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- OWM: Von himmelhoch jauchzend bis...
Es ist wie verhext: Immer wenn man denkt, jetzt läuft es gerade gut – dann kommt wieder ‘was dazwischen. Die Eröffnungsjagd der Ostwestfalenmeute am Kennel in Fürstenberg, geplant für den 31. Juli, Sonntag, muss abgesagt werden. Die Schleppenlegerin fällt aus nach einem Unfall - unmittelbar im Anschluss an eine souverän bestandene Betriebsprüfung. Master Friedel Sielemann und seine Frau Heike verbrachten Urlaub in Brandenburg, gemeinsam mit den Foxhounds und den Mitgliedern der Equipage. Diese gemeinsamen Tage in Zechlin sind mittlerweile fast schon Tradition und Gelegenheit für arbeitsintensive Trainingszeit mit allen Pikören für die sonst wenig Gelegenheit besteht. In diesem Jahr stand die Vorbereitung auf die Betriebsprüfung auf dem Programm. Fünf Junghunde waren auf Appell und „Betriebssicherheit“ zu prüfen. Dazu reiste der Master der Meute Schleppjagdvereins „von Esebeck“, Gabriel Rodenberg als Vertreter der Schleppjagdvereinigung aus Dalwitz in Mecklenburg an. Anja Baumann aus Neustadt/Dosse bewertete die Prüfung als Vertreterin des Jagdgebrauchshundeverbandes. Ihr Urteil war einhellig: „Die Junghunde sind uneingeschränkt jagdtauglich. Die Prüfung wurde mit 97 von 100 Punkten bestanden.“ Große Zufriedenheit, Erleichterung bei allen Beteiligten – da schlug das Unheil zu. Beim Absitzen vom Pferd landete Heike Sielemann unglücklich auf einem Stein und zog sich einen Splitterbruch im Sprunggelenk zu. „Wir konnten gerade noch den Stiefel ausziehen. Da wurde alles schon grün und blau.“ Ein Rettungswagen brachte sie nach Neuruppin ins Krankenhaus, wo ihr Mann sie erst am Abend wieder abholen konnte. Die Heimreise zum Kennel in Fürstenberg und dann später nach Hause nach Bielefeld verlief in entsprechend gedrückter Stimmung. Eine Kontroll-Untersuchung steht noch aus, aber sechs Wochen Auszeit sind schon programmiert. „Ohne Heike geht es nicht. Die Eröffnungsjagd kann leider nicht stattfinden“, ist die Konsequenz. Schade – und „Gute Besserung!“ Text: PS und Foto: Archiv Schleppjagd24
- Benefiz-Auktion für die Hounds des SvB
„Eins, zwei, drei, meins“ - wie bei eBay, allerdings stilvoller, viel spannender und außerdem noch für einen guten Zweck. Das Stuttgarter Auktionshaus Eppli veranstaltet am 23. Juli, Samstag eine Benefiz-Auktion unter der Überschrift "Jagd". Der Erlös kommt in Teilen dem Schleppjagdverein von Bayern zugute. Ab 13 Uhr kann geboten werden. In Präsenz in Leinfelden-Echterdingen oder online geht es um mehr als 200 Gebote: Schmuck, Porzellan, Bilder „aus gutem Hause“, aber auch reiterliche Trophäen wie ein Springreiter-Rock von Michael Jung oder Dr. Mathias Baumann, ein Dressur-Frack von Jessica von Bredow-Werndl oder der goldene Helm der aktuellen Weltmeisterin der Springreiter, Simone Blum. Einen Helm mit seinem Autogramm hat auch Ludger Beerbaum gestiftet. Wochen- und monatelang hat der SvB-Master Toni Wiedemann seine Kontakte spielen lassen und viele Stücke zusammengebracht. Der Besitzer des Auktionshauses gehört zu den Förderern des Schleppjagdvereins und der Erlös aus der Versteigerung kommt den Hunden zugute – und dem Abtrag des Kredits zum Neubau des Kennels in Pöttmes. Eines der „Prachtstücke“ der Versteigerung ist das Original des bekannten „Kennelbildes“ von Sigrid Eeg, das als Druck in limitierter Auflage im Umlauf war. Startgebot: 4000 Euro. Hier geht es zum Katalog der Benefiz-Auktion Jagd“: auktionen.eppli.com/de/objekte/au-717/jagd-auktion?Lstatus=1
- Kavallerist Peter Lachenmayer verstorben
Der Schleppjagdverein von Bayern und viele Reiter aus dem In-und Ausland betrauern den Tod von Peter Lachenmayer. Der vielfache Jagdherr und langjährige Vorsitzende des von ihm gegründeten Deutschen Kavallerieverbandes starb am 14. Juli in Folge einer Krebserkrankung. Er wurde 57 Jahre alt. Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung findet am 20. Juli, Mittwoch, um 10 Uhr auf dem Friedhof in Jettingen statt. Eine Abordnung des SvB wird ihm in Jagdkleidung die letzte Ehre erweisen. Wer kommen kann, meldet sich bitte vorher per Mail tw@schleppjagd.de oder Telefon 08253-928092 bei Toni Wiedemann. Eine Kondolenzseite im Internet ist eingerichtet unter peterlachenmayer.de/?fbclid=IwAR2RW157cQW8ZUIYefnn0oTXHulTwlodgF-4EzEavyDsAv8WktBGcUvrFNs
- Huntsman-Pokal des HSJV als Jahresgabe
Wer kriegt ihn, den Huntsman-Pokal für die meisten Jagden hinter den Hounds des Hamburger Schleppjagdvereins? Nach dem Ritt auf dem Gelände der Domäne Steinhorst am 31. Juli, Sonntag, wird es enthüllt. Uwe Axt als Pate richtet das 11. Meet der Saison aus. Stelldichein ist um 11 Uhr auf dem Gutshof, Abritt eine Stunde später. Auf den großen Schlägen des Herzogtums Lauenburg wird in zwei Feldern geritten, die sportlichen Anforderungen sind der Kondition der Pferde zu Saisonbeginn angepasst. Nach dem Halali und Curée mit den Pferden am Gutshaus wird übergeleitet zur Schnitzel-Jagd und der Pokalverleihung. Anfahrt zur Schulstraße 10 in 23847 Steinhorst, dabei die Sperrung der B404 Richtung Schwarzenbek beim Autobahnkreuz Bargteheide beachten.
- Betriebsprüfung auf rheinische Art
Schön aussehen im Ring, das ist das eine bei der Junghundeschau, die für die Meutehunde auf Eintragung ins Stammbuch des Jagdgebrauchshundverbandes (JGHV) zielt. Leistung, Gehorsam und „Betriebssicherheit“ ist das andere. Alle zwei Jahre unterziehen sich die Meuten dieser Prüfung und in diesem Jahr stellte sich die Rheinlandmeute den Richtern. Barbara und Ralf Siegel mit der ganzen Familie und ihren Pikören hatten zwölf Foxhounds, darunter fünf Junghunde, mitgebracht und der DSJV-Vorsitzende Egbert von Schultzendorff signalisierte „zweifelsfrei bestanden“, auch oder gerade weil die Hounds eine Situation zeigten und sicher bewältigten wie sie in der Praxis immer wieder vorkommt: Fremdhund an der Leine am Ende der Schleppe. Die Hounds überschossen und zogen auf den Hund zu – und fragten, ob er nicht vielleicht mitspielen möchte. Keinerlei Aggression, nur Kontaktfreude. Bei der Wiederholung in die andere Richtung auf Huntsman Barbara Siegel zu stoppte die Meute „bei Fuß“.
- Hunde präsentieren - aber richtig
„So viel Zeit und Mühe in der Vorbereitung und so viel Aufwand – das soll sich doch auch lohnen“, fand Andrew Sallis, der mit William Cursham als Richter im Ring stand bei der Junghundeschau der Deutschen Schleppjagdvereinigung. Der Experte zeigte, wie in England Hunde bei einer Schau präsentiert werden. Als Demo-Objekte dienten ihm drei Könner: Heiko Burchard mit dem RWS-Master Christian Coenen und der Foxhound Nimbus. Wer schon mal eine Stute mit Fohlen für die Fohlenschau vorbereitet hat oder einen Dreijährigen für die Materialprüfung, der weiß, dass das nicht so einfach ist wie es hinterher (hoffentlich!) aussieht. Bei Hunden ist es eher noch schwerer als bei Pferden. Andrew Sallis kennt sich aus. Er war bis Mai 2022 Huntsman und Joint Master der Kimblewick Hunt und hat von Jugend auf mit Meutehunden zu tun. Heiko Burchard ist seit zwei Jahrzehnten der Huntsman beim Rheinisch Westfälischen Schleppjagdverein. Der Rüde Nimbus ist jetzt sieben Jahre alt und wurde 2019 als Ankauf aus England vorgestellt, ist also dort bereits in die Grundschule gegangen und seither ein eingespieltes Team mit Burchard.
- Sechs neue Champions und eine Siegerkoppel
Einmal im Jahr gehört die ganze Aufmerksamkeit der Jagdreiter in Deutschland ausschließlich den Hunden der Meuten. Sechs neue Champions aus drei Rassen und eine Siegerkoppel feierte die Deutsche Schleppjagdvereinigung (DSJV) bei ihrer traditionellen Junghundeschau am Haus Schwarzenstein in Drevenack. Seit 50 Jahren wird die Schau der Meutehalter beim Rheinisch–Westfälischen Schleppjagdverein ausgerichtet, und auch das Jubiläum war ein Anlass zum Freuen. Es passte kaum auf eine Urkunde, was der RWS in diesem Jahr alles zu feiern hat: 90 Jahre der Urgründung als Rheinischer Parforce Jagdverein, 70 Jahre Wiedergründung als RWS, 60 Jahre auf Schwarzenstein und eben 50 Jahre Ausrichter der „JuHu“. Die DSJV bedankte sich mit der Bronzestatue eines Fuchses, die einen würdigen Rahmen in der Bar findet, die der RWS-Präsident Ulrich Hocker aus Anlass seines 70. Geburtstag stilvoll – und mit mehr Platz zum Feiern – umgestalten ließ. In diesen beiden Finalringen wurde auch augenfällig, was ein paar Monate im Leben eines Junghundes ausmachen. Der gerade ein Jahr alte K-Wurf der Niedersachsen präsentierte sich aufgeweckt und insgesamt sehr ansprechend, aber konnte in der Statur mit den „großen Jungs (und Mädels)“ mit achtzehn Monaten noch nicht recht mithalten. Das sagt allerdings nichts über deren Einstellung: Fröhlich-frei bewegten sie sich wie selbstverständlich im Ring mit ihrem Huntsman Johan Ellenrieder und Hans Hubertus von Pander. Die beiden englischen Richter wurden noch deutlicher, allerdings hinter vorgehaltener Hand - und vielleicht auch nach zwei Jahren Abwesenheit wegen Corona-Reiseverboten auch entwöhnt von deutschen Verhältnissen. „Insgesamt zu leicht“, fanden sie diesen Jahrgang, aus dem aus ihrer Sicht allenfalls Osborne als Deckrüde in Frage kommen könnte. Andrew Sallis, bis Mai 2022 Joint-Master und Huntsman der Kimblewick Hunt, formulierte eine drastische Warnung: „Wer mit solchem Kaliber züchtet, der ist auf dem Weg zum Harrier. Das ist in Ordnung – aber dann sind es eben keine Foxhounds mehr“.
- Bigfoot: Das Pferd, das nachsitzen sollte
Ein Reiter ist immer nur so gut wie sein Pferd – gerade im Jagdfeld ist das mehr als eine Binsenweisheit. Dass den „Wüstenfuchs“ Manfred Heinz in Schleppjagd-Deutschland jeder kennt, das verdankt der Hesse aus Schlüchtern im Main-Kinzig-Kreis auch seinem Wallach Bigfoot. Vierzehn Jahre lang waren die beiden ein Team, das durch dick und dünn galoppiert ist. Im Alter von 20 Jahren wurde der Dunkelbraune jetzt verabschiedet und sein Reiter hat bei der Jagd auf dem Rosenhof in Büdingen eine feierliche Dankes-Rede auf ihn gehalten. Hier ist sie: „Mein lieber Bigfoot, heute möchte ich mich mit ganzem Stolz vor dir verneigen! Denn du bist so ein wundervolles, zuverlässiges für mich einzigartiges Pferd. Als Du vor 14 Jahren sechsjährig, gerade fünf Wochen hier in Germany aus Irland ankamst, warst Du im Stall bei Fritz Pape schon sehr bekannt als das Pferd, welches alle schon runter gebuckelt hat…, was ich als ich Dich zum Probe reiten bestieg noch nicht wusste, und das war gut so... So hast Du es auch bei mir bei diesem ersten Ritt zweimal heftig probiert. Zum Glück bin ich oben geblieben und habe mich in Dich verliebt und letztendlich dann auch gekauft. Diese Liebe dauert nun schon 14 Jahre an und wenn wir auch anfangs große Probleme hatten... Ich meine damit die ersten drei Monate. Du warst ein sehr, sehr stures Pferd. Ich erinnere mich an unseren ersten großen Ausritt anlässlich des Geburtstags von meinem geschätzten Jagdreiter- Freund Gerhard Schmidt, als Du auf den 20 Kilometern gefühlte acht Mal angehalten hast, Dich quer gestellt hast und zum Schluss noch in die andere Richtung geschaut hast. Bliebst dann immer stehen wie ein Panzer und nur mit Geduld konnte man Dich dazu bewegen weiter zu gehen. Gerhard Schmidt, der ja leider schon verstorben ist, meinte damals, dass ich wohl der berühmteste Jagdreiter in Deutschland werden würde. Meine Frage warum: ja, weil ich der Jagd Reiter bin, der immer gegen das Reiterfeld steht.... so ging das drei Monate und ich wollte Dich auf dem Weg in den Urlaub schon bei Fritz Pape abgeben um Dich Korrektur reiten zu lassen, da ich mir damals keinen Rat mehr wusste. Drei Tage vor der geplanten Abfahrt, Du hattest mitbekommen, dass Du „nachsitzen“ solltest, hast Du aber eingelenkt, wofür ich Dir heute noch dankbar bin. Ich habe Dich die drei Tage vor der geplanten Abreise jeden Tag geritten und Du hast Dich nicht mehr quer gestellt. Denn nur so konnten wir letzt endlich diese tollen 14 Jahre miteinander verbringen. Wir haben die schwersten Jagden in ganz Deutschland unter anderem Sudermühlen, Isernhagen, Ehlbeck oder auch Rügen und Chiemsee erritten. Waren mehrmals in Tschechien und auch in Belgien. Mein lieber Bigfoot, ich möchte Dir ganz, ganz herzlich für diese tollen Jahre danken. Du bist das beste Pferd was ich bis dato in meinem Leben hatte. Ich habe Dich ja bereits auf die ganztägige Weide geschickt. Du bist so fit, dass Du auch noch die ein oder andere leichte Jagd gehen kannst. Bleib lange noch gesund mein Freund… Ich weiß, dass du jetzt im Westerwald bei meiner Freundin Katja in besten Händen bist. Wir sehen uns also weiterhin... Auf viele schöne, wenn auch geruhsamere Jahre mit Dir.... auf Bigfoot, unseren tollen Sport und auf den Rosenhof ein dreifach kräftiges Horrido.“ Bigfoot freut sich jetzt seines Lebens auf der Weide und bei leichter Arbeit unter dem Sattel. Seine Nachfolge im Stall von Manfred Heinz hat Mr. Bean angetreten, ebenfalls ein Ire und auch schon in zwanzig Jagden bewährt. „Der ist schon eingenordet.“ Und wenn er genauso hart und ausdauernd ist wie Bigfoot, dann wird Heinz über ihn das Gleiche sagen können wie über seinen Jung-Rentner: „Der hat überall gefressen und gesoffen und hat in 14 Jahren alles erlebt, was ein gutes Jagdpferd erleben kann.“ Foto: Privat
- Offiziell: Nathalie Wiederspahn ist Huntsman
Der Alltag bei einer Meute ist lang, aber niemals lang-weilig. Wer es ernst meint, trägt ständig eine Doppelbelastung, denn wer beritten an den Hunden arbeitet, muss sich sowohl um das eigene Pferd als auch um die Hunde kümmern. Das ist ein hohes Stresslevel und ein schmaler Streifen Freizeit, der nicht vom Hobby aufgefressen wird. Und dann gibt es jene, die mit solcher Leidenschaft dabei sind und sich für die Arbeit mit den Hunden und den Pferden begeistern. Eine von denen ist Nathalie Wiederspahn. Die „strahlende Blonde“ ist seit 2010 eng an der Vogelsbergmeute und wurde nun für ihre Dienste mit dem Titel und dem Amt des Huntsman bekleidet. „Eine Funktion, die sie sich mehr als verdient hat. Die Vogelsbergmeute setzt auf diesen Durchhaltewillen“, denn das ist es, was laut Hans Nimrichter (1. Vorsitzender & Master) unerlässlich bei der Arbeit mit der Meute ist. „Die Arbeit an den Hunden unterscheidet sich stark von der mit dem Pferd. Während man sich dabei lediglich um ein Tier zu kümmern hat, ist das Pensum einer Meute erheblich höher. Wir haben viele kommen und gehen sehen, die gerne eine Hetzpeitsche in der Hand trugen, aber nur bedingt bereit waren, auch die tägliche Verantwortung für die Hunde zu übernehmen. Darunter fallen auch sehr bescheidene Aufgaben, wie das Reinigen der Kennelanlagen, was besonders bei warmen Temperaturen nicht sehr angenehm für das eigene Geruchsempfinden ist. Da verabschieden sich schon immer die ersten, die anfangs große Träume als Equipage-Reiter haben.“ Für Nathalie ist es das Größte: Der Alltag mit Hund und Pferd. Oftmals schon vor der Arbeit macht sie Halt am Kennel und sieht nach den Beagles und den Jagdpferden. So ist sie meistens die Erste, der etwaige Verletzungen oder Unregelmäßigkeiten auffallen und sie koordiniert dann entsprechend. Der Feierabend ist ebenfalls nur von kurzer häuslicher Privatsphäre gekennzeichnet, Nach einem kleinen Zwischenstopp zu Hause ist sie sofort wieder am Kennel. Dort steht das Füttern der Hunde, die notwendigsten Arbeiten vor Ort aber auch das Training der Jagdpferde auf dem Programm. Es ist nicht selten schon nach 21 Uhr bis sie wieder in den eigenen vier Wänden ist. Von A-Z, also von Aufzucht bis Zwischenstopp beim Tierarzt, übernimmt sie seit über zehn Jahren große Verantwortung für die Meute. So ist sie in ihre Aufgabe hineingewachsen und führt seit einigen Jahren auch vermehrt die Hunde auf Jagden. Scherzhaft wird manchmal geschmunzelt, dass die Beagles mittlerweile sogar besser auf sie, als auf Hansi hören, wobei es darauf gar nicht ankommen soll. Wichtig ist ein gemeinschaftliches Engagement für den Verein, das nicht ohne die übrigen Helfer und Equipage-Mitglieder möglich ist, „wofür ich allen sehr dankbar bin“, so Nimrichter. So hat jeder seinen Platz im Verein: Die Reiter an den Hunden, die Helfer in zivil, Sponsoren, die Jagdherren und viele mehr. Dennoch ist man sich bei den Vogelsbergern einig: Nathalie hat sich das Amt des Huntsman mehr als verdient! Text: Philipp Jakob und Bilder: givemeasmile, Constantin Zinn, Archiv S24
- Dr. Thomas Röpke (1934 - 2022)
Dr. Thomas „Tom“ Röpke ist tot. Lange war er Vorsitzender der Niedersachsenmeute, seit 2005 als Ehrenvorsitzender im Präsidium. Wenige Tage vor seinem 88. Geburtstag wurde der Träger des Verdienstkreuzes am Bande unter großer Anteilnahme in der Ärzteschaft, des Rotary Club Verden-Aller, der Politik und natürlich vieler Reiter in Thedinghausen beigesetzt. Der Mediziner hat in seinem Beruf die Familientradition fortgesetzt, schon sein Vater war Landarzt in Thedinghausen. Als Ratsherr kümmerte er sich in erster Linie um Schulen und Kindergärten, baute die Sozialstation Thedinghausen auf, engagierte sich im Katastrophenschutz. Zeitweilig hatte er bis zu elf Ehrenämter inne. 2002 übernahm sein Sohn, Dr. Matthias Röpke die Praxis und der Vater nahm sich Zeit für humanitäre Einsätze in einem Buschkrankenhaus in Tansania. Dr. Röpke hinterlässt seine Frau, Dr. Sigrid Röpke und drei Söhne mit ihren Familien. Für die Niedersachsenmeute sprach Camill von Dungern in der Thedinghauser Maria-Magdalena-Kirche: „Heute wollen und müssen wir Abschied nehmen von Dr. Thomas Röpke (6.4. 4. 34 -18.3.22). Aber wir tun das mit Respekt und Dankbarkeit. Seine Persönlichkeit und seine Lebensleistung sind beachtlich. Als ich Tom kennen lernte, war er noch Chefarzt im Krankenhaus Thedinghausen. Es hat mich damals sehr beeindruckt, dass dieses Krankenhaus in der Nähe von Bremen von der Stadt Braunschweig unterhalten wurde und stets auf dem neuesten Stand war.-Bis zur Gebietsreform. Und dann wurde es irgendwann geschlossen. Damit blühte die Gemeinschaftspraxis des Ehepaares Röpke auf. In diese Zeit fiel das große Reitengagement von Tom Röpke. Bei unzähligen Jagden - am Anfang mit seinem Pferd Saturn - folgte er der Meute. Ich war in dieser Zeit ebenfalls sehr aktiv und ich erinnere mich an Tom bei allen großen Veranstaltungen der Meute - sei es in Oberhaverbeck in der Nordheide, auf Norderney, bei den Privat-Herrenjagden bei unserem damaligen1. Vorsitzenden Ernst-August Delius oder in Gartow. Und natürlich im Raum Bremen/ Verden. Zu seinem 50. Geburtstag im Jahr 1984 hat er sich eine Privatjagd für sich und seine Freunde gewünscht. Ich war da erst seit wenigen Jahren Master, kann mich aber noch ganz genau an diese besondere Jagd erinnern. Aber auch als Veranstalter von weiteren Jagden hat er sich hervorgetan und bewährt. Die Jagd in Schliere/ Horstedt trug eindeutig seine Handschrift, nach dem Motto „bange machen gilt nicht“! Man hatte den Eindruck, es war Tom egal wie viele Reiter kommen, Hauptsache es wurde ordentlich geritten. Dabei ging es immer auch um die berühmten zwei Hecken. Er gab jedes Jahr deren Höhe bekannt: 1,75 m oder1,80 m war beinahe Standard. Einmal blieb der damals kleine Sohn von Herrn Goldschmidt (er war etwa 12 Jahre alt) oben auf der Hecke sitzen. Das Pony war gesprungen, aber der Junge verhedderte sich in der Hecke und blieb oben sitzen. Oder die Steilsprünge am Ende der Jagd: die Stangen auf 1,10 oder 1,20m, kein Unterbau und gegen die am Nachmittag tiefstehende Sonne zu springen. Für Tom ein Vergnügen, aber kein Problem. Auf diesen Erfahrungen aufbauend hat Tom mal seine berühmte Vision des Jagdreitens formuliert: Ich sehe die Zukunft des Jagdreitens so, dass Master und Equipage der Meute über die Hindernisse folgen. Die anderen Reiter stehen in der Mitte und sehen zu. Parallel zu seinen praktischen Einsätzen kam sein Engagement im Ehrenamt bei der Meute. 1975 wurde er stellvertretender Vorsitzender, von 1995 bis 2005 waren unser Erster Vorsitzender, danach Ehrenvorsitzender. Nicht ohne Stolz erwähnte er öfter, dass er, obwohl die Meute schon so alt war, erst der vierte Vorsitzende war. Er sagte dies auch, um deutlich zu machen in welcher Ruhe das Schiff Niedersachsen-Meute dahin segelte. Häufig hat er auch erwähnt, dass der Vorsitz der NM das schönste Ehrenamt sei, das er kenne. Viel Ehre, wenig Arbeit und ganz viel Freude. Aber dass das so war, lag natürlich zum großen Teil auch daran, dass er so klar, so kompromisslos geführt hat. Tom Röpke hat viele Möglichkeiten genutzt, um das Jagdreiten bekannt zu machen, zu unterstützen, mit Schauschleppen bei den Rotariern oder bei Sitzungen im Pferdemuseum etc. Auch als Ehrenvorsitzender hat er - wenn nötig- immer noch seine Stimme erhoben. Aber er war für uns Jagdreiter auch immer ein guter Arzt. Viele haben von ihm profitiert. Auch ich. Unzählige Male hat er uns einen guten Rat -teils auch ungefragt- gegeben. Aber auch Praktisch. Zum Beispiel hatte er eine Unregelmäßigkeit auf meiner Haut erkannt und gesagt. Das muss man rausschneiden. Also habe ich eine Dienstreise bei ihm unterbrochen. Ich wurde mit einem Sherry empfangen, dann schnell in die Praxis, örtlich betäubt, geschnitten, genäht und dann zurück zum Mittagessen. Danach ging die Dienstreise weiter. Oder ein anderes Mal. Tom war bei den Zuschauern, ich ritt und stürzte schwer - was er aber nicht gesehen hatte. Beim Halali kam er auf mich zu und sagte, was ist los - Du siehst nicht gut aus. Als ich ihm den Sturz schilderte fragte er, wo es wehtue. Ich zog den roten Rock aus. Er liess mich tief einatmen und sagte: 2 oder 3 Rippen gebrochen. Wenn Du es genau wissen willst, kannst Du Dich morgen röntgen lassen. Das war dann nicht mehr nötig. Diese Begabung hat er wie manches andere an seine Söhne weitergegeben. Matthias hat mich auch schon auf der Hängerklappe - kurz vor dem Aufsitzen mit vier Stichen genäht. Mit seiner Art hat Tom bei mir jedenfalls erreicht, dass ich möglichst nur noch zu Ärzten gehe, die auch reiten. Ich persönlich habe jedenfalls sehr viel von Tom gelernt, habe sehr gerne mit ihm zusammengearbeitet - und das kann ich sicher für uns alle sagen, ihn auch sehr geschätzt.“ Foto: Archiv Schleppjagd24
- Junghundeschau seit 50 Jahren beim RWS
Seit 1972 richtet der Rheinisch-Westfälische Schleppjagdverein die Junghundeschau der deutschen Meutehalter aus. Vor 50 Jahren wurden die Meutehunde auf Einladung der Deutschen Schleppjagdvereinigung zum ersten Mal am Haus Schwarzenstein in Hünxe-Drevenack vorgestellt. Traditionell am ersten Samstag im Juli, in diesem Jahr somit am 2. des Monats, wird das Jubiläum gefeiert. Ab Freitagnachmittag stellen die Meutehalter aus neun (von 16) Meuten in Deutschland die Hounds beim Tierarzt vor, der Fehlstellungen beim Gebiss und den Geschlechtsteilen ausschließen muss. Am Samstag steht die „Materialprüfung“ an. Internationale Richter – zum ersten Mal nach der Corona-Pause wieder aus England angereist - bewerten Gebäude und Benehmen der Hounds im Ring. Am Nachmittag werden die Champions der Foxhounds und Beagles gekürt. Die aktuelle Zeiteinteilung hier: Anmeldungen f+ür FReitag abend bis Dienstag, 28. Juni unter Tel. 01783562363 als Whatsapp. Die Vorstellung der Meutehunde im Rahmen der Junghundeschau ist die erste Voraussetzung für die Eintragung beim Jagdgebrauchshundeverband (JGHV). Die Bewährung in der Praxis muss im Rahmen der Betriebssicherheitsprüfung unter Beweis gestellt werden. In diesem Jahr stellt sich die Rheinland-Meute den Prüfern aus DSJV und Jagdgebrauchshundeverband. Auch diese „Praktische Prüfung“ hat ein historisches Vorbild und feiert Jubiläum. Vor 65 Jahren fand die erste Meutevergleichsschau statt. Darüber wird in der Zeitschrift „Die Peitsche“ berichtet. Axel Henrich hat den Bericht im Archiv gefunden:
- Cappenberger Saisonauftakt
Mit zwei Großveranstaltungen läutet die Cappenberger Meute ihre Jagdsaison 2022/23 ein. Auftakt ist vom 24. bis 28. August in Haren mit zwei Jagden und dann geht es gleich am 3. September weiter im Odenwald, zusammen mit der Vogelsbergmeute. Die Harener Reitertage im Emsland, ausgehend vom Reiterhof Lüssing, haben Tradition. Der Tag am Donnerstag ist „zum Warmlaufen“. Hier haben Cristina und Frank Döring die Jagdherrschaft übernommen. Freitag bei der Hundearbeit sind auch Einsteiger gern gesehen und die feierliche Eröffnung auf Einladung der Familie Stecker ist dann am Samstag vorgesehen. Den Jagdtag am 3. September im Odenwald, in Buchen-Hainstadt, durch Wald und das Morretal organisieren Peter Hofmann & Kristina Sadakova und Henrik Kessel & Dr. Isabel Boecker-Kessel für den Jagdherrn Dr. Bernd Scheifele. Alle Info hier für Haren und für Buchen. Und das Anmeldeformular hier: