Ein Amerikaner mit einem Holsteiner Pferd ganz vorn, danach Multi-Meister Michael Jung und Dirk Schrade - das ist die Rangierung nach der Dressur um die deutsche Meisterschaft der Eventer in der Heide. Mit einer ausdrucksstarken Dressurvorstellung konnten sich William Coleman und ChinTonic HS mit 24,6 Punkten in Führung setzen. Nur einen Punkt dahinter folgen Jung mit dem elf Jahre alten Highlighter, ebenfalls ein Holsteiner Pferd, und Dirk Schrade mit Casino (26,4).
Auf Platz drei in der Deutschen Meisterschaft, die im Rahmen der CCI4*-S Meßmer Trophy ausgetragen wird, liegt derzeit Lokalmatadorin Alina Dibowski mit ihrem Barbados. Vor sechs Jahren hat sie in Luhmühlen mit diesem Pferd an ihrer ersten Deutschen Meisterschaft
teilgenommen. Damals noch bei den Junioren, in diesem Jahr muss sie sich zum ersten
Mal mit den „Großen“ messen. Gute Aussichten auf einen vorderen Platz hat auch Vanessa Bölting mit dem zehnjährigen Westfalen Ready to Go W, der eigentlich mal Jagdpferd werden sollte, aber dann zweimal das Bundeschampionat in Warendorf und schließlich die Weltmeisterschaft der Jungen Pferde in Frankreich gegangen ist. Auf Einladung des Bundestrainers Peter Thomsen, dem sie mit ihrem Ritt in Polen aufgefallen war, hat sich die Münsteranerin für Luhmühlen entschieden. „Eigentlich hatten wir ganz andere Pläne“, verriet ihr Mann Helmut Eilert, zumal für die Berufsreiterin jetzt die Übernahme des väterlichen Hofes in den Münsteraner Rieselfeldern ansteht.
Das Gelände der CCI4*-S startet am Samstag um 13.06 Uhr mit dem Pathfinder William
Coleman und seinem zweiten Pferd, dem Iren Off The Record. Als erste deutsche Reiterin wird Sandra Auffarth mit Viamant du Matz, zur Zeit auf Platz 17, um 13.27 Uhr in den Geländekurs starten. Vor dem Meistertitel stehen 21 Hindernisse mit 35 Sprüngen. Zu reiten sind die 3.770 Meter durch die Heide in 6:37 Minuten.
Stimmen zum Gelände:
William Coleman: „Auf schöne, lange Galoppstrecken folgen intensive Aufgaben. Mein Pferd ist zwar sehr mutig aber auch noch etwas unerfahren. Er kann daher auchmal ein bisschen schreckhaft sein. Deswegen wird für ihn die Atmosphäre mit denvielen Zuschauern die größte Herausforderung sein.“
Dirk Schrade: „Ich finde das ist ein sehr schöner Kurs. Für Casino kommt das erste Wasser sehr früh. Es sind aber alles klare Aufgaben und ein toller Kurs.“
Michael Jung: Sehr schön gebaut. Sehr schöne Prüfung. Es gibt sicherlich ein paar Komplexe, an denen man aufpassen muss, z.B. am schmalen Sprung am zweiten Wasser.
Aber der stand da im letzten Jahr auch schon ähnlich und ich denke da werden alle konzentriert reiten, um keinen Vorbeiläufer zu riskieren.
Die Fünf Sterne-Prüfung führt nach der Dressur weiterhin Bubby Upton (GBR) mit Cannavaro, die bereits am Donnerstag ins Viereck gegangen war (24,9). Die einzige deutsche Starterin, Sophie Leube aus Hamm, rangiert auf Platz sieben mit 30,9 Punkten. Ihre elegante Stute Jadore Moi (Französisch für „Ich finde mich toll“) machte ihrem Namen alle Ehre. Ein verpatzter fliegender Galoppwechsel und Schritt, bei dem die Stute kürzer tritt als sie zeigt, verdarben ihr eine bessere Note. Die Fünf-Sterne-Reiter starten ab 9.15 Uhr ins Gelände. Auf sie warten 30 Hindernisse mit 45 Sprüngen. Die 6.270 Meter müssen in einer Richtzeit von 11 Minuten bewältigt werden.
Der aktuelle Zeitplan und die Starterlisten sind online einzusehen unter
luhmuehlen.de
TV Übertragung:
NDR Sportclub Reiten
Samstag, 18. Juni | 14.30 – 16.00 Uhr
Sonntag, 19. Juni | 14.00 – 15.15 Uhr
Text: PS und Bild: Annette Dölger/TGL
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