebendige Beziehung zwischen Menschen, Pferden und Hunden und Landschaft.

Im Rahmen der Jagdtage der Meute in Haren war der Besuch des „Stern des Emslandes“ ein kulturelles Highlight. Die Direktorin des Emslandmuseums, Dr. Christiane Kuhlmann, stellte die weltweit einzig erhaltene Alleesternanlage mit beredten Worten vor.

Wer hätte sonst gewusst, dass allein im „Gartenpavillon“ - zugegebenermaßen „einer der edelsten Art“ – nicht weniger als 216 Hundeporträts zu finden sind, keines wie das andere. Diejenigen aus Stuck sind gefertigt von einem Brüderpaar, das der Wittelsbacher Bauherr eigens aus dem Tessin heranholen ließ. 1739 zogen die Kapuziner-Mönche ein in das angeschlossene Kloster – und sie sind immer noch dort.


Seit 1972 ist der Jagdstern Sitz des Emslandmuseums, und einer der Schwerpunkte ist die Darstellung der höfischen Jagd. Die Cappenberger Meute setzt mit dem RV Sögel diese Tradition unblutig fort, und wunderbar festgehalten ist das mit Schwarz-Weiß-Fotografien von Anika Börries, aufgenommen in den Jahren von 2009 bis 2019. Die Cappenberger Besuchergruppe konnte auf den Bildern bekannte Gesichter wiederentdecken: Neben Irmi Sievers auch Sandra Janssen, letztere „eineinhalb Kinder weiter“ – die Zeit vergeht.

„Geliebt, gejagt, gefürchtet - Von Menschen & Tieren“ heißt die aktuelle Ausstellung des Museums, die noch bis zum 14. Dezember zu sehen ist. Die Einleitung dazu bildet ein Film, in dem Irmi Sievers und der Vorsitzende des RV Sögel, Markus Lager, sich im Gespräch mit der Museumsdirektorin austauschen über die Geschichte der Schleppjagd in Clemenswerth.
Text und Bilder: PS









Kommentare