Er kann es einfach: Multi-Champion Michael Jung ist nach der Vier-Sterne-Prüfung von Luhmühlen wieder Deutscher Meister, zum dritten Mal, und diesmal mit dem 11-jährigen Iren Highlighter. Oder soll man sagen, sie können es einfach? Denn auf dem Podium stehen hinter Jung auch Dirk Schrade auf Silber und Sandra Auffarth auf Bronze – die Weltmeister- und Olympia-Weggefährten aus gar nicht so „alten“ Zeiten.
Mit seinem Dressurergebnis von 25.6 Punkten beendete Jung die Prüfung. "Er hat sich super entwickelt und in diesem Jahr einen richtigen Höhenflug". Die beiden konnte es mit Weile angehen lassen, denn der Vorsprung reichte. Alle anderen 38 verbliebenen Reiter in dieser Wertung mussten gegen die Uhr kämpfen, denn die 83 Sekunden Richtzeit waren knapp bemessen für die 550-Meter-Strecke mit 12 Hindernissen und 15 Sprüngen. Dirk Schrade blieb unter dem Limit und bei Null mit 29,6 Punkten, ärgerte sich höchstens über die Sekunden, die er im Gelände liegen gelassen hatte. „Casino war sehr gut heute im Parcours, obwohl er - ganz ungewöhnlich für ihn - beim Abspringen einen Klotz gemacht hat. Er war sehr aufmerksam und vorsichtig – höchstens Siegerehrung müssen wir noch üben.“ Sandra Auffarth, die gerade noch beim Hamburger Derby und der Deutschen Meisterschaft in Balve im Parcours geglänzt hatte, konnte ihre Zeitfehler aus dem Gelände ebenfalls nicht mehr gutmachen, aber zeigte blitzsaubere Runden; mit dem polnisch gezogenen Rosveel für Bronze (29,8) ebenso wie mit dem Franzosen Viamant du Matz, der für Aachen geschont werden sollte und deshalb im Gelände nur verhalten galoppiert worden war. Neben dem Profi „Mats“ zeigte sich ihr Rosveel nahezu ebenbürtig, selbst wenn er noch keine lange Prüfung gegangen ist. „Er war nie ein „grünes“ Pferd, immer ein tolles Verlasspferd im Gelände. Auf das Springen heute war ich selbst gespannt, denn ich bin ihn noch nie so richtig schnell geritten und wusste deshalb nicht, ob er dann müde sein würde. Aber heute Morgen in der Verfassung war er schon sehr lustig“, so die Stilistin aus Ganderkesee, die es genießt in beiden Disziplinen unterwegs zu sein. „Ich bin selbst gespannt wie es weiter geht.“ Der Sportsoldat Jerome Robiné, der vor dem Springen noch auf Silberkurs gelegen hatte, verzeichnete mit dem Iren Black Ice einen Abwurf und fiel zurück auf den 5. Rang. Zum Abschluss der Reitertage in der Heide stand einer im Mittelpunkt, der in Luhmühlen zu Hause ist. Nach 21 Jahren im Dienst der Deutschen Reiterlichen Vereinigung wurde der vormalige Bundestrainer Hans Melzer mit dem Deutschen Reiterkreuz in Gold ausgezeichnet. Nun kann er sich ganz auf das Jagdreiten konzentrieren… - obwohl er auch weiterhin den Warendorfern und seinem Nachfolger Peter Thomsen hilfreich und motivierend zur Verfügung stehen wird. Text: PS
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