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25 Jahre Idealismus für die Jagd in Bückeburg

Mit einer Jubiläumsjagd am 24.September 2022, Samstag, feiern die Schleppjagd- und Fahrsportfreunde Bückeburg ihr 25-jähriges Bestehen. Seit einem Vierteljahrhundert prägen diese Idealisten eine besondere Tradition im Schaumburger Land.  Schon um 1900 wurde mit Meute und eigenem Jagdstall die Schleppjagd durch das Fürstenhaus zu Schaumburg-Lippe gepflegt. Jetzt wird hinter der Cappenberger Meute gejagt.

Das Jagdreiten hinter der Meute hat in Bückeburg eine lange Tradition. Schon um 1900 wurde mit Meute und eigenem Jagdstall die Schleppjagd durch das Fürstenhaus zu Schaumburg-Lippe gepflegt. Seit 1960 hat der damalige Bückeburger Reitverein die Tradition der Schleppjagd weitergeführt und fungierte Jahrzehnte als Veranstalter. Mit dessen Auflösung formierten sich dann am 13.August 1997 aus einer Gruppe von 15 passionierten Jagdreitern und Traditionalisten die Schleppjagd- und Fahrsportfreunde Bückeburg. Einige von Ihnen sind auch heute noch mit viel Herzblut für die gute Sache im Einsatz und inzwischen ist der Kreis der Schleppjagd- und Fahrsportfreunde auf 30 Personen angewachsen, erfahrene Jagdreiter, begeisterte Newcomer und Freunde des geselligen Zusammenseins. Das ist notwendig und wichtig, denn die Geländenutzung auf dem Truppenübungsgelände in Röcke muss jedes Jahr neu festgelegt, verhandelt und über eine Pacht auch bezahlt werden. Darüber hinaus fallen Kosten für den Bau neuer Hindernisse und den Erhalt der Jagdstrecke an. Ein Verein sind die Schleppjagd- und Fahrsportfreunde aber ganz bewusst nicht. „Wir sind ein Zusammenschluss von überzeugten Idealisten, die alle für die Jagd hinter den Hunden und das sportliche Reiten im Gelände brennen“, so Rolf Hartmann, der bereits seit den 90iger Jahren Mitglied ist. Er kennt das Röcker Feld wie kein anderer. Schon in seiner Kindheit ritt er dort über die Jagdstrecke und kann unzählige, unvergessliche Anekdoten rund um die Bückeburger Schleppjagd erzählen. Diese Geschichte wird auch in diesem Jahr weitergeschrieben. Stelldichein am Samstag, 24 September ist um 11 Uhr auf der Mausoleums Wiese. Um 12 Uhr begrüßt der diesjährige Jagdherr Oliver Kleffmann die Gäste offiziell. Gemeinsam ziehen die Reiter dann ins Röcker Feld. Besucher können auf Trecker-Gespannen mitfahren, denn das Röcker Feld darf nicht mit Privatwagen befahren werden. Das Halali findet dann gegen 15 Uhr wieder auf der Mausoleums Wiese statt. Dort bekommen die Hunde das traditionelle Curée und die Reiter den sogenannten Bruch und den Jagdknopf. Das anschließende Jagdessen für alle Teilnehmer, Helfer und Gäste findet im Restaurant Mira statt. Um vorherige Anmeldung wird gebeten. Reiter, die sich besonders gut vorbereiten wollen, haben dazu Gelegenheit bei Trainingsritten ohne Hunde im Röcker Feld. Drei Termine sind dazu vorgesehen: 28. August und 4. und 11. September. Treffpunkt dazu ist ebenfalls vor dem Mausoleum, Abritt um 11.30 Uhr. Über die Geschichte der Jagd in Bückeburg Die Meute des Fürstenhauses ist um ca. 1900 zu Zeiten von Fürst Georg (1846 bis 1911) und unter Mitwirkung seines Sohnes Adolf II (1883 – 1936) – dem letzten regierenden Landesherren- gegründet worden. Fürst Adolf II soll selbst ein begeisterter Jagdreiter gewesen sein, dem keine Strecke zu schwer war. Dies geht anschaulich aus einem Jagdbericht vom 11. November 1911 hervor. Die Unterbringung der Hunde erfolgte im Jagdstall dem „Fasanenhof“, der zwischen Scheie und Warber gelegen ist. Bei den Hunden handelte es sich um ca. 18 Koppeln, also gut 36 Tiere, Foxhounds und Harrier, die direkt aus England importiert wurden. Neben der Meute war auf dem Fasanenhof auch ein Jagdstall  beheimatet, in dem die eigens aus England und Irland erworbenen Pferde ausgebildet wurden. Sportlich und in der Wegeführung anspruchsvoll wurde in Bückeburg schon immer geritten: Nach dem Jagdbericht aus dem November 1911 wurde die Jagd ab etwa Nammen, am Mindener Wald entlang, über die Klus nach Petzen zur Höckersau geführt, dann wurde die Aue durchquert und die Jagd erstreckte sich weiter bis Meinsen-Warber. In späteren Jahren wurden die Jagden im Scheierbruch, den heute so genannten Bückeburger Niederungen, geritten. Das heutige Bundeswehrgelände wurde in den 1930er Jahren, nach der Umsiedlung der dort ansässigen Landwirte nach Kleinenbremen, Nammen und in die Kornmasch, zum Truppenübungsplatz umgestaltet. Ab wann der Reitverein Bückeburg dann auf dem Gelände in Röcke die Jagden veranstaltet hat, lässt sich leider nicht mehr im Detail nachvollziehen. Mit großer Sicherheit aber ist dies ab den 1960er Jahren geschehen. Unter dem Dach des Reitvereins Bückeburg wurde dort im Jahr 1990 die letzte Jagd veranstaltet. Der damalige Jagdherr war Martin Krüger. Er gehörte dann auch zu den Gründungsmitgliedern und Initiatoren der Schleppjagd- und Fahrsportfreunde Bückeburg. Die erste Jagd, die durch die Schleppjagd und Fahrsportfreunde Bückeburg veranstaltet wurde, fand im Herbst 1997 statt. Text: Vera-Irina Fuhrmann und Bild: aus "Reit-Erinnerungen“ G.J. Whyte-Melville und Kurt von Keudell; 11 Ausgabe 1922; bearbeitet und ergänzt durch Freiherr H.A. von Esebeck. Aus dem Verlag von W. Vobach & Co Berlin, Leipzig, Wien, Zürich. Zur Einladung geht es hier:

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